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Bittere Corona-Pille aus Deutschland: Winter fällt flach, Urlaubsreisen erst ab Pfingsten

T.A.I. 24 TOP News

Die heutige Ankündigung des Tourismusbeauftragten der deutschen Bundesregierung Thomas Bareiß, dass Reisen wohl erst ab Pfingsten (23. Mai 2021) wieder problemlos möglich sein werden, trifft Österreichs Tourismus hart. Selbst Urlaubsreisen während der Osterferien (Ostersonntag ist heuer der 4. April) werden laut Bareiß „nur sehr eingeschränkt möglich sein.“

Österreichs Tourismus ist bekanntlich extrem von den deutschen Gästen abhängig. In der verbleibenden zweiten Hälfte der Wintersaison (Februar bis April) machten deren Nächtigungen im letzten „Normaljahr“ (also 2019) bundesweit mit 14,85 Millionen rund 36% des Gesamtaufkommens (41,57 Millionen) aus.

Tirol, Salzburg und Vorarlberg leiden am stärksten

Am stärksten betroffen vom Ausbleiben der Deutschen in den verbleibenden Wintermonaten (die erste Hälfte ist durch die Sperre der Beherbergungsbetriebe nahezu komplett ausgefallen) sind die drei westlichen Bundesländer Vorarlberg (55,1%), Tirol (48,5%) und Salzburg (34,5%). Ihr Anteil am Nächtigungsvolumen der deutschen Gäste in diesem Zeitraum ist exorbitant: Das Trio vereint üblicher Weise mit 12,63 Millionen der erwähnten 14,85 Millionen deutschen Nächtigungen im Zeitraum Februar bis April 85% des Gesamtaufkommen auf sich.

Die Aussage von Gregor Hoch gegenüber T.A.I. Anfang Jänner („Es ist für die Branche ein Desaster“) erhält durch die nunmehrige Ankündigung von Thomas Bareiß noch mehr Gewicht.

Verschärfung der deutschen Rückreiseregeln

Wie Thomas Bareiß in dem heutigen Interview mit den TV-Sendern RTL und ntv betonte, sei „Reisen etwas, dass die nächsten zwei, drei Monate noch sehr schwer vorstellbar ist.“ Mit Besserung rechne er erst im zweiten Jahresdrittel. Er hofft, „dass dann der Sommer ein ganz großer Reisezeitraum wird."

Vorerst plant die bundesdeutsche Regierung laut Bareiß allerdings „eine Verschärfung der Einreiseregeln für Rückkehrer aus Gebieten mit besonders hohen Fallzahlen oder Coronavirus-Mutationen.“

Eigeführt werden soll demnach ein mehrstufiges System. Aus Ländern oder Regionen mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen in den zurückliegenden 7 Tagen gelte weiterhin eine Quarantänepflicht nach Rückkehr. Bei Einreise aus Hochrisikogebieten (mehr als 200 neue Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen in 7 Tagen) werde eine zusätzliche Testpflicht angeordnet. Österreich hält aktuell bei einer 7-Tage Inzidenz von 163.

Verpflichtende Testungen

Neu wird auch die Verpflichtung sein, in den 48 Stunden vor Einreise aus einem ausländischen Risikogebiet nach Deutschland oder direkt nach der Ankunft einen Corona-Test vornehmen zu lassen. Ausnahmen (auch bezüglich Quarantänepflicht) bestünden lediglich für den Lieferverkehr und Berufspendler. Für Regionen mit gefährlichen Virusmutationen, wie etwa in Großbritannien und Südafrika, sollen die verbliebenen Ausnahmeregeln „stark reduziert“ werden.

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