ANA
Standpunkt

Zukunftsreise zu Alipay & Co.

Print-Ausgabe 8.März 2019

Die Welt wird sich verändern. Nur wie? Alle, die vermeinen, es zu wissen, sollten rasch verstummen. Denn meistens kommt’s bekanntlich anders, als man denkt. An dieser Binsenweisheit kann nicht einmal die Zukunftsforschung etwas ändern. Nur gut verdienen.

Bestens in Erinnerung ist noch die vielfach vertretene Überzeugung von Mitte/Ende der 1990er Jahre, dass das 21. Jahrhundert eines der USA werde. China? Das lag damals, gemessen an der jährlichen Wirtschaftsleitung zwischen Brasilien und Spanien, an weltweit 8. Stelle. Japan war jener Superstar, der die USA am stärksten bedrängte.

Die Möglichkeiten der Vernetzung durch das Internet wurden damals bereits ernst genommen, trotz Platzen der Dotcom-Blase. Doch die Revolutionen, welche durch Facebook, Booking.­com, Amazon, Google, Airbnb & Co. folgen sollten, konnte niemand auch nur ansatzweise erahnen. Wie auch?

All das markiert, so wie es scheint, erst den Anfang. China lässt die Muskeln spielen. Subtil zwar, aber unverkennbar. Und mit eherner Konsequenz.
Das Reich der Mitte verändert auch Österreichs Tourismus. Vor 2004 schien es nicht einmal gesondert in den offiziellen Nächtigungsstatistiken auf. Japan kam damals auf 256.000 Ankünfte, China erreichte zwei Drittel davon. 2018 kratzte es erstmals an der ersten Million. Japan fiel auf 220.000 Gäste zurück.

Alles nur ein Vorspiel. Denn die wirkliche Veränderung vollzieht sich nicht nur in schnöden Ankünfte- und Nächtigungszahlen, sondern vor allem im Hightech-Bereich. Mit Tencent, WeChat, Ctrip, Alibaba & Konsorten haben sich in China Online­riesen formiert, vor denen selbst Silicon Valley-Champions erzittern.

Mit Alipay und WeChat Pay entstanden zudem Zahlungs­formen, die Bargeld und Kreditkarten hinfällig machen. Sogar Straßenmusikanten lassen sich keine Münzen mehr in ihre Gitarren-Kästen werfen, sondern die Spenden der Passanten mittels QR-Codes gutschreiben.

Es ist der Außenwirtschaft Austria und der Österreich Werbung hoch anzurechnen, dass sie TouristikerInnen die Gelegenheit verschafft, all das Anfang Juni 2019 im Rahmen ihrer gemeinsam organisierten zweiten Zukunftsreise kennenzulernen. Die erste führte im Vorjahr nach Dublin zu diversen Startups und Erfolgsunternehmen. Jene nach Shenzhen & Guangzhou sowie Shanghai & Hangzhou wird sie an gewonnen Eindrücken und gesammelten Erfahrungen um ein Vielfaches übertreffen.
Die Welt wird sich verändern. Einen kleinen Zipfel des „Wie?“ wird besagte Zukunftsreise lüften. Auf spannende Berichte darüber freut sich schon jetzt der

Lupo

Ähnliche Artikel

Standpunkt

Optimismus

22. Februar 2019 | Standpunkt
Standpunkt

„Omnichannel Readiness“

08. Februar 2019 | Standpunkt
Standpunkt

#DriveTo25

25. Jänner 2019 | Standpunkt

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben