Saudi-Arabien

Größtes lebendes Museum der Welt! AlUla mit Ambition, aber nie ein Massenziel

T.A.I. 24 TOP News

Seit Saudi-Arabien im September 2019 seine Grenzen für Tourist:innen öffnete, gelangen mehr und mehr Regionen des riesigen Landes – es nimmt rund 80 % der Fläche der arabischen Halbinsel ein – in den Fokus. So etwa Al-ʿUla: Eine Oase im Nordwesten Saudi-Arabiens, die sich als „größtes lebendes Museum der Welt“ bezeichnet. Kein Wunder also, dass AlUla (so die moderne Schreibweise) heuer erstmals auf der ITB Berlin mit einem eigenen Stand vertreten war und seit 2020 auf dem ATM (Arabian Travel Market) in Dubai (damals aufgrund der Pandemie virtuell abgehalten) vertreten ist. T.A.I. traf Rami Almoallim, den für Destination Marketing & Management in The Royal Commission for AlUla verantwortlichen Vice President, zu einem Gespräch.

Felsengräber an der Weihrauchstraße

AlUla, dessen Oasental sich über 20 Kilometer erstreckt und rund 400 km nordwestlich von Medina liegt, kann laut Rami Almoallim auf rund 200.000 Jahre Menschheitsgeschichte und 7.000 Jahre Zivilisationsgeschichte zurückblicken. „Als Oase mit Wasser und Agrikultur an der legendären Weihrauchstraße waren wir für Karawanen sehr wichtig“, betont Almoallim. Zentrum ist die gleichnamige Stadt, deren Altstadt von der UNWTO als „Best Tourism Village“ ausgezeichnet wurde.

Kulturelles Highlight und eine der wichtigsten antiken Städte der Region ist mit Sicherheit Hegra. Dank ihrer Felsengräber – eine einzigartige Kombination aus nabatäischer und hellenistischer Architektur – wird Hegra von der UNESCO zum Weltkulturerbe gezählt. Auch Überreste von Wohnhäusern, Tempeln und Brunnen zeugen dort von längst vergangenen Zeiten.

Damit nicht genug, beherbergt AlUla mit Tayma die älteste menschliche Siedlung in der Geschichte Saudi-Arabiens (u.a. der Steinpalast Al Ridham mit dem größten Wasserbrunnen der arabischen Welt), das prähistorische Khaybar, die „Felsenbibliothek” Jabal Ikmah oder Dadan mit seinen Ruinen an Palästen, Tempeln und Wohnhäusern.

„Forever Revitalizing“ und viel Adrenalin

All dies ist nur ein Grund, weshalb Ende Februar 2024 von AlUla mit „Forever Revitalizing“ die erste globale Kampagne aus der Taufe gehoben wurde. Nahezu zeitgleich in sechs Städten (Dubai, London, New York, Paris, Shanghai und Mumbai) präsentiert, soll sie laut Rami Almoallim „den Tourismus der Region neu zu definieren.“

Erst vor sechs Jahren wurde mit der Entwicklung der Region begonnen. Aktuell gibt es nur fünf Hotels, doch die Gästezahlen steigen rasant. 263.000 waren es im Vorjahr (ca. 35 % davon internationale Besucher:innen), heuer werden 292.000 erwartet. Im Jahr 2030 sollen es laut Rami Almoallim bereits 1,1 Millionen sein, 2040 dann 2 Millionen.

Neben den archäologischen Sights wird auch Wellness geboten, Kunst und Kultur sowie viel „Wild Life“ mit Gazellen, Kamelen & Co. „Wir wachsen langsam aber sicher.“ Eines ist aber ebenso gewiss: „Wir werden nie eine Massentourismus-Destination sein.“

Wobei Gäste das Oasental in unterschiedlichster Art erleben können. Die Bandbreite reicht von Mountainbiken über Helikopter-Rundflüge, die „AlUla Stairway“ (eine schwebende Leiter, die sich über 45 Meter erstreckt) bis hin zum „Giant Swing” (einer Art Bungee Jumping), dem „Ziplining“ (eineinhalb Kilometer lange Strecke, auf der Gäste bis 120 km/h schnell durch die Osae rasen) oder dem Felsenklettern.

Anreisen per Flug auch über Dubai und Doha

Hauptsaison ist laut Rami Almoallim von September bis April. Zu den Hauptmärkten zählt Deutschland (im Vorjahr kamen rund 16.600 Gäste aus der Bundesrepublik) sowie die gesamte DACH-Region. Als klassische Stopover-Destination (durchschnittliche Aufenthaltsdauer derzeit 3,3 Tage) ist AlUla am besten durch Flüge von Jeddah und Riad aus zu erreichen, von Wien aus über Dubai mit FlyDubai (derzeit zweimal pro Woche, künftig dreimal). Auch die Anreise über Doha ist möglich (zweimal wöchentlich geht es weiter nach AlUla).

Laut Rami Almoallim handelt es sich bei der globalen Kampagne „Forever Revitalising“ die umfangreichste Marketinginvestition, die AlUla je getätigt hat: „Wir wollen damit unser Engagement für die Öffnung unserer Türen zur Welt unterstreichen.“ Wie wird ihr Erfolg gemessen? Nicht nur an den stark steigenden Gästezahlen, sondern auch an der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer: Sie soll, „wenn wir weiter wachsen, in Richtung fünf Tage tendieren.“

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht

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