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Starker Winter im Herz der Alpen! Frühe Ostern, warmes Wetter & hohe Inflation änderten nichts

T.A.I. 24 Top News

Noch ist die Wintersaison im Gange (sie endet offiziell erst am 30. April), doch für Tirols Tourismus hieß es bereits jetzt Bilanz ziehen. Grund dafür bot der frühe Ostersonntag (2024 am 31. März). Letztmals war dies 2013 der Fall. Noch eine Spur früher lag Ostern im Jahr 2016 (damals am 27. März), wobei es 2016 sowie heuer einen zusätzlichen Schalttag gab.

Das Resümee von Tourismuslandesrat Mario Gerber (l.) und Tirol Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler (Mi.) – die beiden stellten die Ergebnisse zusammen mit Tourismus-Spartenobmann Alois Rainer (r.) vor – ist trotzdem durchaus erfreulich und dies, obwohl oft schwierige Witterungsbedingungen herrschten und die Inflation weiterhin hoch war.

Unter dem Strich gab es 2023/24 von November bis inklusive März ca. 5,5 Millionen Ankünfte und rund 24,4 Millionen Übernachtungen. Beides bedeutet nicht nur solide Zuwächse gegenüber dem Vorjahr (+7,5 % Ankünfte und +4,8 % Übernachtungen), sondern auch ein Plus gegenüber den beiden Vergleichswintern 2013 und 2016.

Deutlich weniger Russen, dafür mehr Deutsche

So wurden von November 2012 bis März 2013 rund 22,995 Millionen verbucht und im Winter 2015/16 bis inklusive März ca. 23,666 Millionen. In beiden Fällen muss noch berücksichtigt werden, dass vor allem 2013 noch deutlich mehr Nächtigungen aus Russland und auch aus der Ukraine gezählt wurden (zusammen waren es  2012/13 aus beiden Ländern bis Ende März 718.833), deren Volumen heuer im Vergleichszeitraum um -89 % zusammengeschrumpft ist. Im Winter 2015/16 kamen bis Ende März zwar bereits deutlich weniger Russen, aber verglichen mit heuer bedeutete selbst diese Zahl (zusammen mit der Ukraine) einen Rückgang um -46 %.

Stark entwickelte sich in der zu Ende gehenden Saison 2023/24 der Quellmarkt Deutschland (Nächtigungen -7,4 %). Hier zeichnet sich auch für den Sommer ein erfreuliches Bild ab. Die Übernachtungen niederländischer Gäste stiegen leicht um 0,4 %, jene aus Österreich wuchsen um 3,8 %.

Mehr Wertschöpfung, kürzere Aufenthaltsdauer

Dank der Berechnungen von MCI Tourismus liegen für Tirol auch Angaben zur Wertschöpfung vor. Diese beträgt in der Wintersaison 2023/24 bis Ende März nach einer ersten Berechnung des MCI rund 3,76 Mrd. Euro. Dies liegt inflationsbereinigt um 1,5 % über jener des vorigen Winters.

Laut Tourismuslandesrat Mario Gerber spiegelt sich dieses Ergebnis auch im saisonalen Tourismusbarometer wider: Aus der repräsentativen Befragung von Tiroler Beherbergungsbetrieben ging hervor, dass sich 53 % mit dem wirtschaftlichen Erfolg der aktuellen Wintersaison zufrieden zeigen, 37 % sogar sehr zufrieden.

Als Wermutstropfen bezeichnete Gerber den Rückgang der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer. Doch mit den im Winter 2023/24 erzielten 4,4 Tagen (Vorjahr 4,5 Tage) wird „nur“ der langjährige, durch die Pandemie unterbrochene, Trend fortgesetzt. Auch im Winter 2018/19 waren es 4,4 Tage, im Jahr davor 4,5.

Zum Vergleich: 2000 lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Tirol-Winter noch bei 5,4 Tagen, 2010 lag sie nur noch bei 5,0 Tagen.

Weg in Richtung Ganzjahrestourismus

Worin bestehen die aktuellen Herausforderungen? Neben Energie-Fragen, den immer kurzfristiger werdenden Buchungen und dem Thema Arbeitskräfte liegt es laut Karin Seiler vor allem in der Schaffung von Ganzjahresangeboten: „Die herausfordernden Witterungsbedingungen in der aktuellen Wintersaison haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns weiterhin konsequent in Richtung eines ausgeglichenen Ganzjahrestourismus entwickeln.“

Die starren Strukturen von Winter und Sommer lösen sich Karin Seiler zufolge zunehmend auf: „Gerade die Phasen mit überdurchschnittlich warmen Temperaturen haben laut Karin Seiler gezeigt, wie wichtig das ergänzende Angebot zur Piste ist: „So lässt sich’s zum Beispiel am Vormittag ideal Skifahren und am Nachmittag Radfahren.“

Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte:

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