Print-Ausgabe 13. Dezember 2024
„Österreichs Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen waren so gut gebucht wie in keinem anderen Sommer“, so Tobias Thomas (Bild: © Statistik Austria/Ranger Marton)
Der Sommer 2024 in Österreichs Bundesländern verlief überaus unterschiedlich – das hatte seine Gründe – Wien belegt nun endgültig den dritten Platz
Auch wenn alles auf den bevorstehenden Winter blickt, so sorgte der Sommer 2024 für Österreichs Tourismus für einen Rekord: Zum zweiten Mal in der Geschichte wurden mehr als 80 Millionen Übernachtungen registriert, wobei das vorjährige Ergebnis heuer mit knapp 81,59 Millionen Nächtigungen nochmals um +0,8 % übertroffen wurde. Dies, obwohl drei Bundesländer (Salzburg, Kärnten und Niederösterreich) mit Rückgängen zwischen −1,2 % und −1,6 % konfrontiert waren. „Österreichs Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen waren so gut gebucht wie in keinem anderen Sommer seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen 1973“, freute sich Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Für einen kräftigen Schub sorgte dabei nicht das stärkste Tourismus-Bundesland Tirol (die 22,67 Millionen Übernachtungen bedeuteten ein Plus von +0,2 % gegenüber dem Vorjahr und markierten somit das beste Ergebnis seit 1991 und 1992, als die 23,4-Millionen-Marke deutlich überschritten wurde) und auch nicht Salzburg (Rückgang um −1,2 % auf 14,27 Millionen Nächte, aber nach dem Vorjahresrekord das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten), sondern die Bundeshauptstadt Wien: Mit knapp 10,386 Millionen Gäste-Nächtigungen übertraf es nicht nur das Vorjahr um stramme +8,1 %, sondern konnte im Sommer erstmals in der Geschichte ein zweistelliges Millionen-Ergebnis einfahren.
Damit nicht genug festigte die Donaumetropole gemessen an der Zahl der Übernachtungen auch ihren Platz als drittstärkstes Bundesland. 2019 gelang es Wien erstmals das bis dahin an dritter Stelle fest verankerte Kärnten zu übertreffen. In den Corona-Jahren war Wien als Städteziel bekanntlich extrem betroffen, doch bereits im Vorjahr lag es wieder vor Kärnten, das nach 2023 (damals −3,6 %) auch heuer ein Minus von −1,2 % zu verkraften hatte. Österreichs südlichstes Bundesland sah sich vor allem mit einer schwachen Vorsaison sowie einem Wetterumschwung zu Ferienende konfrontiert, der die Badesaison jäh beendete. Die Belebung der Nebensaisonen steht deshalb ganz oben in der Agenda Kärntens.
Niederösterreich (−1,6 % auf 4,524 Millionen Übernachtungen) wiederum war durch das September-Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen. Es bereitete nicht nur dem Sommer ein jähes Ende, sondern schlug im September mit −14,9 % zu Buche. Die Folge: Lag bis Ende August die Saison 2024 noch mit +1,3 % voran, so drehte sich die Lage auf −1,8 % im Folgemonat. Der fast ausgeglichene Oktober konnte nicht mehr viel daran ändern.
Das kräftigste Plus nach Wien erzielte mit +2,7 % auf 2,22 Millionen Sommer-Nächten das Burgenland. Der Nächtigungs-Benjamin unter Österreichs Bundesländern konnte damit ebenfalls einen weiteren Bestwert markieren. Hier spielen – obwohl es im September aufgrund der Unwettersituation und der lang anhaltenden Schlechtwetterphase ein Minus von −8,1 % gab – vor allem die Bemühungen rund um die Saisonverlängerung eine Rolle.
Die übrigen Bundesländer konnten entweder ausgeglichen (Vorarlberg; der Rekordwert des Vorjahres von 4,462 Millionen Übernachtungen wurde wiederholt) oder mit einem kleinen Zuwachs abschneiden. Die Steiermark übertraf ihren bislang besten Sommer aus dem Vorjahr ein weiteres Mal und ist drauf und dran, mit heuer +1,0 % auf 7,95 Millionen Nächtigungen an der 8-Millionen-Marke zu kratzen.
Ebenfalls auf sommerlichem Rekordkurs befindet sich Oberösterreich, das seinen Vorjahresrekord neuerlich um 1,2 % auf heuer knapp 5,645 Millionen Übernachtungen übertraf.
Erstellt am: 13. Dezember 2024
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