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T.A.I. vor Ort auf den Kapverden

Babyschildkröten und Papaya: Zu Gast bei der TUI Care Foundation

Print-Ausgabe 18. November 2022

CEO Emilio „Mirri“ Lobo stellte die in Familienbesitz befindliche Firma Milot Hydroponics vor


 

Der weltgrößte Reisekonzern kümmert sich nicht nur um die schönsten Wochen des Jahres, sondern hat auch ein Herz für die Zukunft dieses Planeten

Klimawandel und Nachhaltigkeit sind in aller Munde. Doch wie steht es um Projekte in Urlaubsdestinationen, bei denen es um Verbesserung der Lebensbedingungen der Bewohner*innen geht, die sich mit Naturschutz und Umweltprojekten beschäftigen? Exakt um diese geht es bei der 2011 ins Leben gerufenen TUI Care Foundation. Deren Programme basieren auf den vier Fundamenten Ausbildung von Kindern & Erwachsenen im Rahmen der TUI Akademie, auf der Unterstützung von Initiativen für lokale Gemeinschaften, auf Meeresschutz & Erhaltung (z. B. TUI „Turtle Aid“) sowie auf Landschafts- & Agrar­programmen (z. B. TUI „Field to Fork“). Wie dies im Detail funktio­niert, verdeutlichte TUI anhand der TUI „Turtle Aid“ und von TUI „Field to Fork“ im Rahmen einer Medienreise in Kooperation mit dem „Projeto Biodiversidade“ auf die kapverdische Insel Sal. Begleitet wurde die Tour von Anna-Lena Strehl, Head of External Affairs der TUI Care Foundation.

Seit 2019 arbeitet die Kapverdische NGO (Non-governmental organization) „Projeto Biodiversidade“ an der Aufgabe, die dortige Tier- und Pflanzenwelt gezielt zu schützen. Neben Workshops mit Schulkindern, Betreiben von acht Schildkröten-Brutstationen und Überwachung der Strände mit Patrouillen und Drohnen, geht es auch um die Adoptionen der Sea Turtles, um Partnerschaften mit Reisebüros, Ausflugsfirmen und Hotels sowie um die Ausstrahlung von Radioprogrammen. Unterstützt werden diese Vorhaben u. a. von den vier Hotelgruppen Robinson, Riu, Melia und Dunas de Sal.

Prädestiniert für Schutzprogramme

Die Kapverden sind durch ihre Lage prädestiniert für die Schutzprogramme der Meeresschildkröten. Die zehn Inseln – neun davon bewohnt – befinden sich im Zentral­atlantik, 570 km vor der Westküste Afrikas. Nach dem Oman und Südostflorida befindet sich auf Sal und Boa Vista die drittgrößte Nistpopulation der Welt der „Caretta caretta“ (unechte Karettschildkröten).

Die Fakten sind beeindruckend: 2019 wurden auf Sal um die 15.000 Nester gezählt, die von rund 3.000 Weibchen im Zuge ihrer nächtlichen Landgänge gegraben wurden. Von Rangern werden die eiablegenden Schildröten während dieses Prozesses mit Rotlicht beobachtet. Die Eier werden dann eingesammelt und in Brutstationen ausgebrütet. In Summe entstehen so pro Jahr an die 100.000 junge Schildkröten, die nach dem Schlüpfen am Strand freigelassen werden, um im Meer ihr Leben zu beginnen. Brutstationen sind wichtig für den Erhalt der Population, denn die von den Weibchen gegrabenen Nester befinden sich meist an gefährlichen Stellen der Strände oder in schlechtem Zustand und bieten nur wenig Schutz vor Wilderern, die sie wegen ihres Fleisches oder auch der als Delikatesse geschätzten Eier töten.

Bisher rund 600.000 junge Schildkröten betreut

Die Gattung „Caretta caretta“ besteht seit über 150 Millionen Jahren (über 1.000mal länger als der Homo Sapiens). Sechs von sieben ihrer Arten sind extrem gefährdet. Geschlechtsreif wird die rund 80 cm lange und 100 kg schwere Meeresschildkröte zwischen 15 und 25 Jahren. Jedes Weibchen legt im Durchschnitt 82 Eier. Die Lebenserwartung bewegt sich zwischen 45 und 50 Jahren, jedoch erreicht nur eines von 1.000 Jungen das Erwachsenenalter.

Wie Anna-Lena Strehl ausführte, werden die meisten Nester auf drei Stränden von Sal gegraben, die von den Mitarbeiter*innen im Zeitraum Juni bis Oktober untertags und während der Nachtstunden überwacht werden. Unterstützung kommt von einer Drohne mit Wärmebildkamera, was die Arbeit vereinfacht.

Die bislang vom „Projeto Biodiversidade“ mit Unterstützung der TUI Care Foundation erzielten Ergebnisse können sich sehen lassen: Rund 600.000 junge Schildkröten konnten ins Meer entlassen werden, mehr als 1.000 Adoptionen erfolgten über das „Turtle Aid“ Programm, über 200 Jugendliche wurden trainiert und sensibilisiert, 10 Anbieter von Exkursionen und die vier genannten Hotels sind in das Projekt involviert, über 5.000 Radiohörer*innen erfahren wöchentlich die Neuigkeiten.

Ausgeklügeltes Kreislaufsystem

Beim zweiten TUI Care Founda­tion-Projekt, TUI „Field to Fork“, geht es um die Erstellung regenerierender landwirtschaftlicher Prozesse in Kooperation mit „Milot Hydroponics“, ebenfalls auf Sal. Die 2022 gegründete, in Familienbesitz befindliche Firma zieht vor Ort unter Planen in Hydrokulturen auf rund 2.000 m² verschiedene Gemüsesorten sowie Salate und Früchte. Aufgrund der klimatischen Bedingungen auf Sal ist dies üblicherweise nicht möglich. Mittels eines ausgeklügelten Kreislaufsystems wird das Wasser zudem ohne aufwändige Aufbereitung mehrmals für die Bewässerung verwendet.

Das funktioniert dermaßen gut, dass jetzt weitere 16.000 m² Papaya-Plantagen und Obstgärten (Mango und Limetten) in Vorbereitung sind. Ziel ist es, zwölf der größten Hotels auf Sal mit eigenem Gemüse und Früchten zu beliefern, was auf kürzest möglichem Transportweg (Stichwort Nachhaltigkeit) und mit wesentlich geringeren Transportkosten als bei importierten Waren erfolgt. Über 2.600 Gäste haben bisher Milot besucht.

Von Österreich aus gibt es aktuell keine Kapverden-Flüge, TUI bietet aber welche von sieben deutschen Flughäfen nach Sal mit TUIfly oder TAP an. In der Regel wird auf Gran Canaria ein Zwischenstopp eingelegt. Von dort aus sind es rund zweieinhalb Stunden bis auf die Kapverden. Sal mit dem Club Robinson Cabo Verde bei Santa Maria als Aushängeschild (TUI hat über 30 Hotels in der Region im Angebot) gilt ganzjährig als ideales Reiseziel.

TUI „Turtle Aid“

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