„dna lab Lebensraum“

Lebensraum-Perspektive „keine Option, sondern eine Notwendigkeit!“

Print-Ausgabe 15. November 2024

„Die Handlungsempfehlungen sollen dabei helfen, den Tourismus zukunfts­fähig zu gestalten“, so Florian Größwang (Foto: © ggc-group.cc)

Vorerst wurden von Destinationen, der ÖW und der Tourismussektion sechs Hypothesen erarbeitet, die 2025 in konkreten Handlungsempfehlungen münden

Im Rahmen des „dna lab Lebensraum“ (dna steht für Destinations-­Netzwerk Austria, wie die bisher als BÖTM – Bund Österreichischer Tourismus Manager:innen aufgetretene Interessensvertretung der Kur- und Tourismusmanager:innen nun heißt) wurden heuer wichtige Schritte im Bereich des Lebensraummanagements gesetzt. Moderiert von Florian Größwang (der frühere COO der Österreich Werbung/ÖW ist seit über zwei Jahren mit Gruber-Größwang Consulting selbständig), waren heuer 17 Vertreter:innen aus 10 Destinationen, dem Wirtschaftsministerium und der ÖW in das Projekt eingebunden.

Entstanden sind daraus sechs Hypothesen, die den Weg in eine nachhaltige Tourismuszukunft weisen. Ziel ist es laut Manuel Bitschnau – der Geschäftsführer des Montafon Tourismus vertritt im dna-Präsidium das Thema Lebensraum – Tourismusorganisationen und regionale Akteur:innen im gemeinsamen Lebensraummanagement zu vereinen.

Die sechs Hypothesen lauten:

  1. Die Entwicklung von Tourismusverbänden etc. zur Destinationsmanagement-Organisation (DMO) mit Lebensraum-Perspektive darf nicht als Sprint verstanden werden, sondern als ein Prozess.
  2. Für die Lebensraum-Perspektive ist ein neues Mindset notwendig, ebenso ein strategisches, ganzheitliches und nicht nur touristisches Denken in der Organisation, den Gremien sowie den Partner- & Stakeholdergruppen.
  3. Die Aufgaben und Rollen im Lebensraum müssen möglichst klar definiert sein, um Destinationen und Regionen systematisch weiterzuentwickeln.
  4. Das Ausmaß der Verantwortung im Lebensraum ist abhängig vom Reifegrad der anderen Lebensraum-­Gestalter:innen und der Qualität des regionalen Beziehungsnetzwerks.
  5. Die Destinationsmanagement-­Organisation (DMO) mit Lebensraum-Perspektive stärkt aktiv die regionale Struktur mit ihren Wertschöpfungsketten.
  6. Die Perspektive des Lebensraumes braucht zusätzliche, neue KPIs (Key Performance Indicators, also Schlüsselkennzahlen).

Diese sechs zentralen Thesen unterstreichen die Notwendigkeit einer integrativen und nachhaltigen Strategie, die über den Tourismus hinausgeht und in regionale Planungen eingebettet wird. Für Stefan Brandlehner, Geschäftsführer der Millstätter See - Bad Kleinkirchheim - Nockberge Tourismusmanagement Gesellschaft, stellt diese Lebensraum-Perspektive „keine Option dar, sondern sie ist eine Notwendigkeit.“ Es gehe letztendlich darum, „die Lebensqualität für Bewohner:innen und Gäste langfristig zu sichern und den Tourismus nachhaltig zu gestalten“.

Wie geht es weiter? Das „dna Lab Lebensraum“ wird 2025 fortgesetzt. Dabei sollen die entwickelten Hypothesen in konkrete Handlungsempfehlungen übergeführt werden. Größwang: „Diese Handlungsempfehlungen sollen den Destinationen dabei helfen, die Lebensraum-Perspektive nachhaltig in ihre Organisationen zu integrieren und den Tourismus zukunftsfähig zu gestalten.“

Entstanden ist das Projekt „dna Lab Lebensraum“ aus dem im Masterplan für Tourismus (Plant T) verankerten Ziel, Österreich zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen der Welt zu machen. Vor allen auf die Destinationsmanagement-Organisationen (DMOs) kommen dabei große, teils neue Aufgaben zu. Die im Zuge des „dna lab Lebensraum“ erstellten Hypothesen werden jedenfalls positiv bewertet. „So unterschiedlich die Regionen österreichweit auch sind, lassen sich aus den ‚bottom-up‘ erarbeiteten Ergebnissen des Lebensraum Labs wichtige Erkenntnisse ableiten“, ist Tourismus Sektionschefin Ulrike Rauch-Keschmann überzeugt. T.A.I. wird über die Fortsetzung des Projektes 2025 und die dann vorliegenden konkreten Handlungsempfehlungen berichten.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:
Destinations-Netzwerk Austria

dna statt BÖTM! Neuer Name für neue Formen der Kooperation

18. Oktober 2024 | Österreich

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