Studie „Winterpotenziale 2025/26“

„Starkes Signal für den Winter!“ ÖW rechnet weltweit mit leichtem Plus

Print-Ausgabe 17. Oktober 2025

Bei einem Pressegespräch gaben Astrid Steharnig-­Staudinger (l.), Elisabeth Zehetner (Mitte) und Susanne Kraus-Winkler (r.) einen Ausblick auf die Wintersaison (Foto: © ÖW/Thomas Meyer)

Rund 20,8 Mio. Gäste sollten in den kommenden sechs Monaten nach Österreich kommen, aus den von der Studie befragten 10 Ländern sind es 16,5 Mio.

Ein stabiles Nachfrageniveau in den zehn wichtigsten europäischen Quellmärkten Österreichs sowie ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld für die Branche prägen die kommende Wintersaison für das Tourismusland Österreich. Details gab Anfang dieser Woche die Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) Astrid Steharnig-Staudinger zusammen mit Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner und Bundesspartenobfrau Susanne Kraus-Winkler bekannt.

Herausforderungen bestehen laut Susanne Kraus-Winkler vor allem in niedrigeren Destinationen. Das Jänner-Loch schließe sich hingegen mehr und mehr, wobei es in Premium-Destinationen so gut wie keines mehr gibt. Für die Bundesspartenobfrau erfreulich ist die Tatsache, dass der Österreich-Winter vor allem von den Ausländerübernachtungen getragen wird: Mehr als 77 % sind es seit Winter 2017/18, während der Sommer bei 71 % hält.

Aktueller Anlass für das Mediengespräch war die Studie „Winterpotenziale 2025/26“, welche die ÖW neuerlich durch das NIT (Institut der Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa) durchführen ließ. Wie im Vorjahr wurde die Bevölkerung in 10 Quellmärkten befragt, diesmal im Zeitraum Ende August bis Mitte September. „Diese Länder ergeben rund 80 % aller Ankünfte in Österreich in Winter“, so Astrid Steharnig-Staudinger. Insgesamt haben 10.000 Menschen an der Studie teilgenommen (1.000 in jedem Herkunftsland), wobei es drei Veränderungen gab: An Stelle von Italien, Ungarn und Rumänien wie im Vorjahr wurden für den kommenden Winter die Quellmärkte Frankreich, Polen und Belgien herangezogen. Die Märkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Dänemark Großbritannien und Tschechien blieben hingegen dieselben.

Drei Folien hob Bundesspartenobfrau Susanne Kraus-Winkler besonders hervor. Demnach will die Mehrheit der potenziellen Gäste „gleich viel oder mehr Geld ausgeben wie im Vorjahreswinter“. Im Gegensatz dazu planen lediglich 12 % im Urlaub zu sparen (Folie Nr. 2). Wobei die Sparneigung in fast allen Bereichen zurück geht (bei Restaurant- und Caféhausbesuchen von 27 % auf 24 %, bei den Einkäufen in der Urlaubsregion von 23 % auf 21 %) und mehr Gäste als im Vorjahr nirgends einsparen wollen (von 22 % auf jetzt 25 %). Gespart wird hingegen bei den Unterkünften (Anstieg von 19 % auf 20%) sowie bei der An- und Abreise (Kosten für Flug, Bahn, Bus, Taxi etc.; Vorjahr 13 %, heuer 14 %).

Folie Nr. 3, die Susanne Kraus-Winkler besonders wichtig erschien, war jene der Nachhaltigkeit. „Das bleibt Teil unseres Qualitätsversprechens“, betonte die Bundesspartenobfrau. Für rund ein Drittel der Winterreisenden sei das Thema Nachhaltigkeit entscheidend, bei Wintersportler:innen liege dieser Wert noch höher. Dazu führte Susanne Kraus-Winkler die besonderen Bemühungen der Bergbahnunternehmen an: Rund 90 % der Beschneiung erfolgt hierzulande aus nachhaltigen Energiequellen.

