GTA Touristik

Schwarzes Loch, erfreuliches Finale, neue Booking-Engine! Jetzt volle GTA-Kraft für 2022

T.A.I. 24 TOP News

„Anständig durch die Saison 2021 gestolpert“ ist laut Geschäftsführer Anton Aigner der österreichische Flusskreuzfahrtenanbieter und Rundreiseveranstalter GTA Touristik. Mit 13. Oktober wurde die letzte Donau-Kreuzfahrt des unternehmenseigenen 4-Sterne Schiffs MS Nestroy beendet, kommende Woche ist es für die von GTA Waterways betriebene MS Klimt auf dem Rhein soweit. Details über das zu Ende gehende Jahr sowie Ausblicke auf 2022 lieferte Aigner zusammen Marketing & Content Managerin Jacqueline Reseterics an Bord der Nestroy im Rahmen eines Mediengesprächs in gemütlicher Atmosphäre.

Restart im „schwarzen Loch“

Nach der komplett Corona zum Opfer gefallenen Saison 2020 (der Umsatz erreichte 0,15% des Volumens von 2019) sind Anton Aigner und sein Team „heuer froh und dankbar“, dass das Jahr in einer Größenordnung von 20% zu 2019 abgeschlossen werden kann: „Wir haben dadurch den Vorjahresverlust heuer gedrittelt.“

Einfach war das nicht. Die Basis dazu wurde laut Aigner im Frühjahr 2021 gelegt: „Wir haben uns im März gesagt: wenn wir das tun wollen, müssen wir die Leute zurück ins Büro holen.“ Mit April wurde deshalb die Kurzarbeit beendet (alle geimpft und zwar ohne Druck der Unternehmensleitung, Maskenpflicht im Büro, außer am eigenen Arbeitsplatz).

Anton Aigner: „Es war wie ein schwarzes Loch.“ Denn im April 2021 herrschte noch immer Lockdown „und wir haben gewusst: wir müssen zur Jahresmitte losfahren, um für die zweite Saisonhälfte Buchungen zu kriegen.“ Deshalb wurde noch im April beschlossen mit 21. Juni wieder loszufahren, „ohne zu wissen, ob das überhaupt möglich sein wird.“

Zunächst „desaströse Auslastungen“ …

Umgehend wurde mit den Vorbereitungen begonnen. Angefangen vom Hygienekonzept (Maskenpflicht an Bord, 3G-Regel) bis zum Kontaktieren der Partner in den Destinationen. So wurde sukzessive Wissen gesammelt, wie es um Einreisemöglichkeiten und -formalitäten entlang der Wasserstraßen steht. Ziel war es, „dem Markt zu zeigen, dass es funktioniert“, so Aigner. Bereits Mitte Mai „waren wir dann saison-fertig.“

Am 21. Juni ging’s dann tatsächlich los, „aber die Auslastungen der ersten Kreuzfahrten waren desaströs“, erinnert sich Aigner. Den Tiefpunkt bildete eine Tour mit nur 28 Passagieren und das auf einem Schiff mit 220 Betten an Bord. Anton Aigner: „Da verdienst nicht einmal den Diesel, den du verheizt.“

… aber die Strategie ging auf

Der Blick war aber stets nach vorne gerichtet und die Strategie, Buchungen für die zweite Saisonhälfte zu generieren, hat funktioniert. Anton Aigner: „Mitte August bis Ende September waren wir voll gebucht. Es war sensationell! Und es war der Zeitraum, wo wir die Verluste reduzieren konnten. Im September waren wir sogar zweimal ausgebucht!“ Es gab zudem „sehr viele kurzfristige Buchungen für den Herbst“, so Aigner, „normal sind drei Monate vor einer Abfahrt keine Buchungen mehr möglich.“

Auch die Kund*innen zeigten sich zufrieden: „Wir haben’s gut hingebogen. Selten haben wir so viele Lobschreiben erhalten“, freut sich der GTA-Chef.

Jetzt volle Kraft voraus für 2022

Während die MS Nestroy in den kommenden Wochen in der ÖSWAG (Österreichische Schiffswerften AG)-Weft in Linz ein neues Echolot erhält sowie einen mit Hydraulik heb- und senkbaren Führerstand, um am Vorderschiff einen Lounge-Bereich für die Passagiere zu schaffen, wird die MS Klimt in Amsterdam überwintern. Sie wird mit 1. April in ihre neue Saison starten, eine Woche später folgt dann die MS Nestroy und am 2. Mai kommt es durch die MS Strawinski II zum Comeback der Russland-Kreuzfahrten.

Das gesamte Programm (auch jenes der Rundreisen, die unter GTA Skyways angeboten werden) findet sich ebenso wie die Kreuzfahrten (GTA Waterways) in einem 164 Seiten umfangreichen „Wendekatalog“, der beide Produktwelten enthält („blau“ für die schwimmende Ware, „grün“ für die Rundreisen). Zusammen mit dem strategischen Partner Turgau Travel (Schweiz) wurde das 4-Sterne plus Schiff MS Douro Spirit gechartert (Aigner: „Wir können nicht überall Schiffe besitzen, benötigen aber trotzdem eine Bandbreite“). Neben Donau, Rhein, Mai und Mosel werden durch Kooperationspartner auch der Douro, Rhône & Saône, das Russland-Trio Wolga („Russland wird aktuell am besten gebucht“), Newa & Don, das Sibirien-Trio Ob, Irtysch & Tom, sowie in Myanmar der Irrawaddy angeboten.

Für 2022 gilt dann generell die 2G-Regel (Impfpflicht oder genesen). „Die Kunden reagieren tendenziell positiv“, so Aigner, demzufolge der Impfstatus der GTA-Gäste heuer bereits 97%-98% erreichte. Der GTA-Chef ist davon überzeugt, dass „2022 viel besser werden wird, als heuer. Aber bis wir wieder zu Zahlen wie 2018 und 2019 hinkommen, wird es noch eine Weile dauern.“

Neue Booking-Engine, Flex-Tarif mit Ablaufdatum

Ins neue Jahr „gehen wir mit viel Energie“, so Anton Aigner. Print-Werbung steht ebenso auf dem Programm, wie erstmals eine Radio-Werbung (Radio Arabella), „und wir besuchen unsere Vertriebspartner, so sie denn aufgesperrt haben.“

Der komplette Relaunch und Markenauftritt von GTA machte auch vor der Website nicht halt, die laut Marketing & Content Managerin Jacqueline Reseterics „viele neue Features speziell für Reisebüros bietet.“ So gibt es eine neue Booking-Engine, deren Basic-Version Ende Oktober live geht. Wichtig für den Reisebüro-Vertrieb: Er kann über die Booking-Engine komplett durchbuchen.

Anton Aigner hofft, dass bei den Flusskreuzfahrten die Preisdisziplin weiter eingehalten wird („Der Regelpreis ist eigentlich ein guter, wenn sich alle daranhalten, ist es gesund“). Den Flex-Tarif (bis 30 Tage vor Abflug/Abfahrt kostenfreies Storno) gibt es bei GTA vorerst bis 31. Dezember, es könnte aber sein „dass wir ihn über die Winter behalten und eventuell über die gesamte Saison.“ Freude hat der GTA-Chef damit aber keine, „weil er tödlich für die Branche ist. Man kann mit dem Flex-Tarif kein Planungsrisiko eingehen.“ Aigner geht deshalb davon aus, dass der Flex-Tarif „langfristig wieder verschwinden wird.“ Heuer hatte er aber „viel bewirkt, der Schaden war überschaubar.“

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