Print-Ausgabe 14. November 2025

Laut Žana Marijan werden vor allem der Qualitätstourismus und die nachhaltigen Angebote von den Gästen geschätzt
T.A.I.-Gespräch mit Žana Marijan, Österreich-Chefin des STB, über die erfolgreiche touristische Entwicklung des Landes und die Schwerpunkte 2026
Ende Oktober weilte sie in der steirischen Landeshauptstadt zum Slowenien-Workshop auf der Aussichtsplattform „Needle“ im Kunsthaus Graz– ein gläserner Ort mit spektakulärem Blick auf Altstadt, Schloßberg und Uhrturm. „Wir konnten gemeinsam mit 17 slowenischen Partnern – von Hotels und Thermen über Regionen sowie Incoming-Agenturen bis hin zu historischen Städten – zeigen, wie vielseitig und erlebnisreich Slowenien ist“, zeigte sich Žana Marijan, Österreich-Chefin des Slovenian Tourist Board (STB), von dem Workshop angetan. Insgesamt nutzten 35 Reisebüros und Veranstalter aus Graz und Umgebung die Gelegenheit, Informationen und neue Ideen für zukünftige Reiseangebote zu sammeln.

Slowenien-Workshop auf der Aussichtsplattform „Needle“ im Kunsthaus Graz
„Es war unglaublich, wie viel Interesse geherrscht hat. Slowenien ist ‚in‘ geworden“, meinte Žana Marijan im Gespräch mit T.A.I. und hob auch das Kunsthaus Graz hervor: „Wir waren die ersten Touristiker:innen dort.“ Wobei vor allem auch die Zahlen für Slowenien top sind: „Ich bin echt überrascht, dass es so gut läuft.“

Slowenien-Workshop auf der Aussichtsplattform „Needle“ im Kunsthaus Graz
So kamen von Jahresbeginn bis Ende September um 8 % mehr Österreicher:innen (um die 350.000) in das wohlhabendste Land des ehemaligen Jugoslawien, das in seiner wirtschaftlichen Transformation und politischen Entwicklung als überdurchschnittlich erfolgreich gilt. Ebenso gab es um 7 % mehr Übernachtungen (rund 860.000). Im Vorjahr lag Österreich hinter der Bundesrepublik und Italien an 3. Stelle der Statistik, wobei diese die Tagesgäste aus der Steiermark und Kärnten gar nicht mitzählt. Žana Marijan: „Die Zahlen sind in Wirklichkeit viel höher.“
Was die STB Österreich-Chefin besonders freut, ist der Umstand, dass auch die Vor- und Nachsaison stark sind: „Heuer war der Jänner sehr intensiv, wobei vor allem die Kommunikation rund um die Kulturhauptstadt Nova Gorica Wirkung zeigte und natürlich, dass Slowenien heuer Partner-Land auf der Ferien Messe-Wien war.“ Auf dem Herbstkongress des ÖRV (Österreichischer ReiseVerband) – T.A.I. berichtete in der Oktober-Ausgabe über die unter dem Motto „Grenzenlos“ abgehaltene Veranstaltung in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien mit den Europäischen Kulturhauptstädten Nova Gorica und Gorizia als Highlights – hatte sie „oft gehört, dass Slowenien sichtbar ist“.
Ebenso wichtig ist es für Žana Marijan, dass der Qualitätstourismus greift: „Wir sind zu klein für die Massen.“ Auch die Nachhaltigkeit (seit 2011 als Destination betrieben) wird von den Gästen des Landes geschätzt. Wichtig sei die langjährige Kontaktpflege. „Wir versuchen, so weiterzumachen und kreativ zu sein.“
2026 wird das dritte Jahr das Thema „Kunst & Kultur“ in den Vordergrund gerückt, das heuer durch Nova Gorica etwas ins Hintertreffen geriet. Doch vom 21. März bis 12. April 2026 wird es durch die alle sechs Jahre abgehaltenen Passionsspiele von Škofja Loka (ca. 23 km nordwestlich von Ljubljana) so richtig belebt: Es handelt sich um eine der größten Errungenschaften der slowenischen Barockliteratur und das einzige zur Gänze erhaltene Regiebuch des Passionsspiels in Europa vom Anfang des 18. Jahrhunderts.
Damit nicht genug, wurde Sloweniens älteste Stadt Ptuj (fast 2000 Jahre) heuer Mitte Oktober mit dem Titel „Beste Kulturerbestadt Europas 2026“ ausgezeichnet, die Julischen Alpen werden nicht nur als Skigebiet, sondern auch als Kulturraum gefördert und im Sommer 2026 wird in Bled am Fuße der Julischen Alpen ein neues Museum für zeitgenössische Kunst eröffnet (über 800 Werke von mehr als 100 Künstler:innen in der Zeit nach 1945 bis heute).
Das kommende Jahr beginnt für Žana Marijan mit der Präsentation auf der Ferien Messe-Wien (160 m² Stand), wobei im Zentrum das Thema „Štajerska“ (slowenisch Steiermark) steht. Im Februar ist dann ein Workshop in Linz geplant und im Herbst wird eine Slowenien-Roadshow in Salzburg, Innsbruck und Vorarlberg über die Bühne gehen. Darüber hinaus wird es wieder – wie heuer – spannende Werbekampagnen geben. Auf dem Plan steht Žana Marijan zufolge auch ein größeres Event in der Bundeshauptstadt.
Das zu Ende gehende Jahr markiert übrigens ein doppeltes Jubiläum für das Slovenian Tourist Board: Ende April war es exakt 30 Jahre her, dass der Vorgänger des STB, das Zentrum für Tourismusförderung Sloweniens (CPTS), gegründet wurde –die Erlangung der vollständigen Unabhängigkeit als eigenständige Organisation und die Umbenennung in STB fanden 1999 statt – und 5 Jahre sind seit der Ernennung von Žana Marijan als STB-Chefin in Österreich vergangen (zuvor war sie eben dort als PR & Marketing Managerin unter dem damaligen Direktor Jan Ciglenečki tätig).
Erstellt am: 14. November 2025
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