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GTA TOURISTIK

Glück, Tränen & Freude! Bei der GTA TOURISTIK liegen sie heuer eng beisammen. Ausblick gut

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Wie geht es einem Reiseveranstalter und Flusskreuzfahrtunternehmen, bei dem rund 20 % bis 25 % dessen Geschäftsvolumens „vom Russland-Ukraine-Konflikt begraben wurden“? Überraschend gut, wie T.A.I. im Gespräch mit Toni Aigner, Geschäftsführer und Eigentümer der GTA TOURISTIK feststellen konnte. Dazu trägt einerseits die hohe Flexibilität des Unternehmens bei, andererseits die gute finanzielle Basis und die zwei soliden Standbeine (GTA-SKY-WAYS für Rundreisen, GTA-WATERWAYS für Flusskreuzfahrten). Doch alles schön der Reihe nach.

Tragödie im Osten Europas

Zunächst zum Traurigen: „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, gibt Toni Aigner unumwunden zu. „Ich habe sowohl in Russland als auch in der Ukraine Freunde. Es ist eine Tragödie“, sprudelt es aus ihm heraus. „Es sitzen alle am Trockenen, es gibt – abgesehen von dem ganzen Leid – keine Unterstützungen, etwa für die Bordmusiker*innen auf der MS Strawinski II. Die leben auf der Straße, arbeiten deshalb gratis, weil es sowieso keine andere Arbeit gibt. Viele kriegen das alles nicht mit. Ich telefoniere wöchentlich mit den Leuten.“

Für Toni Aigner ist „Russland tot. Es ist von wieder aufsteigendem Niveau auf Null gestürzt.“ GTA-WATERWAYS hatte zuvor laut Aigner „wirklich viel in das Schiff investiert“ (die MS Strawinski II wurde 2018/19 einer Generalsanierung inklusive modernem Totalumbau unterzogen) und war im Februar 2020 für die damals bevorstehende Saison ausgebucht, mit Flusskreuzfahrten auf Wolga, Newa, Moskwa und Don. Toni Aigner: „Jetzt findet das dritte Jahr keine Saison statt und sicher auch 2023 nicht. Unsere Hoffnung ist, dass wir 2024 wieder ein kleines Geschäft in Russland haben.“

„Großes Glück“ mit der MS Nestroy
GTA Touristik MS Nestroy

Womit sich die Frage aufdrängt, wie es mit dem übrigen Flusskreuzfahrt-Geschäft aussieht? Diesbezüglich gerät Toni Aigner fast ins Schwärmen, denn vor allem die MS Nestroy (Aigner: „Der Stolz unserer Flotte“) auf der Donau und die MS Klimt – die auf Rhein, Mosel, Main und Donau unterwegs ist – bereiten viel Freude.

Auch wenn die GTA-Rennstrecke „untere Donau“ (Wien - Donaudelta) aktuell verhalten gebucht ist, sei es ein „großes Glück, dass sich das Schiff in eigenen Händen befindet (Anm.d.Red.: Die MS Nestroy gehört der GTA-Unternehmensgruppe von Toni Aigner) und alles abbezahlt ist. Wir können dadurch auch mit niedriger Auslastung fahren.“ Aigner geht davon aus, dass diese „weiter schwach bleiben wird“.

Im Donaudelta wird bis auf weiteres nicht mehr der nördliche Kilija-Arm befahren (auch wenn er 300 km von der Front entfernt liegt), sondern der „naturbelassene und wunderschöne Sulina- bzw. St. Georgs-Arm“. Wobei GTA-WATERWAYS für alle Gäste mit noch einem besonderen Schmankerl aufwartet: „Am Grenzfluss zu Moldawien, dem Pruth, gibt es jedes Mal, wenn wir kommen, ein Dorffest.“

MS Klimt zeigt ihre Stärken
GTA Touristik MS Klimt

Viel auf Rhein und Mosel sowie auch auf der Route Wien - Amsterdam unterwegs ist die MS Klimt, mit der „wir heuer recht viel Freude haben“, so Toni Aigner. Sie ist mit 150 Gästen und 42-köpfiger Crew kleiner als die MS Nestroy (220 Passagiere, 50 Mitarbeiter*innen), gehört einem deutschen Fonds und wird wie die Nestroy von einer in Basel ansässigen GTA-Schwesterfirma betrieben.

