Wien-Flüge sind Auslastungs-Kaiser im gesamten Netzwerk des Carriers

Stefan Eiche (l.) und Andreas Weingartner (r.) hoffen in zwei Jahren einen zweiten täglichen TAP-Flug ab/bis Wien zu haben

Aus Pensionierungsgründen kam es im Herbst trotzdem zu einem Führungswechsel – rund um die Privatisierung werden Air France-KLM die besten Chancen eingeräumt

Zwei Dinge beschäftigen derzeit Portugals TAP (Transportes Aéreos Portugueses) Air Portugal: Der Führungswechsel an der Spitze in Österreich, das mit den Wien-Lissabon-Flügen die bestausgelastete Verbindung im gesamten TAP-Netzwerk hat, sowie der neuerliche Privatisierungsprozess des Carriers (veräußert werden 44,9 % der Anteile), der heuer seinen 80. Geburtstag feiert. Zu ersterem Termin reiste der TAP-Manager für den DACH-Raum, Stefan Eiche (er hofft „in zwei Jahren einen zweiten täglichen Wien-Flug zu haben. Wir sind hart dran!“), persönlich nach Wien, zweiteres bildete an diesem Abend natürlich ein überaus inter­essantes Gesprächsthema.

Zunächst zum Wechsel der Österreich-Leitung. Bis vor kurzem hatte Walter Fehsler, Österreich-Chef von „Discover the World“, die Verkaufsrepräsentanz von TAP inne. Stefan Eiche: „Es war ein Schock, als mich Walter Fehsler Mitte September in der Früh anrief um mir zu sagen, dass er mit Ende September in Pension geht.“ Er hat laut Stefan Eiche „entscheidenden Anteil daran“, dass die Wien-Strecke dermaßen performt. Da er schon lang zuvor seinen Pensions-Wunsch deponiert hatte, konnte „Discover the World“ mit Andreas Weingartner seinen Nachfolger präsentieren, der seit Anfang Oktober tätig ist. Weil Discover große Österreich-Pläne hat, ist der erfahrene Touristiker und Airliner (u.a. Brussels Airlines, Lauda Air oder Delta Air Lines) jetzt direkt bei „Discover the World“ angestellt.

Doch nun zur Privatisierung. Der portugiesischen Staatsholding „Parpública“ liegen drei Absichtserklärungen vor: von der IAG (International Airlines Group), der Air France-KLM und der Lufthansa-Gruppe. Wobei dem französisch-niederländischen Konzern derzeit die besten Chancen eingeräumt werden (Lufthansa hat sich ja an Alitalia beteiligt, die IAG ist in Spanien mit Iberia und Vueling bestens verankert). Allerdings würde dies zugleich einen Allianz-Wechsel bedeuten, denn TAP Air Portugal (als deren wichtigstes Asset die rund 100 Brasilien-Flüge pro Woche gelten, im Jahr 2026 kommt die 14. Destination) ist Mitglied der Star Alliance. Spätestens Mitte September 2026 sollten mehr Informationen vorliegen, wobei laut Portugals Regierung eine Verlängerung möglich wäre.