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Ägypten Tourismus

Land am Nil auf Rekordkurs! Bestwerte bei Ankünften & Einnahmen 2023, Verdoppelung bis 2028

T.A.I. 24 TOP News

Er hat in seiner bisherigen Karriere bei der Egyptian Tourist Authority so ziemlich alle Höhen und Tiefen der zurückliegenden zwei Jahrzehnte mitgemacht, denen der Tourismus des Landes unterworfen war: Mohamed Farag, Direktor des Ägyptischen Fremdenverkehrsamtes für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Polen. Jetzt setzt das Land am Nil und dem Roten Meer zu einem Höhenflug an, der bereits heuer für Rekorde bei Gästeankünften und Tourismuseinnahmen führen dürfte.

So stieg die Zahl der Ägypten-Reisenden bis inklusive April 2023 gegenüber dem ersten Jahresdrittel vor einem Jahr um 33 %, wie Amr El-Kady, CEO des Egyptian Tourism Promotion Board, vor kurzem in einem Interview mit CNBC Arabia betonte. Damit befindet sich Ägypten auf bestem Weg, das für 2023 angestrebte Ziel von 15 Millionen Gästen zu erreichen. Dies entspräche einem Zuwachs um 28 % gegenüber 2022 (damals kamen 11,7 Millionen Gäste aus aller Welt) und es wäre die bisher höchste jemals erreichte Zahl an internationalen Ankünften.

Ähnlich sieht es mit den Einnahmen aus dem internationalen Tourismus aus. Laut Schätzung der Central Bank of Egypt von Mai 2023 dürften im Vorjahr 13,1 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet worden sein. Heuer sollten es zwischen 13,6 Mrd. Dollar (Prognose des Marktforschungsunternehmens Bloomberg Asharq) und 16 Mrd. Dollar (so die Berechnung von Makromodellen von Trading Economics und Erwartungen der Analysten) sein. Die Agentur Fitch Solutions geht für heuer von 14,4 Mrd. US-Dollar aus.

Wellentäler und Höhenflüge

Wie dem auch sei, Ägypten steht am Beginn eines neuen touristischen Höhenflugs, wie Mohamed Farag gegenüber T.A.I. heuer im Frühjahr festhielt. Als er nach seinem Tourismusstudium 2006 bei der Egyptian Tourist Authority begann, lagen die jährlichen Steigerungen bei rund 15 %.

Dann kam der Arabische Frühling 2011, mit dem Tiefpunkt 2016, als eine Maschine der Egypt Air auf ihrem Flug nach Paris abgestürzt ist (Ursache: eine im Cockpit gerauchte Zigarette). Das danach gestartete Comeback sorgte wieder für eine rasante Erholung (durchschnittlich um 35 % mehr Gäste pro Jahr), die durch Ausbruch der Pandemie 2020 ein abruptes Ende fand.

Nun sollte es kontinuierlich nach oben gehen. Auch wenn die Strategie zur Wiederbelebung des Tourismus durch die Auswirkungen des russischen Überfalles auf die Ukraine geschwächt wurde (beide Länder zählten zu den stärksten Quellmärkten), ist und bleibt der größte Herkunftsmarkt Europa, angeführt von Deutschland.

Ehrgeizige Ziele bis 2028

Geht es nach den Plänen von Tourismusminister Ahmed Issa Taha – der frühere CEO des Privatkundenbereiches der Commercial International Bank (CIB) übernahm das Amt im August 2022 von Khaled El-Enani im Amt – soll bis 2028 die Marke von 30 Millionen Gästen pro Jahr erreicht werden, was einer jährlichen Steigerung von 25-30 % entspräche.

Minister Ahmed Issa Taha sieht darin kein Problem der Nachfrage: „55 % der Touristen aus aller Welt sind an einer Reise nach Ägypten interessiert.“ Vielmehr gelte es, die Flug-Kapazitäten intensiv zu steigern, ebenso das Angebot an Hotelzimmern auszubauen. Derzeit sind es rund 210.000. Ahmed Issa Taha geht davon aus, dass rund 300.000 zusätzliche Zimmer benötigt werden, um die angestrebte Zahl von 30 Millionen Gästen in 2028 beherbergen zu können: „Länder, die 30 bis 40 Millionen Touristen bedienen, haben etwa eine halbe Million Zimmer.“ Er schätzt, dass dafür rund 30 Mrd. Dollar investiert werden müssen.

50 % mehr Tourismus-Werbung

Ebenso ist vorgesehen, das Besuchererlebnis um weiter zu verbessern, wofür Ahmed Issa Taha Investitionen von ebenfalls rund 30 Mrd. Dollar veranschlagt. Und auch in die Tourismuswerbung soll mehr Geld fließen. Zuletzt wurde 2021 das dafür vorgesehene Budget auf jeweils 30 Mio. US-Dollar für drei Jahre festgelegt (insgesamt also 90 Mio. Dollar). Unter Ahmed Issa Taha wurde heuer beschlossen, Investitionen des Ministeriums in die Werbung um 50 % zu erhöhen.

Für ihn steht fest: „Das Produkt ist heute noch nicht fertig und es wird Jahre dauern, bis wir es aufbauen können. Aber insgesamt kann ich sagen, dass sich die Branche auf dem richtigen Weg befindet.“

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