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Die heute publizierten Ergebnisse für das Finanzjahr 2015/2016 (per Ende März) von Ryanair weisen nicht nur einen um zwei Fünftel angestiegenen operativen Gewinn von 1,46 Mrd. Euro aus, sondern auch eine weltweit unter Airlines in dieser Größenordnung einzigartigen Jahres-Auslastung von 93 Prozent.
Zum Vergleich: Hauptkonkurrent Easyjet kam im Zeitraum April 2015 bis März 2016 auf eine Auslastung von 90,9 Prozent. Die Superstars unter den Low Cost Airlines in den USA, Southwest und Jet Blue, erreichten 2015 Auslastungen von 83,6 Prozent bzw. von 84,7 Prozent.
Erstmals in der Geschichte konnte Ryanair mit 106,4 Millionen Fluggästen die 100-Millionen-Marke überspringen (plus 17,6 Prozent gegenüber dem Jahr davor), der Umsatz kletterte um 15,6 Prozent auf 6,536 Mrd. Euro. Die operative Umsatz-Rendite erreicht mit 22,3 Prozent ebenfalls einen absoluten Spitzenwert. Unter den Top-30 Airline-Konzernen der Welt wird er nur noch von jenem der Alaska Air Group (sie erreicht 23,2 Prozent) übertroffen. Southwest, Jet Blue liegen dahinter.
Das Ryanair-Ergebnis hätte sogar noch besser ausfallen können, wären die Treibstoff-Preise nicht bei 90 US-Dollar pro Barrel gehedged worden. Ohne Preissicherung hätte der Jahresdurchschnittspreis laut Angaben der IATA (International Air Transport Association) bei 67,7 Prozent gelegen. Mit 40,7 Prozent Anteil an den Gesamtkosten zählt Ryanair beim Treibstoff-Aufwand zu den diesbezüglich schlechtesten Airlines der Welt.
Der Ausblick für 2016: derzeit liegen die Buchungen um 2 Prozent über dem Vorjahres-Level, Ryanair-CEO Michael O’Leary rechnet mit einem Anstieg auf 116 Millionen Passagiere und einer ähnlich hohen Auslastung wie im zu Ende gegangenen Geschäftsjahr. Die Durchschnittspreise werden aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks und des Spielraums durch die niedrigen Öl-Preise um 7 Prozent fallen. Der günstigere Treibstoff-Einkauf dürfte bei Ryanair heuer laut O’Leary um 200 Mio. Euro niedrigere Jet-Fuel Kosten bringen, was alles in allem für einen weiteren Gewinnanstieg sorgen sollte.
All diese Vorhersagen beruhen auf eine Beibehaltung der EU-Mitgliedschaft von Großbritannien. Sollten die Briten im Referendum am 23. Juni mehrheitlich für einen Austritt votieren, würde dies negative Auswirkungen auf Wachstums-Einschätzungen und das Konsumentenvertrauen haben. Michael O’Leary persönlich rechnet mit einem Verbleib Großbritanniens und der EU und Ryanair unterstützt auch aktiv die „Remain“-Kampagne.
In Österreich ist Ryanair nur noch in Salzburg und Linz präsent. Die Strecke von Salzburg nach London Stansted wird im Sommerflugplan 2016 fünfmal wöchentlich angeboten. Von Linz aus geht es zweimal pro Woche ebenfalls nach London. Von Bratislava aus werden – für die Region Ostösterreich interessant – im Sommer dieses Jahres 19 Ziele von Ryanair angeflogen.
Erstellt am: 23. Mai 2016
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