Mehr als Red Bull & Fußball! Azerbaijan Tourism mit österreichischem CEO und großen Plänen

Als Azerbaijan Airlines (A2) Anfang Mai 2023 ihre Direktflüge (Di. und Fr., Airbus A319) zwischen Baku am Kaspischen Meer und Wien in ihr Flugprogramm aufnahm, reiste er zur exklusiven Veranstaltung im Hotel Park Hyatt nach Österreich: Florian Sengstschmid. Der frühere Österreich Werbung (ÖW)-Manager fungiert seit Gründung des Aserbaidschanischen Fremdenverkehrsamtes 2018 als dessen CEO. Selbstredend, dass die zwischen dem Kaspischem Meer und dem Kaukasus gelegenen Republik Aserbaidschan zu den Ausstellern bei der Ferien Messe 2024 zählt.

Red Bull, Fußball, weniger erfreuliches & gute Beziehungen zur EU

Sportlich interessierte Österreicher:innen (2023 kamen bis September mit 1.738 um +15 % mehr ins Land, allerdings noch um -36 % weniger gegenüber derselben Periode 2019) verbinden mit dem an Russland, Georgien, Armenien, die Türkei und den Iran grenzenden Land zuletzt nur Positives: Durch den 1:0 Sieg der rot-weiß-roten Nationalmannschaft in Baku qualifizierte sich das Team für die Fußball EM 2024 in Deutschland. Und beim Formel 1 Grand Prix auf dem Baku City Circuit gewann heuer Ende April einmal mehr ein Red Bull-Bolide.

In guter Erinnerung ist darüber hinaus noch die Austragung des Eurovision Song Contests 2012, während die jüngsten Schlagzeilen rund um Bergkarabach (die Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan) weniger erfreulich waren (laut Agenturmeldungen von Mitte Oktober 2023 streben aber Armenien und Aserbaidschan Friedensgespräche an). Die Beziehungen zur EU sind durch das seit 1999 bestehende Partnerschafts- und Kooperationsabkommen positiv, jene zu Russland gelten als unterkühlt.

Zu Österreich sind sie umso besser: Erst Ende Mai dieses Jahres sandte Bundespräsident Alexander Van der Bellen anlässlich des Nationaltages der Republik Präsident Ilham Aliyev ein Glückwunschschreiben. Der Aliyev-Clan hat allerdings in dem Land das große Sagen, bereits Vater Heydar Aliyev fungierte als dessen Vorgänger.

Geheimtipp mit UNESCO & medizinischem Baden in Erdöl

Zurück zu Florian Sengstschmid und dem Tourismus von Aserbaidschan. Die seit Ende Mai bestehende Flugverbindung sieht Sengstschmid als „wichtigen Meilenstein für die aserbaidschanische Tourismusindustrie“, da sie den Zugang „zu einem wichtigen europäischen Markt eröffnet und die Position des Landes als Top-Reiseziel stärkt.“

Mit 3,17 Millionen internationalen Ankünften in 2019 (im Vorjahr 1,6 Millionen; heuer bis September +32 % auf 1,536 Millionen) gehört das Land zu den Geheimtipps und das in jeglicher Hinsicht: Aserbaidschan – er erstreckt sich über neun (!) Klimazonen) - bietet ein breites Spektrum an Attraktionen, darunter die UNESCO-gelistete Altstadt von Baku, das Kaukasusgebirge, das Kaspische Meer, die steinzeitlichen Felsbilder und die Kulturlandschaft im Qobustan-Nationalpark sowie die Spuren der alten Seidenstraße in Sheki oder im kleinen Bergdorf Basgal.

Echte Nomadenerlebnisse sind ebenso möglich, wie Wanderungen durch die üppige Natur. Und im kleinen aserbaidschanischen Ort Naftalan können Gäste in reinem Rohöl baden: Diese medizinische Anwendung mit langer Tradition hilft gegen mehr als 70 Haut-, Gelenk- und Knochenerkrankungen. Naftalanöl wird als Desinfektionsmittel, entzündungshemmendes Mittel und sogar als Anästhetikum verwendet.

Das Land beheimatet mehrere Ethnien und unterschiedliche Glaubensrichtungen, darunter ein reiches jüdisches Erbe: Der Ort Qırmızı Qəsəbə (übersetzt: Red Village) im Norden des Landes in der Region Guba ist die Heimat von Bergjuden, vermutlich das einzige rein jüdische Dorf der Welt außerhalb Israels und der USA und das letzte überlebende Schtetl ist Sie können ihre religiösen Überzeugungen und Traditionen frei ausüben. „Unsere größte Stärke ist unsere Fähigkeit, ein breites Spektrum an Touristen anzusprechen“, so Florian Sengstschmid. „Wir sind eine echte Verschmelzung von Ost und West.“

4-Star Carrier mit AVIAREPS als GSA

Bei der Erstlandung von AZUL in Wien (v.l.): Mammad Ahmadzada, Head of European Department im Außenministerium von Aserbaidschan, Jamil Manizada, Deputy Director Executive Azerbaijan Airlines, Rafael Huseynov, Mitglied des aserbaidschanischen Parlaments, S.E. Rovshan Sadigbayli, Botschafter von Aserbaidschan in Österreich, Khalaf Khalafov, Stellvertretender Außenminister von Aserbaidschan, sowie Flughafen Wien-Vorstand Julian Jäger.

Noch kurz zu Aserbaidschan Airlines, auch bekannt als AZAL: Als General Sales Agent (GSA) fungiert hierzulande AVIAREPS. Die 1992 gegründete Airline mit Heimatdrehkreuz am Heydar Aliyev International Airport (GYD) in Baku betreibt aktuell eine Flotte von 28 Flugzeugen mit 12 unterschiedlichen Typen. Darunter befinden sich zwei Boeing 787-8 Dreamliner (acht weitere bestellt) sowie vier Airbus A319-100, von denen einer auf der Wien-Route eingesetzt wird (114 Sitze, davon 24 Business). Die Airline - 2022 wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein Nettogewinn ausgewiesen - gilt laut Skytrax als einer der aktuell als 4-Star Carrier gelisteten 61 Airlines (wie Emirates, Lufthansa oder Austrian Airlines). Die Flugzeit zwischen Wien und Baku beträgt 3:50 Stunden hin (retour sind es 4:20), der Zeitunterschied 2 Stunden.

Für die Einreise ist ein E-Visum erforderlich (https://evisa.gov.az/en/). Weitere Links: www.azal.az, www.tourismboard.az, https://azerbaijan.travel,

Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte: