ATB (Austrian Travel Business)

Rückkehr der ATB in den Jänner! „Zeitpunkt hat sich als ideal erwiesen“

Print-Ausgabe 16. Jänner 2025

ÖW-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-­Staudinger rechnet für die ATB 2025 mit rund 350 internationalen Einkäufer:innen (Foto: © ÖW/Pamela Rußmann)

Österreichs größte Incoming-Messe hat eine bewegte Geschichte hinter sich – jetzt sind alle Blicke nach vorne gerichtet, inklusive KI und Nachhaltigkeit

Es ist eine Seltenheit, dass Österreichs wichtigste Incoming-Veranstaltung, die ATB (Austrian Travel Business), zeitgleich mit der Ferien-­Messe Wien stattfindet. Dieser Tage ist dies der Fall: Am 16. und 17. Jänner 2025 geht im Austria Center Vienna (ACV) die ATB über die Bühne, samt Auftakt am Vorabend mit einem „Welcome Evening“ im Palais Ferstel, während in den Hallen C und D der Messe Wien von 16. bis 19. Jänner die Ferien-­Messe stattfindet.

Man muss lange in den Annalen zurückblättern, um zu finden, wann beides zuletzt zur selben Zeit abgehalten wurde: 1975 war es soweit, als die ATB (in den Jahren davor von T.A.I. als „Austria Touristik Börse“ ins Leben gerufen) erstmals von der Österreich Werbung (ÖW) durchgeführt wurde, und zwar nicht nur zeitgleich mit der 1. Österreichischen Ferienmesse (OFM), aus der sich später die Ferien-Messe Wien entwickelte, sondern sogar am selben Ort. Seither ist viel Wasser die Donau hinunter geflossen und beide, also ATB und Ferien-Messe, haben sich radikal verändert.

Für beide markiert der Jänner 2025 aus einem weiteren Grund einen wichtigen Eckpfeiler: Es handelt sich sowohl für die ATB (sie findet im Zwei-Jahres-Rhythmus statt; letztmals von 2. bis 4. Mai 2023) als auch für die Ferien-Messe Wien (im Vorjahr von 14. bis 17. März) um die Rückkehr zum angestammten Termin im Premieren-Monate des Jahres, dem Jänner. In Pandemie-Zeiten kam es bekanntlich zu Verschiebungen.

„Der Jänner als Zeitpunkt für die ATB hat sich als ideal erwiesen, auch basierend auf dem Feedback aus der Branche“, heißt es dazu aus der Unternehmenskommunikation der ÖW. Der zuletzt gemeinsam mit ihr abgehaltene ÖTT (Österreichischer Tourismustag) findet dann als separates Event im Mai 2025 statt. Für die ATB erwartet das Team der ÖW rund um Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger mit rund 350 internationalen Einkäufer:innen gleich viele wie beim letzten Mal, die Zahl der Aussteller ist hingegen von 240 vor knapp zwei Jahren auf nun ca. 300 gestiegen.

Als Inszenierung bildet die aktuelle ÖW-Werbelinie „Lebensgefühl“ die Klammer über die gesamte ATB. Das spiegelt sich auch im überarbeiteten Standbaukonzept wider. So gibt es einen neuen Eingangs- und Akkreditierungsbereich, elegante „Quick-Space“-Präsentationsflächen, „Wissen 2 Go“-Infotürme zu bestimmten Themen, moderne Möbel für die Stände und den Lounge­bereiche sowie einen neu inszenierten ÖW-Stand. Die Zuordnung der ATB-Standplätze erfolgt nach Bundesländern. Bewährt hat sich das Online-Tool für „Pre-sche­duled Meetings“, das heuer erstmals mit einem personalisierten mobilen Dashboard samt Zugriff auf persönliche Terminkalender angeboten wird.

