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Bei feratel, dem in Innsbruck beheimateten Hightech-Unternehmen für den Tourismus (drei Sparten: Telekommunikation, Informations- und Reservierungssysteme sowie Medien), steht die jüngste Entwicklung kurz vor dem Start: der „Performancemonitor“. „Er setzt neue Standards in der touristischen Prognose“, gerät Firmenchef und CEO Markus Schröcksnadel ins Schwärmen. Touristiker:innnen haben durch das neue Tool die Möglichkeit, tagesaktuell und detailliert neuartige Erkenntnisse aus dem eigenen Datenpool abzurufen.
Der Testlauf in der Fokus-Gruppe (u.a. die TVBs von Sölden, Ischgl, Serfaus-Fiss-Ladis, Seefeld, Mayrhofen-Hippach, Schladming-Dachstein und Saas Fee) verlief erfolgreich. Gemeinsam mit ihr wurde das System perfektioniert sowie die Prognosequalität weiter gehoben. Jetzt steht der Termin für das offizielle Rollout am Markt fest: Es erfolgt im Mai dieses Jahres.
Der „Performancemonitor“ von feratel liefert präzise Vorhersagen von Nächtigungen und Auslastungen, detailliertes Wissen über die Gästestruktur (z.B. tagesaktuelle Information aus dem digitalen Meldewesen zu allen derzeit anwesenden Gäste nach Herkunftsländern, Verteilung nach Kategorien, Orten und Altersgruppen etc.), die Vorschau der eigenen DMO (Destination Management Organisation)-Buchungslage für zukünftige Anreisezeiträume mit Trendanzeige sowie einen „Marktradar“, der eine Analyse der Entwicklung der wichtigsten Herkunftsländer mit Buchungsverhalten, erzielten Buchungspreisen, Aufenthaltsdauer etc. beinhaltet. Angezeigt wird stets auch die Vergangenheit, die den Vergleich zum tatsächlichen Ist-Stand auf einer zeitlichen Skala anzeigt.
All dies wird durch regionale Faktoren (wie etwa Ferienzeiten besonderer Herkunftsmärkte, Feiertage, Liftöffnungszeiten oder buchungsstarke Events) ergänzt, die ebenfalls mit entsprechender Gewichtung in die Berechnungen einfließen. Damit nicht genug, unterliegt der „Performancemonitor“ außerdem einem laufenden Monitoring und wird permanent adaptiert. So wird er demnächst um weitere Quellen, wie z.B. historische Wetterdaten, ergänzt.
Markus Schröcksnadel: „Dies alles ist für Tourismusdestinationen, für Hotellerie, Gastronomie und Bergbahnen bis hin zur Verkehrsplanung sowie Veranstaltungsorganisation etc. ein entscheidender Erfolgsfaktor und wichtiger Lenkungshebel.“
Die Statements der TVB-Geschäftsführer der eingangs erwähnten Fokus-Gruppe, die den „Performancemonitor“ testete und gemeinsam mit feratel perfektionierte, bestätigen diese Aussage. So lobt Josef Schirgi, Chef des TVB Serfaus-Fiss-Ladis (rund 2,55 Mio. Nächtigungen im Tourismusjahr 2023/24), den „Live-Einblick in die aktuell anwesende Gästestruktur nach Nationalität und Altersgruppen“, der dem TVB „eine verbesserte kurzfristige Reaktion auf Marktanforderungen und besseren Einsatz unserer Marketingmittel“ erlaubt.
Für Thomas Köhle, Geschäftsfüher der TVB Paznaun – Ischgl (rund 2,74 Mio. Nächtigungen), liefert das neue Prognosetool „nicht nur präzise Vorhersagen zu den erwarteten Gästezahlen, sondern auch tagesaktuelle Einblicke in die Nationalitätenstruktur, die Verteilung der Gäste auf verschiedene Kategorien und deren Aufenthaltsorte im Ort“. Ergebnis ist laut Thomas Köhle „eine noch gezieltere Steuerung unserer Angebote und eine flexible Anpassung an aktuelle Gegebenheiten“.
Elias Walser, Chef des TVB Seefeld (rund 1,99 Mio. Nächtigungen), hat den „Performancemonitor“ in den letzten Wochen täglich mit den tatsächlichen Meldedaten abgeglichen: „Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend, die feratel-Prognose zeichnet sich durch Genauigkeit aus.“ Ähnlich sieht es der Geschäftsführer des Ötztal Tourismus (4,28 Mio. Nächtigungen) Oliver Schwarz. Und Mathias Schattleitner, Präsident des dna (Destinations-Netzwerk Austria) und Geschäftsführer des TVB Schladming-Dachstein (mehr als 3,9 Mio. Nächtigungen) sieht „völlig neue Erkenntnisse“, die „ein präziseres Verständnis“ sowie das „Optimieren unser strategisches Handeln“ erlauben.
All dies ist kein Zufall, denn der feratel „Performancemonitor“ kombiniert unterschiedlichste Datenquellen. Dabei handelt es sich um tagesaktuelle Buchungsdaten aus dem Buchungs- bzw. Destination-Managementsystem (DMS) „Deskline“, aus angeschlossenen Buchungsportalen (in Summe sind es 30, von Booking.com bis Airbnb), aus Zimmerplänen von über 170 Hotelprogrammen (u.a. Casablanca Hotelsoftware), die durch ihre Auslastungsdaten eine realitätsnahe Einschätzung der Kapazitäten ermöglichen, sowie historische Nächtigungszahlen aus dem Meldewesen. Ergänzt wird dies durch die Integration von Korrekturfaktoren (z.B. für Stornoquoten), die noch präzisere Vorhersagen ermöglicht.
Der feratel „Performancemonitor“ ist übrigens nicht das einzige Prognose-System, das derzeit auf dem Markt für Furore sorgt. So hat die Tirol Werbung kurz vor Weihnachten ihr „Preis- und Buchungsmonitoring“ (PBM) an alle 34 TVBs des Bundeslandes übergeben und eine kostenlose Testphase gestartet. Es ist in zwei Bereiche gegliedert: Das „Performance Board Tirol“ wendet sich an Unterkunftsbetriebe und die „Destination Insights“ ermöglichen den TVBs Analysen auf regionaler Ebene.
T.A.I. wird in der März-Ausgabe auf die beiden Systeme eingehen. Soviel vorweg: Beide Systeme bauen weitestgehend auf denselben Daten auf, wobei es für die TVBs einen Unterschied macht, in welchen Märkten sie primär aktiv sind und mit welchen Portalen (z.B. Booking.com oder eigene Websites der Betriebe) sie verhaftet sind.
Erstellt am: 26. Februar 2025
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