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„Tirol Poster“

Vergleich 2023 mit 2019 zeigt die Sieger und Verlierer unter den 34 TVBs

Print-Ausgabe 12. April 2024

Foto: © TVB Hall-Wattens

Gemessen wurden die Nächtigungen, die Vollbelegstage, die Umsätze pro Bett sowie die TVB-­Budgets – die Entwicklung war durchaus unterschiedlich

Das erste Mal seit dem Spätwinter 2020 publizierte heuer die Wissensplattform TTR (Tirol Tourism Research) der Tirol Werbung und des MCI Tourismus einen „Tirol Poster“ mit den wichtigsten Kennzahlen der Tourismusverbände des Bundeslandes. Während sich der „Tirol Poster“ damals auf 2019 bezog, steht diesmal das Jahr 2023 im Fokus. Die nunmehrige Neuauflage nutzte T.A.I., um die beiden „Tirol Poster“ miteinander zu vergleichen und zwar gemessen an den Kennzahlen Nächtigungen, Vollbelegstage und Umsatz pro Bett. Ebenso wurde die Entwicklung der TVB-Budgets vor und nach der Pandemie verglichen.

Die Nächtigungen beziehen sich laut TTR auf das Jeweilige Tourismusjahr (also 2018/19 sowie 2022/23), ebenso die Vollbelegstage. Für die Kennzahl „Umsatz pro Bett“ wurde jeweils die durchschnittliche Bettenzahl der zurückliegenden drei Jahre herangezogen, darauf aufbauend die Netto-Beherbergungsumsätze errechnet sowie Ganzjahres-Durchschnittswerte ermittelt (Sommer und Winter in einem). Die Budgets der Tiroler TVBs beziehen sich auf das jeweilige Kalenderjahr (also 2019 und 2023), wobei diese laut TTR auf der Aufenthaltsabgabe und den Pflichtbeiträgen basieren.

Zunächst zur Nächtigungsentwicklung: Hier performte die kleine Region Hall-Wattens am besten: Sie kletterte um +10,2 % auf 350.677 Übernachtungen. Auf Platz 2 kam die Tiroler Zugspitz Arena zu liegen (+9,4 % auf 1,795 Mio. Nächtigungen), vor der Silberregion Karwendel (+9,1 % auf 466.272 Übernachtungen). Schlusslichter bildeten diesbezüglich die TVBs Tirol West (−14,2 %), der Imst Tourismus (−15,2 %) und der Kitzbühel Tourismus (−16,9 %). Der Durchschnitt aller 34 Tiroler TVBs war im Vorjahr gegenüber 2019 mit −2,3 % auf 1,427 Mio. Nächtigungen ebenfalls negativ, ebenso der Median (Zentralwert), der −2,7 % erreichte und bei knapp 1,235 Mio. zu liegen kam.Unverändert blieben die drei Nächtigungs-Spitzenreiter (Ötztal Tourismus vor Innsbruck und seine Feriendörfer und Paznaun-Ischgl), ebenso die kleinsten TVBs (Wipptal, Region Hall-Wattens und Tirol West). Dazwischen gab es aber einige Umgruppierungen.

Gemessen an den Vollbelegstagen war der Sieger 2023 im Vergleich zu 2019 die Region Hall-Wattens (+6,9 % auf jetzt 124 Tage), vor Osttirol (+5,6 % auf 114 Tage) und dem Lechtal (+4,0 % auf 104 Tage). Am stärksten verloren gegenüber dem Tourismusjahr 2018/19 die Ferienregion Hohe Salve (−12,9 % auf 101 Vollbelegstage), der TVB St. Anton am Arlberg (−15 % auf 108 Tage) und Tirol West (−26,9 % auf 98 Tage). Der Durchschnitt ging um −4,7 % auf 134 Tage zurück, der Median um −4,0 % auf 131 Vollbelegstage. Spitzenreiter unter den 34 TVBs von Tirol ist und bleibt trotz Rückgang 2022/23 um −4,6 % der Achensee mit 187 Tagen, vor dem TVB Tux-­Finkenberg (+0,6 % auf 173 Tage) und dem Innsbruck Tourismus, der nun bei 166 Vollbelegstagen hält (−5,1 %). Schlusslicht ist der TVB Wipptal, der nur bei 92 Tagen hält (−2,1 %).

Zuwächse gab es hingegen bei den Umsätzen pro Bett. Dies zeigt die Entwicklung der Durchschnittswerte (+9.9 % auf 10.640 Euro) ebenso wie jene des Medians (+9,8 % auf 9.988 Euro). Die Sieger lagen deutlich darüber: Der TVB Alpbachtal Tiroler Seenland konnte um ganze +36,9 % auf 8.360 Euro beim Umsatz pro Bett zulegen, die Silberregion Karwendel um +36,8 % auf 13.393 Euro und der TVB Lechtal um +33,9 % auf 5.560 Euro. Mit 23.632 Euro Umsatz pro Bett führt der TVB Achensee das nunmehrige Ranking an, der aber mit −4,6 % gegenüber dem Wert von 2019 verlor. Der damalige Spitzenreiter Kitzbühel Tourismus rangiert mit 18.435 Euro dahinter und büßte ebenfalls an Boden ein (−6,3 %). Der Abstand zum TVB Tux-Finkenberg (15.926 Euro, +0,6 %) ist aber groß.

Bleibt zum Schluss noch die Betrachtung der Jahresbudgets, deren Angaben dazu im „Tirol Poster“ wie bereits erwähnt auf der Aufenthaltsabgabe (Kurtaxe) und den Pflichtbeiträgen beruhen. Die Jahresbudgets stiegen gegenüber 2019 im Vorjahr massiv und zwar im Durchschnitt um 11,5 % auf rund 6,6 Mio. Euro. Der Median vollzog sogar eine Steigerung um 25,4 % auf nunmehr 5,76 Mio. Euro. Budgetkaiser ist der Innsbruck Tourismus mit +33,5 % auf 23,56 Mio. Euro, vor dem Ötztal Tourismus, dessen Budget laut TTR „Tirol Poster“ um 7,3 % auf 21,75 Mio. Euro kletterte. Der Abstand zur Nummer 3, dem TVB Paznaun-­Ischgl (+1,5 % auf etwas mehr als 12 Mio. Euro), ist damit noch deutlicher geworden.

Die größten Steigerungen beim Budget hatten aber der TVB Tannheimer Tal mit +88,1 % auf 5,9 Mio. Euro, jener vom Lechtal (+43,4 % auf 1,85 Mio. Euro) und der TVB Wipptal (+40,3 % auf 1,83 Mio. Euro). Spannend wird, wie sich die Jahresbudgets künftig entwickeln, denn sie werden ab 2024 aufgrund der Erhöhung von Kurtaxe und Aufenthaltsabgabe teils deutlich nach oben tendieren.

Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte:

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