T.A.I. vor Ort auf Teneriffa

Bunt, üppig, wunderschön! Die „Insel des ewigen Frühlings”

Print-Ausgabe 13. September 2024

Hohe Berge trennen den üppig grünen Norden vom kargen und schroffen Süden der Kanareninsel

Es ist kein Zufall, dass Teneriffa Jahr für Jahr von derart vielen Gästen aufgesucht wird – auf sie warten zwei völlig verschiedene Klimazonen

Als „Insel der Erschöpften“ wurde sie von der „Süddeutschen Zeitung“ bezeichnet, im Vorjahr wurde sie von 6,572 Mio. Gästen besucht und heuer verzeichnet sie ein weiteres Plus von 10 % an Besucher:innen: Teneriffa, die größte der sieben kanarischen Inseln und jene, die rund die Hälfte des Gästebooms der Kanaren zu bewerkstelligen hat. Um sich ein Bild von Teneriffa zu machen, lud Wizz Air (derzeit zweimal pro Woche ab Wien; So. und Fr.) zu einer Info-Reise. Vor Ort wurde die Tour vom überaus engagierten Fremdenführer Ancor Robaina begleitet.

Von Wien aus ist man in rund fünfeinhalb Stunden auf der mit über 900.000 Einwohner:innen bevölkerungsreichsten Insel Spaniens. Der erste Eindruck nach der Landung: das Klima. Es gibt einen großen Unterschied, ob man sich im Norden (üppige Vegetation, mild) oder im Süden (Sonnengarantie, aber karg und schroff) aufhält. Der Grund dafür ist in den Bergen zu finden, welche Teneriffa in zwei verschiedene Klimazonen teilen. Wer die „Insel des ewigen Frühlings” umrundet, betritt nach nur wenigen Kilometern eine andere Welt. Auch zahlreiche Pflanzenarten sind nur auf Teneriffa angesiedelt. Sehr empfehlenswert ist deshalb der Besuch des Palmeteums in der Hauptstadt Santa Cruz: Dieser 12 ha große und 2014 eröffnete botanische Garten mit zig Arten von Palmen wurde auf einer ehemaligen Müllhalde oberhalb der Stadt angelegt, mit schönem Rundumblick auf das Meer und Santa Cruz.

Höchste Erhebung auf der Insel und zugleich höchster Berg Spaniens ist der Pico del Teide (3715 m). Der Namensgeber der Insel („Tene“ heißt in der Sprache der Ureinwohner:innen „Berg“ und „ife“ „weiß“) liegt inmitten eines 19.000 ha großen Nationalparks und gehört zum UNESCO-­Welt­natur­erbe. Gäste erklimmen ihn bequem mittels Seilbahn. Für die letzten 250 m benötigt man jedoch eine Spezialerlaubnis. Deren Anzahl ist mit 200 Gästen pro Tag stark limitiert.

Teneriffa verfügt auch über eine reiche Vogelwelt (56 Arten von Brutvögeln) und gilt unter Ornitho­log:in­nen als perfekter Ort zur Zugvögel-Beobachtung. Dazu kommt natürlich auch das „Whale Watching“ im Süden der Insel. Die beste Zeit, um Wale und Delfine zu sehen, ist zwischen November und Mai. Exkursionen sollten nur bei spezialisierten Unternehmen gebucht werden (auf der Wizz Air-Tour diente „Big Smile“ als Veranstalter). Die Abfahrten erfolgen vom Hafen Puerto Colon.

Auch wenn hohe Berge die Nord- und Südseite der Insel trennen, sind beide durch Autobahnen gut verbunden. Transfers zu den Hotels (bei besagter Info-Reise war es das Hotel Botanico in Puerto de la Cruz im Norden und das Hotel Tivoli La Caleta in Adeje im Süden) können dadurch innerhalb von eineinhalb Stunden problemlos erfolgen.

Die Hauptstadt Santa Cruz als kosmopolitische Hafenstadt wartet mit einer großen Auswahl an schönen Parkanlagen und gut erhaltenen Jugendstilbauwerken auf. Um den 16. Juli herum findet hier die Boots-Prozession von Nuestra Señora Del Carmen statt: Tausende Schaulustige säumen den Wegrand, wenn die heilige Carmen am Ende einer Messe von der Kirche aus zum Hafen getragen wird. Dort angekommen wird sie auf einem Boot ein Stück auf das Meer hinausgerudert.

Als beindruckend erweist sich auch die Altstadt von San Cristóbal de La Laguna: Diese Universitätsstadt wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und wartet mit einer großen Anzahl an alten Kirchen, Palästen, Fußgängerzonen sowie Geschäften und Lokalen auf.

Das Anaga-Gebirge im Nordosten Teneriffas verfügt über ein Biosphärenreservat, den 14.500 ha umfassenden Parque Rural de Anaga. Nahe von Santa Cruz gelegen, gilt er als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Fahrradtouren. Auf die Gäste wartet eine eindrucksvolle Vegetation mit urwaldähnlichem Charakter.

In die Liste der schönsten Dörfer Spaniens wurde vor drei Jahren das im Nordwesten der Insel gelegene Garachico aufgenommen. Auf Besucher:innen warten mehrere Meerwasser-Schwimmbecken, die um die kleine Befestigungsanlage herum angelegt wurden, sowie die Puerta de Tierra. Dieses ehemalige Stadttor hat den Ausbruch des Vulkanes Trevejo 1706 wie durch ein Wunder überstanden.

Das im Westen Teneriffas gelegene Masca war bis zum Bau einer asphaltierten Straße gegen Ende der 1990er-Jahre ausschließlich zu Fuß erreichbar. Heute geht es in engen Kurven bergauf und bergab, was Autofahrer:innen einiges an Konzentration abfordert. Die Besonderheit Mascas ist aber die Bauart vieler Gebäude, die aus einfachen Materialien zweistöckig am Hang errichtet wurden. Durch laufend erfolgte Zubauten sind die Räume oft nicht miteinander verbunden.

Den Abschluss der Tour bildeten Kajakfahrten (Veranstalter: Teno Activo) in Los Acantilados de Los Gigantes (im Hintergrund die bis zu 450 m hohen Klippen, die ins Meer abfallen) sowie der Besuch des Siam Parks (auf 18,5 ha befindet sich dort eine große Anzahl an Wasserrutschen, Attraktionen und Restaurants).

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