ANA
Corendon Airlines

„Wir sind wieder in der Spur“ Stabilität und zarte Expansion 2024

Print-Ausgabe 20. Oktober 2023

Regional Representative Thomas Braun (l.) und CEO Yildiray Karaer blicken vorsichtig optimistisch in das kommende Jahr (Bilder: © Corendon Airlines)

Laut Yildiray Karaer, dem CEO von Corendon Airlines, hat das Unternehmen aus der Krise im Vorjahr gelernt – der Fortschritt ist heuer und für 2024 nicht zu übersehen

Sie ist wieder „back on track“, die 2017 gegründete Corendon Airlines. Denn nicht nur das Vorjahr war für die Fluglinie ein Jahr voller Turbulenzen. Ausbleibende Ticketverkäufe aufgrund von COVID-19, gefolgt vom Beginn des Ukrainekrieges im Februar 2022 in Kombination mit galoppierenden Kerosinpreisen und dem bis dato nicht vorhandenen Hedging brachten die Airline in finan­zielle Turbulenzen. Wie Yildiray Karaer, Mitbegründer der Corendon Tourism Group und CEO von Corendon Airlines, vor kurzem im Rahmen eines Branchen-Get-togethers in Amsterdam betonte, befand sich das Unternehmen in abruptem Sinkflug. Doch inzwischen konnte die türkisch-niederländische Corendon Gruppe, zu der Corendon Airlines mit ihren drei Marken Corendon Airlines (Sitz in Antalya), Corendon Dutch Airlines (Amsterdam) und Corendon Europe (Malta) gehört, diese Entwicklung auffangen. Nach orga­nisatorischen Änderungen befindet sich die Airline nun wieder im stabilen Aufwind.

Alle Zeichen stehen auf Stabilität

Im krisengebeutelten Jahr 2022 war es laut Yildiray Karaer „für viele Fluggesellschaften und Flughäfen schwierig, geeignetes Personal im Service, der Bodenabfertigung und im Maintenance-Bereich zu finden“. Dies habe zu Engpässen wegen gestrichenen Flügen und längeren Wartezeiten für Passagiere geführt. „Wir waren auf die Krise nicht gut vorbereitet, und das war bitter.“ Doch bei Corendon hat man da­rauf reagiert: „Wir setzen weniger auf den Zukauf von Leistungen durch Dritte, wie etwa durch Wet Lease-Vereinbarungen, da wir dadurch fremdgesteuert sind. Und wir sichern seit 2022 mit Hedging nun in etwa die Hälfte des Treibstoffbedarfs ab“, so Karaer.

Im Sommer 2023 fanden 270 Abflüge pro Woche ab Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Karaer bezeichnet das aktuelle Jahr als stabil, ins kommende Jahr blickt er vorsichtig optimistisch. Für Corendon Airlines stehen dabei die Zeichen insgesamt nicht auf Wachstum, sondern auf Stabilität: „Wir haben aus der Krise dazugelernt.“ Thomas Braun, der als Regional Representative für den DACH-Raum Corendon Airlines in den deutschsprachigen Märkten repräsentiert: „Wir sind wieder in der Spur.“

Keine Änderungen für Flüge ab Österreich

Aktuell verfügt Corendon Airlines über eine Flotte von 38 Flugzeugen (ausschließlich Boeing 737-800 sowie Boeing 737 MAX 8 mit jeweils 189 Plätzen). Für den Quellmarkt Niederlande ist der Flottenwechsel auf die MAX 9 sowie die Erhöhung der Sitzkapazität auf 215 Sitze in Planung (die erste 737 MAX 9 wurde Ende September in Amsterdam entgegen genommen). Angeboten werden aktuell 20 verschiedene Destinationen zu Ferienzielen in der Türkei, Griechenland, Italien, Spanien, Marokko, und Dubai.

Neu ist der Langstreckenflug von Amsterdam nach Curaçao als Antwort auf das starke Inter­esse an dieser Destination am nieder­ländischen Markt. Die Karibik­insel wird dabei fünfmal pro Woche nonstop angeflogen, und zwar in Zusammenarbeit mit der spanischen World2fly (Teil der Iberostar-­Gruppe), die dafür einen Airbus A350-900 für 432 Passagiere einsetzt. Dafür wurde Mitte Juni zwischen beiden Partnern ein langfristiger Leasing­vertrag bis 2025 unterzeichnet.

Von den 20 deutschen Flughäfen der Corendon Airlines mit rund 80 Abflügen pro Woche im Sommer 2024 sind für Österreich u. a. Friedrichs­hafen und München interessant. In der Schweiz werden Flüge ab/bis Zürich und Basel angeboten.

In Österreich sind im Sinne der Ausrichtung der Stabilität generell keine wesentlichen Änderungen geplant. So fliegt Corendon Airlines im Sommer 2023 und auch 2024 den Flughafen Antalya ab/bis Wien, Graz, Linz und Salzburg an. Heraklion auf Kreta wird von Graz und Linz aus angeflogen. Im Winter steht dann die ägyptische Destination Hurghada ab/bis Wien, Graz und Linz am Programm. Mit dem Flughafen Innsbruck werden laut Yildiray Karaer aktuell Ge­sprä­che geführt.

Wie alles begann

Gegründet wurde das Familienunternehmen Corendon Touristic im Jahr 2000 von Yildiray Karaer (davor Direktor für Onur Air in den Niederlanden) und dem in den Niederlanden aufgewachsenen Touristiker Atilay Uslu. Zunächst wurden unter der Marke „Corendon Vliegvakanties“ Flugpauschal- und Golf-Reisen angeboten. Heute ist Corendon Vliegvakanties das drittgrößte Reiseunternehmen der Niederlande. Ebenfalls im Jahr 2000 gründeten Karaer und Uslu in der Türkei die Corendon Touristik, die als Destination Management Company (DMC) fungiert und zu den Top-5-Incoming-Agenturen des Landes gehört. 2004 erfolgte in der Türkei der Start von Corendon Airlines (aktuell 13 Boeing 737-800 und sieben 737 MAX 8), 2011 von Corendon Dutch Airlines (heute drei Boeing 737-800 und eine 737 MAX 9) sowie 2017 von Corendon Airlines Europe (derzeit 14 Boeing 737-800).

Drei Jahre davor, also 2014, erfolgte der Start für die Corendon Hotels & Resorts. Die Gruppe verfügt aktuell über fünf Häuser in Amsterdam (wo heuer Ende Mai mit dem Corendon Amsterdam New-West mit 263 Zimmern das jüngste Haus in Betrieb ging), drei in Curaçao sowie zwei in der Türkei (Grand Park Lara in Antalya sowie das Corendon Playa Kemer).

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