„Wem‘s zu viel wird, gehört nicht ins Team. Das muss halt auch sein“

Thomas Wimmer, Direktor im Hotel Exel in Amstetten

Der Chef der Unternehmensberatung VENTA Tourismus ist seit Monaten Direktor in einem Hotel – hier seine Gedanken zum Thema Mitarbeiter:innen

Ein 4-Sterne Hotel im Herzen des Mostviertels. 49 Zimmer, zwei Seminarräume, kleiner Wellness­bereich. Seit Mitte November fungiert im Hotel Exel in Amstetten Thomas Wimmer als Direktor, der mit seiner Unternehmensberatung VENTA Tourismus seit eineinhalb Jahrzehnten mittelständische Hotels betreut. Ziel ist die Verbesserung des Betriebs­ergebnisses. Aktuelle Klienten weisen Betriebsergebnisse zwischen 28 % und 30 % aus.

Was Klessheim-Absolvent Thomas Wimmer als Direktor im Hotel Exel nahegeht, ist die Diskussion über und mit den Mitarbeiter:innen. Wimmer sieht die Malaise nur zum Teil bei „einer Generation, die nicht in der Gastronomie arbeiten will“. Das Problem gehe viel tiefer. „Man müsse in der Schule schon hören, wie Wirtschaft funktioniert.“ So nimmt Wimmer also Kontakt mit Schulen auf, um mit Direktion und Lehrkörper attraktive Möglichkeiten zu finden, um jungen Menschen die Zusammenhänge näher zu bringen.

Während es im Hotel Exel in den Abteilungen kaum Schwierigkeiten gibt („Küchenhilfen und Stubenmädchen rennen uns die Tür ein“), sei die Situation im Service und Front Office schwierig: „Da müssen wir die Leute ausbilden, weil es offenbar keine Fachkräfte mehr gibt.“

Einen Spezialfall bildet die Küche. Der Chef (seit 20 Jahren im Haus) möchte nicht mehr nach KV entlohnt werden („Die Schreiberei von Stunden interessiert nicht“). Er hat nun ein Fixgehalt, was für alle von Vorteil ist. Eine langjährige Abwäscherin, die er zur Köchin ausbildete und die Ende April in Pension gehen sollte, möchte tageweise weiter mithelfen. Wimmer „findet das vorbildlich.“ Im Hotel Exel verlangt er seinen Mitarbeiter:innen viel ab. „Wem das zu viel wird, der gehört dann nicht ins Team. Das muss halt auch sein. Dafür dürfen wir gestalten!“ Fortsetzung folgt.

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