Condor Flugdienst

Wien-Restart mit Leidenschaft! Gestreift, gereift und durchtrainiert

Print-Ausgabe 15. April 2022

„Wir sind echt durchtrainiert. Deshalb trauen wir uns auch wieder nach Wien zu kommen“, so Paul Schwaiger


 

Ferienflieger mit neuem Design und Slogan sorgt für ein starkes Sommer-Angebot ab der Bundeshauptstadt – Langstreckenpläne ab Wien gibt es (noch) keine

Streifen sind im Tierreich ein Dauer­brenner. Das Zebra hat sie, ebenso der Tiger, das Okapi, oder der Kaiserfisch. Seit kurzem sorgen sie auch im Airline-Business für Aufsehen: Denn Condor wird ihre Jets künftig mit bunten Streifen bemalen, in gelb (Hausfarbe Sonne), blau (Hausfarbe Meer), sowie rot (Leidenschaft), grün (Nachhaltigkeit) und beige (für Strand). Der erste Streifen-Jet, ein Airbus A321, erlebte Anfang April seine Premiere auf einem Flug nach Lanzarote, der zweite im neuen Design, ein A330-900neo, hat die Produktionshalle verlassen und wird im Herbst ausgeliefert. Doch bereits zuvor geht es Schlag auf Schlag (oder Streifen um Streifen): „Als nächste sind die Boeing 757 und Airbus A320 an der Reihe, also alle, bei denen eine neue Bemalung ansteht“, freut sich Paul Schwaiger, Commercial Director Sales, im Gespräch mit T.A.I.

Anlass seines Wien-Besuchs zusammen mit Jutta Deubel (Account Management Vertrieb DACH) war allerdings nicht das neue Streifen-Design, und auch nicht der neue Slogan („Leidenschaft ist unser Kompass“), sondern das große Wien-Comeback: Am 8. April startete ein Airbus A320-200 nach Palma de Mallorca. Er markierte den Startschuss für ein starkes Sommerprogramm ab der Bundeshauptstadt, mit Flügen nach Mallorca (Mo., Mi., Fr. und So.) sowie ab Mitte Mai nach Kreta (Mo., Mi. und Sa. nach Heraklion), Rhodos (Do. und So.) sowie nach Kos (Di. und Fr.).

In den letzten zweieinhalb Jahren Wien-Absenz ging Condor durch so ziemlich alle Höhen und Tiefen, die ein Ferienflieger durchmachen kann. Doch seit dem Frühjahr 2021 mit dem britischen Finanzinvestor Attestor als neuen 51 %-Eigentümer (49 % verblieben vorerst bei der SG Luftfahrtgesellschaft, mit der Bundesrepublik und dem Land Hessen als Gesellschafter) kann nun wieder deutlich offensiver agiert werden, wie die Bestellung von 16 Airbus A330-900neo zeigt. Ab Herbst 2022 bis Mitte 2024 im Monatsrhythmus ausgeliefert, ersetzen sie die alten Boeing 767-300ER. Schwaiger: „Der A330-900neo ist technologisch richtungsweisend. Er verbraucht 2,1 Liter pro Sitz auf 100 km.“

Richtungsweisend hat Condor während der Pandemie agiert. „Wir sind echt durchtrainiert. Deshalb trauen wir uns auch wieder nach Wien zu kommen“, so Paul Schwaiger. Als Konzern-unabhängiger Ferienflieger und seit 66 Jahren in der Touristik verankert, konnten in den zurückliegenden Jahren die Kontakte mit Reiseveranstaltern sowie Tourismusministerien in den Zielgebieten voll ausgespielt werden. Auch auf der Langstrecke. So wird etwa bereits seit Dezember 2020 die Dom.Rep. durchgehend angeflogen.

Condor nahm im Februar 2021 als erste Airline wieder Flüge nach Hurghada am Roten Meer auf, und „das zu einer Zeit, als Ägypten in Deutschland als Hochrisikogebiet galt“, erinnert sich Schwaiger. Heute sind es 26 Flüge pro Woche. Paul Schwaiger: „Wir sind durchgehend geflogen und haben keinen einzigen Corona-Fall gehabt.“

Für Österreich geht Schwaiger davon aus, dass der Markteinstieg für den Sommer 2022 mit den vier Zielen ab Wien gelingt. „Dann haben wir erweiterte Pläne für 2023“, lässt er durchklingen. Die Wiederaufnahme der Condor-Langstrecke ab Wien ist vorerst nicht geplant, doch das kann sich wieder ändern. Nicht schon 2023 (Schwaiger: „Es wird das härteste Jahr bezüglich Umflottung auf den Airbus A330-900neo“), aber die Rückkehr der Langstrecke nach Wien „liegt mir sehr am Herzen.“ Der Winter 2023/24 sei jedenfalls noch nicht in Planung. Vorerst kann die Condor-Langstrecke durch die erst jüngst vom Kartellamt bestätigten Zubringerflüge mit der Lufthansa-Gruppe ab Österreichs Flughäfen gut erreicht werden. Schwaiger: „Die Fernstrecken sind für uns sehr wichtig. Im Sommer 2022 haben wir mit 16 Zielen, davon 12 in den USA, ein starkes Nord­amerika-Programm.“

Aktuell ist der Ferienflieger gut unter­wegs, den noch bestehenden Rückstand zum Sommer 2019 aufzuholen. Schwaiger: „Die Buchungswellen haben sich verschoben. Die Buchungen kommen kurzfristig, aber sehr dynamisch.“ Dazu trägt auch der GSA in Österreich, Aviareps mit Vice President Central & Eastern Europe Sonja Buocz-Lamatsch und Deputy General Manager Austria Thomas Lachner, bei.

Gemäß aktueller Einschätzung des Condor-Managements unter CEO Ralf Teckentrup werde sich die weitere Erholung bei anhaltend positiver Marktentwicklung bis ins Jahr 2023 strecken. Vor der Pandemie erreichte der Umsatz 1,7 Mrd. Euro. Diese sollten spätestens bis 2025 übertroffen werden, inklusive dichtem Österreich-Programm und Langstrecken ab Wien, und der Ferienflieger feiert sein 70-jähriges Bestehen.

Condor Airbus A321-200 im neuen Streifen-Design

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