Einer der ATB-Schwerpunkte liegt auf dem Segment des Luxury- und Qualitätstourismus. Dafür wurden unter den „Hosted Buyers“ Reiseveranstalter aus dem Bereich Luxus, Tailor-made, Incentive sowie dem oberen OTA (Online Travel Agents)-Segment eingeladen, wobei sich diese auf die Märkte USA, Asien, Australien, Arabische Länder, Indien und Europa konzentrieren. Generell bestehen auf der ATB umfangreiche Networking-Möglichkeiten für Incentives, Meetings, FIT- & Gruppenreisen.

Abgerundet wird die ATB 2025 durch zwei Hospitality Suiten (eine in der Heidi Horten Collection, die andere im Naturhistorischen Museum). Am 17. Jänner besteht dann die Möglichkeit für „Fireside-Chats“ zu den Schwerpunkten „Sustainability“ (Nachhaltigkeit), „Artificial Intelligence“ (AI) und zum „Tourism 360°“-Marketing. Die unter Federführung der ÖW stehende Netzwerk­initiative cta (Change Tourism Austria) wird sich zudem auf einem „cta Marktstand“ präsentieren (Ziel­gruppe sind hier die Aussteller:innen), wobei „Mixed-Rea­lity“-Projekte und „Gadgets“ wie die „Apple Vision Pro“ gezeigt werden.

Im Vorfeld und nach der ATB stehen individuell an den Markt gerichtete und nach Interessen angepasste Pre- & Post-Touren am Programm. 2023 führten etwa zwei Post-Touren nach Oberösterreich. Eine Gruppe reiste nach Linz und nach Bad Ischl ins Salzkammergut, um einen ersten Eindruck von den beiden Kulturhighlights 2024 zu gewinnen, die andere erkundete die Spuren des UNESCO-Natur- und -Kulturerbes in der Region Steyr und der Nationalpark Region sowie der Urlaubsdestination Dachstein-Salzkammergut. Welche Pre- & Post Touren heuer abgehalten wurden bzw. werden und wie die ATB wahrgenommen wurde, darüber mehr in der kommenden T.A.I.

Die Geschichte der ATB

Die Idee zu Österreichs wichtigster Incoming-Messe entstammt dieser Zeitung: T.A.I. rief im Jänner 1973 die „Austria Touristik Börse“ ins Leben und führte sie auch 1974 durch. Seit 1975 trägt die Österreich Werbung (ÖW) die Verantwortung für die ATB (später atb – Austrian Travel Business). Zunächst im Jahresrhythmus in Wien abgehalten, dann alternierend in einem anderen Bundesland und Wien, wurde sie nach mehr als drei Jahrzehnten, ab 2007, als actb (austrian and central european travel business) mit der Absicht durchgeführt, die Veranstaltung auf ganz Zentraleuropa auszurichten.

All dies änderte sich im letzten Jahrzehnt, denn 2011 war Pause. Beginnend mit 2012 gab es die letzte actb, wobei die Messe nur noch alle zwei Jahre in Wien abgehalten wurde. In den Jahren dazwischen – erstmals 2013 – kam das neue Format „Erlebnis des Tourismuslandes Österreich“ in den Bundesländern zum Einsatz, daraus wurde die atb_experience (Start mit Großraum Villach, Kals am Großglockner folgte 2015, zwei Jahre später war Lech am Arlberg an der Reihe). Zwischenzeitig wurde 2014 die actb abgeschafft und durch die atb_sales ersetzt.

Aus Budget-Gründen gab es ab 2019 keine atb_experience mehr und 2020 änderte sich ohnehin alles: Damals sollte die atb Ende Mai im Rahmen der ÖTT (Österreichischen Tourismustage) ausgetragen werden. Aus Lockdown-Gründen kam es nicht dazu, weshalb der Termin in den Oktober verschoben und die atb virtuell abgehalten wurde. 2021 kam es zu einer virtuellen Wiederholung im Mai (atb und ÖTT), 2023 gingen – wieder im Mai – beide „live“ über die Bühne.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:
Österreich Werbung

ÖW Talks mit kreativen Köpfen! „Es geht um die spannendsten Trends“

13. September 2024 | Österreich

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