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Messe Berlin

Größer, stärker & voll Adrenalin „ITB Berlin verspricht viel Geschäft!“

Print-Ausgabe 16. Februar 2024

„Neue Aussteller haben wir vor allem aus den Bereichen IT, Travel Technology und MICE“, erklärt Deborah Rothe (Foto: © Messe Berlin)

Seit dem Vorjahr hat Deborah Rothe die Alleinverantwortung über die weltgrößte Reisemesse – für heuer haben sie und ihr Team eine Fülle von Neuerungen im Talon

Es ist heuer die zweite ITB Berlin unter Allein­verantwortung von Exhibition Direktrice Deborah Rothe. Anfang Februar 2023 übernahm sie die Projektleitung der weltweit größten Reisemesse und Nummer 1 der globalen Reiseindustrie. Seit 2014 gehörte Deborah Rothe bereits dem ITB-Team an, das im Kern aus 20 Personen besteht (insgesamt sind während der Messe über 1.000 Personen, von Hostessen bis Sicherheitspersonal, „voller Adrenalin“ mit dabei). Nunmehr lag es in ihrer Verantwortung, das ITB-Comeback nach vier Jahren zwangsweiser Unterbrechung aufgrund der Pandemie sowie die Premiere als reine B2B-Fach­messe zu managen. Wie es ihr dabei erging und was sie alles für ihre zweite ITB Berlin plant, die von 5. bis 7. März 2024 (Dienstag bis Donnerstag) stattfindet, darüber sprach Deborah Rothe mit T.A.I.

T.A.I.: 2023 war die erste ITB Berlin in Ihrer Eigenverantwortung. Ist das dabei umgesetzte neue Konzept (reine Fachmesse, kürzere Dauer etc.) wie gewünscht aufgegangen?

Deborah Rothe: „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung und habe viel positives Feedback aus der Branche erhalten. Der Wunsch, sich rein auf das Fachpublikum zu konzentrieren, war ja schon seit Jahren am Bildschirm. 2023 haben wir es zum ersten Mal umgesetzt. Das neue Konzept hat sich voll bewährt. Wir konnten rund 5.500 Aussteller aus 161 Ländern begrüßen, an den drei Fachbesuchertagen kamen insgesamt 90.127 Teilnehmer:innen aus über 180 Herkunftsländern, darunter 24.000 Besucher:innen, die am ITB Kongress waren und dabei 400 Top-Speaker:innen bei insgesamt 200 Sessions zu 18 Themen­tracks folgen konnten.“

T.A.I.: Wie hat sich der seit 2023 neue Hub 27 bewährt, in dem auch Österreich als Aussteller vertreten war?

Deborah Rothe: „Österreich war in der Pole-Position, der Stand 101 galt und gilt als der beliebteste Platz. Der Hub 27 kam unheimlich gut an und wir haben den Plan, den Hub als DACH-Hub – also Deutschland, Österreich und Schweiz – plus Slowenien und Liechtenstein weiterzuführen (Anm.d.Red.: im Vorjahr waren in dem Hub neben Slowenien auch andere europäische Länder wie Polen, Tschechien, Georgien, Armenien, Bulgarien und Aserbaidschan zu finden). Wir haben heuer im Hub 27, der ja rund 10.000 m² Ausstellungsfläche bietet, neben den Landesständen auch individuelle Stände, wie die Deutsche Bahn (DB), deutsche Verkehrsflughäfen oder auch AIDA Cruises, die bisher als Mitaussteller dabei war und jetzt alleine auftritt, weil Hamburg heuer nicht als Aussteller dabei ist.“

T.A.I.: Was galt bzw. gilt es für 2024 gegenüber dem Vorjahr zu verbessern?

Deborah Rothe: „Zunächst wollten wir heuer wieder wachsen. 2023 war ja die erste ITB Berlin nach der langen Pause und wir möchten die Messe zu alter Stärke zurückführen. Heuer sind deshalb 5 Hallen, die wir im Vorjahr nicht hatten, wieder geöffnet. Der Rundlauf ist dadurch wieder geschlossen. Neue Aussteller haben wir vor allem aus den Bereichen IT, Travel Technology und MICE, aber auch die Niederlande und Luxemburg sind aus Europa wieder dabei. Nur der Funkturm Innenring (Hallen 12 bis 17) wird noch saniert. Der bietet Potenzial für die Zukunft. Wir haben noch Latecomer, ich gehe davon aus, dass wir zwischen 5.500 und 6.000 Aussteller haben werden. Die ITB Berlin ist übrigens eine internationale Veranstaltung, wir haben 87 % internationale Aussteller.“

T.A.I.: Mit welchen Innovationen können Sie 2024 aufwarten?

Deborah Rothe: „Auf dem ITB Kongress und bei vielen Ausstellern liegt ein starker Fokus auf KI (Künstliche Intelligenz). Das wird eines der großen Themen werden. Zu den ganz klassischen Neuerungen zählt der Umzug des ITB Buyers‘ Circle (Anm.d.Red.: diesem exklusiven Kreis gehören ausschließlich Top-Einkäufer:innen der weltweiten Reisebranche an) in das Palais am Funkturm, wobei das Marshall-Haus, wo der ITB Buyers‘ Circle früher zu Hause war und das heuer das Home of Luxury beherbergt, als Zweitstelle für ihn erhalten bleibt.“

T.A.I.: Sie sprachen im Vorjahr von 28 Hallen und rund 140.000 m² Veranstaltungsfläche (brutto), also ungefähr 90 % der Fläche von früher. Wie sieht es diesbezüglich 2024 aus?

Deborah Rothe: „Heuer sind es 27 Hallen und mehr als 150.000 m² Fläche. Das wird aber aufgrund der Latecomer sicher noch mehr.“

T.A.I.: Welches sind aus Ihrer Sicht heuer die wichtigsten Aussteller?

Deborah Rothe: „Für uns als Leitmesse ist die gesamte Ausstellerschaft wichtig. Wir decken ja die gesamte Wertschöpfungskette ab. Aber wir sehen mit großer Freude auf das diesjährige Gastland Oman in Halle 2.2, das seine Standfläche gegenüber dem Vorjahr auf knapp 800 m² verdoppelt hat. Generell gibt es starke Zuwächse aus der arabischen Region und dem Norden Afrikas. Wachstum verzeichnen zudem Afrika als Ganzes, der Mobility-­Bereich und die Kreuzfahrten. Griechenland wächst auf weit über 1.000 m² und auch Österreich ist von 650 auf 700 m² gewachsen.“

T.A.I.: Wer ist nicht mehr dabei und wer ist neu?

Deborah Rothe: „China ist zurück und neu ist Walt Disney mit einem Fokus auf Kreuzfahrten, sowie Windstar Cruises und Hurtigruten, um nur einige zu nennen. Auch Liechtenstein ist zurück mit dem ‚House of Liechtenstein‘ im Hub 27. Nicht mehr als eigener Aussteller vertreten ist Marriott, dessen Hotels lieber in den Destinationen auftreten.“

T.A.I.: Im Vorjahr war Georgien Gastland, heuer ist es der Oman. Worin liegt die Aufgabe als Gastland, welche Vorzüge genießt es und was erwarten Sie vom Oman 2024?

Deborah Rothe: „Das Gastland ist gemeinsam mit der ITB Berlin Gastgeber der Veranstaltung. Heuer kommt diese Auszeichnung dem Oman zu. Das beginnt mit dem Eröffnungsabend am 4. März 2024 im City Cube Berlin, reicht über das gastro­nomische Angebot und dazu gibt es natürlich eine Fülle von Events, Pressekonferenzen und Präsentationen.“ (Mehr über den Oman im Artikel "Wadi, Wüste und Wandern! Oman bietet Zauber des Orients pur")

T.A.I.: Womit rechnen Sie generell für die ITB Berlin 2024 und wann ist die Messe für Sie ein Erfolg?

Deborah Rothe: „Der Erfolg liegt ganz klar darin, dass die Gäste zufrieden sind und positive Erlebnisse haben, sowohl fachlich als auch privat. Deshalb kommunizieren wir auch die Kampagne ‚Together‘. Ich rechne mit vollen Hallen, vielen interessanten Gesprächen, viel Geschäft, einem inspirierenden Kongress und einer fulminanten Eröffnungsshow mit dem Gastland Oman.“

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