Flugstreichungen

DACH-Reiseverbände fordern von Airlines Vergütung für Mehraufwand der Reisebüros

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Die Eskalation der Flugstreichungen im Sommer 2022 hat jetzt die Reiseverbände der DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz)-Region zu einem gemeinsamen Vorgehen gegenüber den Airlines bewogen. Das gab soeben der Generalsekretär des ÖRV (Österreichischer ReiseVerband) Walter Säckl bekannt.

Gemeinsam mit dem DRV (Deutscher ReiseVerband) und dem SRV (Schweizer Reise-Verband) wird nun die Forderung erhoben, „eine Abgeltung dieses Mehraufwandes bei den von Flugstreichungen betroffenen Buchungen“ zu erwirken. Säckl in einem Rundschreiben an die Mitglieder des ÖRV-Flugausschusses: „Die betroffenen Flüge können im Nachhinein im BSP objektiviert und dann gesammelt der Airline jeweils am Ende des Monats ein Betrag in Rechnung gestellt werden.“ Gespräche mit der Lufthansa-Gruppe darüber liefen bereits seit Wochen.

Laut ÖRV-Rundschreiben dürfte Lufthansa in den zurückliegenden Wochen mehr als 5.000 Flüge gestrichen haben. Bei Eurowings und Swiss sei die Situation „um nichts besser“. In Österreich werde zumindest versucht, den Charterverkehr wie geplant aufrechtzuerhalten. Säckl: „Nachdem aber hier primär Flüge bei Mehrfachrotationen zu bestimmten Städten aus dem System genommen werden, verärgert man die Businesskund*innen.“

Flugstreichungen am laufenden Band

Wie unerträglich die Lage mittlerweile geworden ist, verdeutlicht ein Auszug aus den vom Portal flightaware.com täglich publizierten Flugstreichungen. Am Donnerstag, den 14. Juli 2022, wurden demnach weltweit 22.854 Flüge gestrichen. Am Freitag, 15. Juli 2022, mit Stand 11:50 Uhr, waren es bereits 8.411 – laufend kommen weitere hinzu.

Für die Reisebüros und Veranstalter verschärfe sich die Situation laut ÖRV-Rundschreiben zusätzlich, da die Callcenter der Lufthansa Group „am Rande ihrer Kapazitäten angelangt sind und ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen können.“

Anzahl der gestrichenen Flüge Juli 2022
Abgeltung des Mehraufwandes

Um die entnervten Kund*innen trotzdem vertragskonform betreuen zu können, sehen sich die Reisebüros gezwungen, „immer mehr Aufgaben von den völlig überforderten Callcenter zu übernehmen“, wie Walter Säckl betont. Die Abgeltung dieses Mehraufwandes sei daher nicht mehr zu verhindern. Dieser könne dadurch quantifiziert werden, in dem die gestrichenen Flüge „ im Nachhinein im BSP objektiviert“ werden. Den Airlines würden dann „gesammelt jeweils am Ende des Monats ein Betrag in Rechnung gestellt werden.“

Walter Säckl: „In den kommenden Tagen werden die Gespräche in Deutschland, Schweiz und Österreich weitergeführt.“ T.A.I. wird über die weitere Entwicklung berichten.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:

„Global Outlook“ der IATA - Kleine Sonnenstrahlen im Nebel. Luftfahrt zeigt sich widerstandsfähig >>>

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