ANA
Moxy Frankfurt East

„Mitarbeiter wachsen lassen!“ Rezept gegen Fachkräfte-Mangel

Print-Ausgabe 25. Jänner 2019

Setzt auf Kooperation und eine „offene Kultur“: Moxy Frankfurt East-­„Captain“ Christian Henzler

Im Frankfurter Schwesterhaus des Moxy Vienna Airport verfolgt „Captain“ Christian Henzler konsequent sein Ziel, das Image der gastgewerblichen Berufe zu verbessern

„Bei uns gibt es entgegen dem allgemeinen Trend kein Fachkräfte-­Problem.“ Diese Aussage von Christian Henzler als „Captain“ (d.h. Direktor) im vor anderthalb Jahren eröffneten Moxy Frankfurt East, gegenüber T.A.I. lässt aufhorchen. Kein Fachkräfte-Mangel? Geringe Fluktuationen? Klingt nach Märchen. Ist aber so. Doch alles der Reihe nach.

Das Moxy Frankfurt East ist Schwesterhaus des Moxy Vienna Airport. Beide werden von der deutschen Unternehmens­gruppe Bierwirth & Kluth betrieben (10 Hotels der 3- und 4-Sterne-­Kategorie in Deutschland und Österreich, darunter das Renaissance Wien, das Court­yard by Marriott Wien Messe und das erwähnte Moxy Vienna Airport). Wie alle Häuser der 2014 von Marriott gestarteten, auf Millennials ausgerichteten Budget-­Boutique-­Marke (aktuell weltweit 40 Moxys, mehr als 90 in Entwicklung), setzt auch das Moxy Frankfurt East auf schlanke Strukturen, mit „modern eingerichteten Zimmern“, die aber über hohe Anmutung verfügen (u.a. gleiche Boxspring-Betten wie in einem 5-Sterne Marriott, 49 Zoll großer TV-Bildschirm). Anders als bei MotelOne wird bei Moxy die Gastronomie „erheblich umfangreicher und rund um die Uhr bespielt. Allerdings haben wir keine konventionelle Küche, sondern Merrychef-Öfen an der Bar“, so Christian im Gespräch mit T.A.I. „Alles spielt sich in der Lobby ab, die als Co-Working-Space konzipiert ist.“

Das Moxy Frankfurt East befindet sich im „gerade immer hipper werdenden Ostend von Frankfurt, mit vielen Büros und künstlerischen Veranstaltungen“, so Christian Henzler. Geschäftsleute, Künstler, Startups, PR- und Autofirmen aus der Umgebung „nutzen uns als zweites Wohnzimmer“. Unter den Business-Gästen sind auch viele ÖsterreicherInnen.

Christian Henzler (Jahrgang 1980) hat nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann Erfahrungen in der deutschen und amerikanischen Ketten- und Individualhotellerie gesammelt, nebenberuflich ein Studium der Hotelbetriebswirtschaft abgeschlossen und ist zertifizierter Coach für Persönlichkeitsentwicklung. All dies kam ihm zugute, als er 2017 zum „Captain“ des Moxy Frankfurt East wurde: „Meine Motivation ist es, das Image der gast­gewerblichen Berufe und unserer Branche zu verbessern.“

Das Moxy in Frankfurt kommt mit einem kleinen Team aus; nur 26 Mitarbeiter­Innen für 220 Zimmer (in konventionellen Hotels gleicher Größe wären es 50 bis 60). Christian: „Es gibt bei uns keine unterschiedlichen Abteilungen, jeder macht alles. Dadurch ist bei uns die Kooperation sehr stark, alle arbeiten eng miteinander.“ Christians Credo ist es, „Mitarbeiter­ wachsen zu lassen“. Weiterentwicklung nimmt einen hohen Stellenwert ein. Konflikte gibt es natürlich auch im Moxy Frankfurt East, „wir kehren sie nicht unter den Teppich. Für mich ist eine sehr offene Kultur wichtig.“ Gleiches gilt für Authentizität: „Moxy-Mitarbeiter dürfen authentisch sein“, so Christian, der die von der Marke gelebte Philosophie auch als „Balance-Akt“ für die Teams sieht: „Es gibt bei Moxy keine Barriere zwischen Mitarbeiter und Gast.“

Die scheinen das zu spüren, wie aus den Bewertungen bei Trip­advisor hervorgeht: „Sehr freundliches und zuvorkommendes Personal“, „so freundlich, lieb, ,echt‘ und zuvorkommend wurde ich selten in einem Hotel begrüßt und behandelt“, „würde alleine wegen der warmen und hilfsbereiten Art der Mitarbeiter immer wieder kommen“. Und gilt es einmal, eine Stelle nach zu besetzen, stellt auch dies für „Captain“ Christian Henzler „kein Problem“ dar. 

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