Wie Astrid Steharnig-Staudinger festhielt, „liegen wir mit der Potenzialstudie richtig. Das zeigen die Ergebnisse der vergangenen Saisonen im Winter und im Sommer“. Die erste derartige Studie wurde für den Winter 2023/24 durchgeführt. In der kommenden Saison 2025/26 planen laut Studie in den befragten Ländern 16,5 Mio. Menschen, ihren Winterurlaub in Österreich zu verbringen. Weltweit sind es 20,8 Mio., was ein Plus von +0,9 % bedeuten würde. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden laut TourMIS 20,617 Mio. Ankünfte gezählt, was einem Plus von +3,1 % entspricht. Mit Ausnahme von Kärnten (−0,4 %) verbuchten alle Bundesländer Zuwächse (die winterportaffinen Länder Tirol, Salzburg und Vorarlberg konnten +2,5 %, +1,4 % sowie +2,2 % verzeichnen). Und noch etwas: „Österreich ist mit großem Abstand Nr. 1 bei Preis-Leistung beim Skiurlaub.“

In acht von zehn Märkten liegt die Alpenrepublik auf Platz 1 oder 2, mit deutlichen Zugewinnen in Deutschland, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und Tschechien. „Österreich ist, wenn es um Wintersporturlaub geht, die Top-Adresse Europas“, so Astrid Steharnig-Staudinger, die der Blick „auf den kommenden Winter optimistisch stimmt: In ganz Europa überwiegt die Zuversicht, die Menschen wollen weiterhin reisen und die Reiselust bleibt weiter hoch.“ Urlaub sei für viele kein Luxusgut mehr, sondern Lebensqualität. „Das ist ein starkes Signal für unseren Wintertourismus, der auf Vertrauen, Qualität und Herzlichkeit baut.“

Doch die starke Nachfrage allein reicht nicht: „Unsere Betriebe brauchen stabile Rahmenbedingungen und Verlässlichkeit in der Planung“, so Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner, die in diesem Zusammenhang u. a. auf die soeben beschlossene Saisonkontingent-Verordnung verwies.

Für Astrid Steharnig-Staudinger gibt die Winter Potenzialstudie letztendlich „gute Anhaltspunkte für unsere Marketingaktivitäten“. Diese beschränken sich nicht nur auf die 10 erwähnten Quellmärkte, sondern werden weltweit ausgerollt (Anm. d. Red.: Die Österreich Werbung betreut 27 Herkunftsmärkte und 8 Potenzialmärkte). So werden auch die Winteraktivitäten auf den Fernmärkten weiter ausgebaut, wie in den USA und China. Aber auch in Mexiko und in Brasilien arbeitet die ÖW gemeinsam mit Partnern daran, Österreichs Spitzenposition im Wintersport international zu verankern.

Im Mittelpunkt der ÖW-Aktivitäten steht die internationale Kampagne „Austria is just Lebensgefühl“ (13 Märkte), wobei heuer neue innovative Formate wie 3D-Ads oder die Kaiserin Elisabeth als „AI (Artificial Intelligence)-Sisi“ auf Skiern die Anziehungskraft für Österreich in der kalten Jahreszeit erhöhen sollen. Ergänzt wird die Kampagne im Jänner durch die Content-Serie „Crush Course“ für junge Erwachsene (Ski-Anfänger:innen und Wiedereinsteiger:innen). Dabei wird auf kreative und humorvolle Weise gezeigt, warum Skifahren Spaß macht und man dabei auch richtig gut aussieht.

Auch bei den Olympischen Spielen in Cortina d’Ampezzo (es sind die dritten Winterspiele in Italien nach 1956 in Cortina und 2006 in Turin) wird gemeinsam mit den Partnern im „Austria House“ die Chance genutzt, „den österreichischen Charme zu präsentieren“.

Soweit zur Winter Potenzialstudie der ÖW und des NIT. Doch was sagen meteorologische Institute wie NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration), ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts) oder Met Office? Sie haben vor kurzem ihre Analysen veröffentlicht. Fazit: Es gibt Spielraum für die ein oder andere winterliche Überraschung – auch positive, wenn es um Schneefall geht. Wobei das ECMWF sogar von „leicht erhöhten Niederschlagsmengen auf der Nordseite der Alpen“ ausgeht.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:
Österreich Werbung

Nächste Kampagne für Österreich als Ganzjahresdestination ist startklar

19. September 2025 | Österreich

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben