Standpunkt

Meeting-Meilenstein

Print-Ausgabe 17. Mai 2024

Wie man’s auch dreht und wendet: Zahlen, Daten und Fakten sind einfach mitentscheidend, um eine Branche weiter zu entwickeln. So deckt zwar die am Dienstag dieser Woche präsentierte neueste Ausgabe von „mira“ (Meeting Industry Report Austria) „nur“ 90 bis 95 Prozent der Kongresse ab und die Angaben über Firmentagungen sowie Seminare liegen weit darunter.

Doch – und das ist das Entscheidende – „sie ergeben ein gutes Abbild, da wir Jahr für Jahr die gleichen Datenquellen haben“, wie der Präsident des ACB (Austrian Convention Bureau) und Geschäftsführer der Kongresskultur Bregenz, Gerhard Stübe, bei dem Mediengespräch betonte. Rund 660 Betriebe aus allen Bundesländern meldeten für „mira 2023“ insgesamt 26.144 Veranstaltungen (+25 % mehr als im Jahr davor), mit 1,67 Millionen Teilnehmer:innen (+23 %), die für 3,12 Millionen Übernachtungen sorgten (+17 %).

Wobei es diesmal nicht nur um „mira“ ging, sondern um etwas, das es in dieser Form noch nie in Österreichs Tourismus gab, wie die COO (Chief Chief Operating Officer) der Österreich Werbung, Sandra Neukart, gegenüber T.A.I. unterstrich: Unter dem Claim „Meet in Austria“ wurde nämlich die neue österreichische Convention Strategie aus der Taufe gehoben. Das Besondere: Sie ist nicht nur von ÖW und ACB ausgearbeitet worden, sondern auch von allen neun Bundesländer Convention Bureaus, dem Arbeits- und Wirtschaftsministerium sowie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Die Convention Strategie „Meet in Austria“ umfasst sechs Handlungsfelder (Leuchttürme & Innovation, Marke & Kommunikation, Aus- und Weiterbildung, Netzwerkmanagement, Nachhaltigkeit sowie Zahlen/Daten/Fakten), an der sich die gesamte Branche beteiligen kann. Wie Gerhard Stübe hervorhob, wird als erster Punkt jener der Zahlen/Daten/Fakten umgesetzt: „Da wird sich eine Peergroup etablieren, gemeinsam mit Wirtschaftskammer und Ministerium, um zu erheben, wie hoch die Wirtschaftskraft durch Tagungen und Kongresse ist.“

Bislang gibt es derartige Daten nur von der Bundeshauptstadt Wien. Zuletzt wurde dort die Wertschöpfung, welche alleine durch Kongresstourist:innen erzielt wird, auf rund 740 Mio. Euro beziffert. Der Kongressgast gibt – je nach Berechnung – in der Donaumetropole mindestens doppelt so viel Geld aus wie ein regulärer Tourist und zwar im Schnitt rund 550 Euro pro Tag (Bei Mediziner-Kongressen, wie etwa dem Radiologen-Kongress, sind es noch mehr).

Bundesweit und für andere Bundesländer liegen noch keine entsprechenden Zahlen vor. Ein Manko, das jetzt – so der Plan von „Meet in Austria“ – behoben werden soll. Die Ergebnisse werden laut Gerhard Stübe in einem Jahr vorliegen.

Wir dürfen gespannt sein, welche Daten dann präsentiert werden. Das von Sandra Neukart genannte Ziel von „Meet in Austria“, die Tagungsbranche in ihrer Gesamtheit zu stärken, um international wettbewerbsfähig zu bleiben – sprich: eine hohe Wertschöpfung zu erzielen – kann nicht hoch genug geschützt werden. Die Premiere der österreichischen Convention Strategie ist also ein Meilenstein. Mit ihr wird ein Weg beschritten, zu dem allen Beteiligten gratuliert gehört, meint

Lupo

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