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„Plan T“ – Masterplan für Tourismus

Mehr Geld für ÖW ab 2020, halbe Million Euro sofort für NETA

Print-Ausgabe 22. März 2019

Lüftete vor kurzem erste Details zum „Plan T“: Tourismusministerin Elisabeth Köstinger

Letztere entsteht als FutureLab im Zuge der Digitalisierungs-Offensive unter Federführung der ÖW – diese wird neu ausgerichtet und künftig höher dotiert

Gestern Abend, am Donnerstag, wurde in Salzburg der vor einem Jahr angekündigte „Plan T – Masterplan für Tourismus“ der Fachöffentlichkeit präsentiert. Vorliegende Ausgabe war zu diesem Zeitpunkt bereits im Druck bzw. in der Auslieferung. Über zwei wichtige Kernpunkte lüftete Tourismusministerin Elisabeth Köstinger aber bereits am Dienstag den Zipfel: den Aufbau des FutureLab „NETA“ (Next Level Tourism Austria) im Verantwortungsbereich der Österreich Werbung (ÖW), wofür diese ein Sonderbudget in Höhe von 500.000 Euro erhält (inkl. der auf der ITB gemeinsam mit sieben Bundesländern vorgestellten Radkampagne sind es damit heuer zusätzliche 800.000 Euro) sowie die strategische Neuausrichtung der ÖW samt entsprechender Dotierung ab 2020.

Das FutureLab mit der Bezeichnung „NETA“ ist ein Teil der im „Plan T“ verankerten Digitalisierungs-Offensive. Im Rahmen von NETA sollen von ÖW, Bundesländern, Destinationen und Betrieben sowie (auch branchenfremden) Start-ups und Technologiefirmen neue Tools entwickelt und diese – ebenso wie andere neue Technologien – auf ihre Anwendungsmöglichkeiten für den österreichischen Tourismus getestet werden. Der Bogen spannt sich von Preis- und Buchungsprognosemodellen bis hin zu Instrumenten zur Besucherstromlenkung in Destinationen.

Konkret soll NETA „als Netzwerk­organisation an der Schnittstelle zwischen Österreichs traditionellen Tourismusstrukturen und der globalen Travel & Communication Tech Szene“ fungieren. Köstinger: „Die Digitalisierung revolutioniert den Tourismus, sie verändert Abläufe im Hotel, Geschäftsmodelle, vor allem aber das Verhalten der Gäste.“ Jetzt gehe es darum, die sich dadurch bietenden Chancen und Potenziale zu nutzen. Köstinger sieht dies als „einen der zentralen Aufträge“ aus dem Plan T.

Ebenfalls in „Plan T“ vorgesehen ist die strategische Neuausrichtung der ÖW. Diese soll bis nächstes Jahr, also 2020, stehen. Ministerin Köstinger verspricht zudem eine „entsprechende Dotierung“ ab diesem Zeitpunkt.

Derzeit belaufen sich die von Ministerium zu 75 Prozent und von der WKÖ zu 25 Prozent zur Verfügung stellten Mittel auf 32 Mio. Euro jährlich. Seit der Jahrtausendwende sind sie unverändert. Alleine durch die Inflationsabgeltung müssten es bereits knapp 44 Mio. Euro sein, umgekehrt entspricht das aktuelle Budget einer Kaufkraft von 23,4 Mio. aus dem Jahr 2000.

Für Köstinger wurde die Wichtigkeit der ÖW „als starke Partnerin der kleinteiligen österreichischen Tourismuswirtschaft“ im Masterplan-Prozess „einmal mehr deutlich.“ Sowohl für ihr Ministerium als auch für die Wirtschaftskammer steht deshalb „eine starke ÖW als Spezialorganisation für österreichisches Tourismusmarketing außer Frage.“

Erste Infos zu „Plan T“ ausführlich in der kommenden T.A.I. am 5. April. 

Die vor einem Jahr festgelegten Schwerpunkte von „Plan T“

Messbarkeit des touristischen Erfolgs und Sichtbarmachung von Handlungsbedarf:

  • sukzessive Entfernung vom Wettlauf um Nächtigungs- und Ankunftsrekorde
  • Herausbildung von mehrdimensionalen Parametern zur Messung der Entwicklungen im Tourismus durch Schaffung eines Indikatoren-Systems mit aussagekräftigen Faktoren wie z.B. Auslastung, Umsatzentwicklung und Wertschöpfung, aber auch Akzeptanz und Reiseverhalten

Kooperation zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Kulinarik:

  • Hebung des noch nicht ausgeschöpften Potenzials vor allem in den Sommermonaten mit dem Ziel eines möglichst geschlossenen und nachhaltigen Produkt- und Wertschöpfungskreislaufs

Finanzierung und Investition:

  • intensivere Kooperation in den Bereichen Tourismusförderung und Finanzierung, Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank

Tourismusmarketing und Auftritt der Marke Österreich in der Welt:

  • Verringerung der Abhängigkeit von den drei Hauptmärkten Deutschland, Österreich und Niederlande (zwei Drittel der Ankünfte) durch einen breiter gefächerten Auslandsauftritt mit Fokus auf Wachstumsmärkte im asiatischen Raum, allen voran China, und Osteuropa.
  • Gemeinsame Entwicklung eines Konzepts für effizientes Standortmarketing durch ÖW, LTOs und Destinationen, das regelmäßig evaluiert wird

Digitalisierung:

  • Implementierung der bestehenden Strategie zur Digitalisierung für den österreichischen Tourismus in „Plan T“
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Erstellt am: 22. März 2019

Foto: © Parlamentsdirektion / Photo Simonis

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Liebe Frau Köstinger, wie bekommt man Einsicht in den Plan T? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung! DANKE!
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25. 3. 2019
Plan T
Sehr geehrte Frau Thurner,
sowohl Plan T als auch der Aktionsplan sind als PDF unter folgendem Link downloadbar:
https://www.bmnt.gv.at/tourismus/masterplan_tourismus.html

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