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Standpunkt

Jahresschwerpunkt Arbeitsmarkt

Print-Ausgabe 19. März 2021

Endlich zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab. Keine Blendung, sondern Tageslicht. Noch kann zwar niemand sagen, wann und wie es wieder losgeht im Incoming und im Outgoing, aber alles deutet darauf hin, dass es sich „nur“ noch um Wochen handeln kann. Wie viele Wochen? Acht, zehn oder noch mehr? „Im Sommer gibt’s wieder Normalität“, versprach Bundeskanzler Sebastian Kurz am Dienstag dieser Woche beim „ÖHV Call“. Der Sommer beginnt am 21. Juni. Also sind’s nicht Wochen, sondern Monate. Macht nichts. Wir sind ja mittlerweile bescheiden geworden. 

Für besagtes Licht am Ende des Tunnels sorgen nicht nur die trotz aller Holprigkeit in Österreich voranschreitenden Impfungen (bis Ende dieser Woche sollten es 1,2 Mio. sein), die durch den Kunst-Kniff mit den Frisörbesuchen extrem hochgeschossenen Testungen (1,79 Mio. in den letzten 7 Tagen) und seit Mitte dieser Woche die von der EU-Kommission beschlossene europaweite Einführung des „Grünen Passes“.

Die Lehren der zurückliegenden 12 Monate sind mannigfaltig. Eine davon: Nicht für bare Münze nehmen, was so alles an Headlines hinausgepostet wird. Zu gut ist noch in Erinnerung, als Ende April 2020 gewarnt wurde, dass einem Viertel (!) der österreichischen  Unternehmen spätestens Ende Juni 2020 die finanzielle Luft ausgehen wird. Oder heuer Mitte Jänner, als das Impftempo in Österreich heftig bekrittelt wurde, demzufolge das Land erst im Herbst 2024 durchgeimpft sein werde. Vieles kommt eben anders als gedacht. Und auch die vielgescholtene Politik macht bei weitem nicht alles falsch. 

Zurück zum „ÖHV Call“. Dort wurde von Ministerin Elisabeth Köstinger ein ganz entscheidendes Thema angesprochen – jenes des touristischen Arbeitsmarktes. Es ist Tatsache, dass sowohl in Touristik als auch Hotellerie viele MitarbeiterInnen der Branche den Rücken gekehrt haben, weil ihnen aufgrund von Dauerschlieungen und ausbleibenden Reisemöglichkeiten die Aussichten auf baldige Besserung fehlten. Ein Aderlass, den die Branche in ihrer Gesamtheit noch lange spüren wird. Je mehr es wieder aufwärts geht, desto intensiver. Laut Elisabeth Köstinger wurde deshalb der Arbeitsmarkt, allen voran der touristische, gemeinsam mit Arbeitsminister Martin Kocher „zum Jahresschwerpunkt“ ernannt. Dadurch sollen, so Köstinger, „MitarbeiterInnen Perspektiven gegeben und auch das Thema Lehrlingsausbildung aufgegriffen werden.“ Wie konkret die Manahmen rund um diesen „Jahresschwerpunkt“ aussehen werden, sollte sich in nächster Zeit konkretisieren. Sie werden vor allem für den Tourismus intensiv ausfallen müssen. Sonst gibt es für den touristischen Arbeitsmarkt nicht nur im Sommer keine Rückkehr zur Normalität, sondern langfristig. Und bekanntlich war sogar diese Normalität aus Unternehmenssicht bereits lange vor Ausbruch der Corona-Krise alles andere als rosig, hofft nicht alleine auf starke Impulse der

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