Die beiden je 14-tägigen Donau-Delta-Kreuzfahrten auf der MS Klimt im Juni waren laut Aigner „überraschend gut gebucht“, im Juli geht es unter dem Motto „von den Alpen zur Nordsee“ über den Rhein-Main-Donaukanal (10 Nächte) nach Amsterdam. Danach stehen die „Drei-Flüsse-Kreuzfahrten“ auf Rhein und Mosel sowie der Saar auf dem Programm, die sich „ganz gut buchen“. Vor allem beim Thema Mosel gerät Toni Aigner ins Schwärmen: „Da kann die Wachau nie mithalten.“ Wobei für den GTA-Chef „Deutschland ein wunderschönes Reiseland ist“, etwa die Strecke von Mainz bis Köln: „Da fährst' nie wieder auf der Donau.“

Einstiegsdroge und Wiederholungstäter

Die Donau (mit 2.000 km Länge laut Aigner „der einzige Fluss in Europa, wo man richtig kreuzen kann“) sei für Österreicher*innen, die rund 80 % der GTA-Gäste ausmachen (10 -15 % Deutsche, 5 %-10 % Schweizer*innen; Bordsprache deutsch), „eine Einstiegsdroge.“ Dabei kämen sie auf den Geschmack von Flusskreuzfahrten, die Sehnsucht nach Entschleunigen stillen, auf denen viel zu Sehen ist und die Zeit in vollen Zügen genossen werden kann: „Flusskreuzfahrten sind nicht schnell, es gibt keine Action, wie Rutschen, Gokart oder Eislaufplatz, und man muss keine Koffer schleppen.“

Wer einmal eine Flusskreuzfahrt unternommen hat, kommt wieder. „Wir haben viele Widerholungstäter“, schmunzelt Toni Aigner. Insgesamt finden sich heuer zehn Schiffe im Angebot von GTA-WATERWAYS, darunter vier des Schweizer Partners Thurgau Travel.

Gut gebuchte Rundreisen
GTA Touristik Lofoten

Wie eingangs erwähnt, steht die GTA TOURISTIK auf den beiden Säulen Flusskreuzfahrten (WATERWAYS) und Rundreisen (SKY-WAYS). Bei diesen stehen heuer Irland („anderes Niveau als vor Corona, aber sehr zufrieden“), Schottland („sehr gut gebucht“) und Skandinavien (in erster Linie Norwegen) auf dem Programm. Dorthin gibt es im Juli einige Charter („Sind super-zufrieden und bei den mittleren Terminen nahezu ausgebucht“), mit Reisen zum Nordkap und nach Nordnorwegen mit den Lofoten, Tromsø und Hámmárfeasta. Aigner: „In diese Region bin ich persönlich verliebt, war 40-mal da oben.“

Ausblicke aufs nächste Jahr

Und was steht 2023 auf dem Programm? Toni Aigner: „Da bauen wir das Flussthema aus. In Kooperation mit dem Schweizer Flussreisen-Veranstalter Thurgau Travel bieten wir Rhône und Seine und nehmen mehr Schiffe dazu.“ Ebenso hofft das GTA-Team, „dass sich die untere Donau stabilisiert“.

Bei den Rundreisen nimmt GTA Jordanien, den Oman und möglicherweise auch Ägypten inklusive Nil wieder ins Programm. Ebenso werden die Angebote im Frühling und Herbst ausgebaut, eventuell kommt England wieder dazu und Finnland im Sommer. Der GTA TOURISTIK geht es also gut, trotz Russland-Ukraine-Konflikt.

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