ANA
Maßnahme gegen Corona-Krise

Erste Hilfe mit 100 Mio. Euro: Es geht um Sicherung der Liquidität

Print-Ausgabe 13. März 2020

Sofortmaßnahmen zur Unterstützung des Tourismus: Spartenobfrau Petra Nocker-
Schwarzenbacher, Bundesministerin Elisabeth Köstinger und WKO-Präsident Harald Mahrer


 

Gewährt werden die 100 Mio. als Haftungsrahmen für Überbrückungskredite von touristischen KMU – rasche Abwicklung über ÖHT zugesichert

Rasch handeln ist das Gebot der Stunde. Entsprechend begrüßt wird von BranchenvertreterInnen das in der Vorwoche präsentierte und bis Mitte dieser Woche konkret ausgearbeitete KMU-Maßnahmenpaket, durch das Hotellerie, Gastronomie und Freizeitbetriebe die Haftungsübernahme für Überbrückungskredite in Höhe von 100 Mio. Euro beantragen können, um die durch Covid-19 zum Teil extrem belastete Liquidität zu sichern. Seit 11. März 2020, 15:00 Uhr, ist es auf www.oeht.at bzw. hotline@oeht.at soweit.

Bei einem vorigen Freitag kurzfristig anberaumten Pressegespräch stellten Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und WKO-Präsident Harald Mahrer die wichtigsten Eckpunkte vor. Die 100 Mio. Euro an Haftungen können Familien- und Inhaber geführte Klein- und Mittelbetriebe in Anspruch nehmen, nicht aber „Ketten und internationale Betriebe“, wie Köstinger betonte, denn die Aktion „zielt auf das Rückgrat der Österreichischen Wirtschaft ab.“

Während es sich bei den 100 Mio. Euro um Bundeshaftungen handelt, übernimmt das Tourismusministerium die Errichtungs- und Haftungsgebühren, die 1,8 % dieser bei der jeweiligen Hausbank zu beantragenden Kredite ausmachen (also ca. 1,8 Mio. Euro).

Beantragt werden können Kredite zum Ausgleich von Liquiditätsengpässen, wenn vor dem Hintergrund der aktuellen Krisensituation ein Umsatzrückgang von mehr als 15 Prozent droht. Die Haftung dafür beläuft sich auf max. 500.000 Euro für drei Jahre mit einer Haftungsquote von 80 Prozent. Für diese Maßnahmen ist ein vereinfachtes und schnelles Verfahren vorgesehen.

Am Mittwoch bat Köstinger auch zum angekündigten „Runden Tisch“ (siehe News auf Seite 6) mit VertreterInnen der WKO (Wirtschaftskammer Österreich), ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) und Gewerkschaft Vida. „Wichtig in dieser schwierigen Situation ist eine gemeinsame und rasche Vorgangsweise“, so Köstinger.

Für Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus, ist das Paket „ein enorm wichtiges Signal“ und auch die ÖHV, die kurz zuvor angesichts der Ergebnisse einer Branchenbefragung die Forderung nach einer „Tourismus-Milliarde“ erhoben hatte, begrüßt das Corona-Sonderbudget. Für ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer ist es ein „erster Schritt“. Ob 100 Mio. Euro „zur Abwendung der schlimmsten Folgen reichen und ob Überbrückungskredite oder Garantien sich dafür eignen“, werde sich weisen. 

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben