Print-Ausgabe 18. April 2025
Vejer de la Frontera liegt in der Provinz Cádiz auf einem Hochplateau. Der Weg zur Altstadt wird von Boutiquen und Galerien gesäumt.
Etwas größer als Österreich hat Andalusien Großartiges zu bieten – eine von Turespaña organisierte Medienreise führte zu einigen Highlights
Die autonome Region liegt im Südwesten Spaniens, grenzt an den Atlantik sowie das Mittelmeer und kann mit Städten wie Sevilla, Cádiz oder Málaga aufwarten: Andalusien, das als beliebtes Touristenziel gilt, aber doch nicht von Gästen überlaufen ist. Von der Fläche her etwas größer als Österreich zeichnet sich Andalusien durch seine Vielfalt mit weißen Dörfern und wechselhafter Geschichte aus. Um sie vorzustellen, organisierte das spanische Fremdenverkehrsamt Turespaña eine Medienreise. T.A.I. war mit dabei.
Die Anreise erfolgte mit Austrian Airlines in die Regionshauptstadt Sevilla. Verewigt durch Opern von Gioacchino Rossini („Der Barbier von Sevilla“) oder Georges Bizet („Carmen“) und am Guadalquivir gelegen, bezaubert die Stadt vom ersten Moment an. Sie bietet südländisches Flair vom Feinsten, gilt als die größte Altstadt Spaniens und zieht jährlich 3,4 Millionen Tourist:innen an.
Bei einem Spaziergang durch das Viertel Santa Cruz, das touristische Herz Sevillas, schlendert man vorbei an UNESCO-Kulturerbe-Bauten, wie etwa die Kathedrale oder das Archivo General de Indias, das rund 43.000 Akten mit etwa 800 Millionen Seiten und 8.000 Karten und Zeichnungen, hauptsächlich von den Überseegebieten stammend, umfasst.
Die Plaza de España wird von einem halbkreisförmigen Gebäude im Neomudéjar-Stil geprägt (als Mudéjares werden Muslime bezeichnet, die unter christlicher Herrschaft lebten). Als top erhaltenes Beispiel für die Mudéjar-Architektur gilt aber der königliche Palast Real Alcázar. Nicht weit entfernt erhebt sich der Torre del Oro (Goldener Turm) aus dem 12. Jahrhundert. Als Erholung nach einem erlebnisreichen Tag empfiehlt sich dann eine Bootsfahrt auf dem Guadalquivir.
Plaza de España, Sevilla & Kirche von San Antonio, Cádiz
Nur 90 km weiter im Osten entfernt liegt die Kleinstadt Osuna. Es handelt sich um einen architektonisch besonders eleganten Ort mit pulsierendem Nachtleben, zahlreichen Bars und Gaststätten. Auch Osuna wartet mit unzähligen Kulturgütern auf, mit der Stiftskirche Colegiata de Osuna als Wahrzeichen. Sehenswert sind auch die ehemalige Universität, das Nonnenkloster Convento de la Encarnación oder das Archäologische Museum. Und noch etwas: In Osuna wurden Teile der 5. Staffel von „Game of Thrones” gedreht, worauf ein Museum mit Exponaten aus dem Film entstand.
Noch weiter östlich (ca. 23 km) von Osuna liegt die historisch und künstlerisch bedeutsame Kleinstadt Estepa. Eingebettet in Olivenhaine, bekommt man in familiengeführten Betrieben Öl vom Feinsten, das aus den andalusischen Sorten hergestellt wird. Hoch über der Stadt befindet sich auf einem Hügel die Monumentalanlage Cerro de San Cristóbal (u. a. Reste eines Zitadellenpalastes, eine ehemalige Moschee, das Kloster Santa Clara und ein Franziskanerkloster). In der „unteren Stadt“ von Estepa sind ebenfalls Schmuckstücke zu bewundern, wie die Iglesia de Nuestra Señora del Carmen oder die traditionelle Backstube Obrador de la Colchon“, wo seit 150 Jahren Mantecate (Gebäck aus Mehl, Schmalz, Zucker und Zimt) produziert wird.
Ganz im Südwesten Andalusiens befindet sich das schmucke Städtchen Jerez de la Frontera, Heimat des berühmten Likörweins Sherry. Dessen Name rührt von der maurischen Bezeichnung für Jerez, Sherish, her. Das Getränk wurde später durch englische Handelshäuser weltweit bekannt gemacht. Weit über die Grenzen berühmt ist Jerez auch durch seine Flamenco- und Pferde-Festivals. So befindet sich in der Stadt die Königlich-Spanische Reitschule. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählen die Festung (der Alcázar) sowie die Kathedrale von Jerez aus dem 18. Jahrhundert.
Blick auf Cádiz vom Wachturm Torre Tavira
Ganz im Westen, direkt am Atlantik, befindet sich Cádiz, die älteste Stadt Westeuropas. Weltweit für seine Wachtürme berühmt, bietet der Torre Tavira durch seine Höhe die beste Möglichkeit, die Altstadt von Cádiz zu überblicken. Einen Besuch wert ist auch der Zentralmarkt von Cádiz.
Vejer de la Frontera (etwa 60 km von Cádiz entfernt), das auf einem Hochplateau liegt, bietet einen grandiosen Ausblick auf die Küste. Boutiquen und Galerien säumen den Weg zur Altstadt mit der Burg. Der südlichste Ort des europäischen Festlands, Tarifa, beherbergt den 3,8 km langen Traumstrand Playa Bolonia mit seinem Parque Natural del Estrecho sowie die beiden kleinen Feriendörfer Bolonia und El Lentiscal.
Es handelte sich um eine tolle Reise, die Andalusien nicht nur kulturell, sondern auch durch seine mediterrane Küche mit arabischen Einflüssen präsentierte. Fazit: Koffer packen und ab in die autonome Region!
Erstellt am: 18. April 2025
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