Ethiopian Airlines

„Vision 2025“ längst übertroffen! Jetzt geht es bei ET um Ziele für 2035

Print-Ausgabe 17. Mai 2024

„Wir wollen künftig mit über 271 Flugzeugen mehr als 209 internationale Ziele anfliegen“, erklärt Saba Gebremedhin Kassaye

Afrikas größte und erfolgreichste Airline fliegt ihren Plänen seit Jahren auf und davon – heuer steht das Jubiläum 10 Jahre Wien an, nächstes Jahr der 80. Geburtstag

Mitte Juni feiert das Star Allliance-Mitglied Ethiopian Airlines (ET) sein 10-jähriges Wien-Jubiläum. Anfangs viermal pro Woche zwischen Addis Abeba und der Donaumetropole unterwegs, wurde das Angebot kontinuierlich erhöht und seit Ende Oktober 2019 auf tägliche Frequenzen ausgebaut. Die Flüge werden an unterschiedlichen Verkehrstagen nach Kopenhagen und Brüssel weitergeführt. Für T.A.I. bot dieses Jubiläum eine Gelegenheit, die seit Sommer 2021 amtierende Regional-Direktorin für Österreich und Osteuropa, Saba Gebremedhin Kassaye, um ein Interview zu bitten. Soviel gleich mal vorweg: Ethiopian Airlines entwickelt sich unheimlich dynamisch und übertrifft die bis 2025 gesetzten Ziele bereits heute deutlich.

T.A.I.: Was hat Ethiopian Airlines in den letzten zehn Jahren in Wien erreicht?

Saba Gebremedhin Kassaye: „Wichtige Meilensteine! Seit 2014 hat Ethiopian Airlines das Strecken­netz kontinuierlich erweitert (Anm.d.Red.: aktuell werden 154 Ziele angeflogen, Mitte Juni beginnen die Flüge nach Warschau; 2014 waren es 82), einen stetigen Anstieg des Passagieraufkommens verzeichnet und wir haben unsere Servicestandards verbessert. Darüber hinaus verzeichnete unser Frachtgeschäft ein erhebliches Wachstum und übertraf nach der Pandemie die Zielvorgaben. Diese Erfolge sowie strategische Partnerschaften haben unsere Position als wichtiger Akteur in der Luftfahrtlandschaft von Wien und Österreich gefestigt, die Zusammenarbeit verbindet beide Kontinente miteinander.

Besonders stolz sind wir darauf, dass wir die einzige internationale Fluggesellschaft sind, die Direktflüge von Wien nach Kopenhagen anbietet und zudem die Konnektivität zwischen Europa und Afrika verbessert.“

T.A.I.: Sie sind kürzlich in neue Büroräumlichkeiten umgezogen – ganz in der Nähe des Wiener Stadtzentrums. Was waren die Gründe dafür?

Saba Gebremedhin Kassaye: „Der Umzug in die Theobaldgasse 19, Ecke Mariahilfer Straße, in der Nähe des Stadtzentrums war von dem Wunsch geprägt, Zugänglichkeit und Komfort sowohl für unsere Mitarbeiter:innen als auch für die Kund:innen zu verbessern. Durch die Verlagerung näher an die Innenstadt ermöglichen wir einen einfacheren Zugang zu unseren Dienstleistungen und wir haben darüber hinaus das Ziel, unseren Umsatz zu steigern. Ebenso ermöglicht uns dieser erstklassige Standort eine stärkere Integration in die lokale ethnische Gemeinschaft und eine Stärkung unserer Präsenz in Wien.“

T.A.I.: Nach Wien fliegen Sie derzeit täglich von Addis Abeba aus mit Boeing 787-9 „Dreamlinern“. Drei Flüge führen weiter nach Brüssel, vier nach Kopenhagen. Kann der österreichische Quellmarkt die Flugzeuge allein nicht füllen oder gibt es andere Gründe für die Rolle Wiens als strategische Drehscheibe für Ethiopian Airlines?

Saba Gebremedhin Kassaye: „Die Rolle Wiens als strategisches Drehkreuz geht über den österreichischen Quellmarkt hinaus. Während wir eine starke Nachfrage aus Österreich sehen, liegt die Bedeutung Wiens in seiner geografischen Lage und seinem Status als wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Europa. Durch die täglichen Flüge von Addis Abeba nach Wien bedienen wir nicht nur Passagiere, die von und nach Österreich fliegen, sondern fungieren auch als wichtiges Tor, das Europa mit Afrika, dem Nahen Osten, Kanada, Asien sowie Süd- und Nord­amerika verbindet. Die Weiterführung der Flüge nach Brüssel und Kopenhagen unterstreicht zusätzlich die Bedeutung Wiens als Verbindungspunkt für Reisende auf dem gesamten Kontinent.“

T.A.I.: Ethiopian Airlines ist seit Jahren größter Carrier in Afrika, ein Ziel, dass ursprünglich 2025 erreicht werden sollte. Ihre Flotte besteht derzeit aus 150 Flugzeugen (geplant waren bis 2025 rund 140), an die 100 sind bestellt. Auch das Ziel von 10 Millionen Fluggästen bis 2025 wurde bereits weit übertroffen (im Jahr 2023 waren es 13,9 Millionen). Welche Wachstumsziele sieht der Businessplan „Vision 2035“ vor?

Saba Gebremedhin Kassaye: „Ethiopian Airlines ist seit Jahren die größte Fluggesellschaft und die führende Fluggesellschaft in Afrika für afrikanische Länder südlich der Sahara. Unser Geschäftsplan ‚Vision 2035‘ sieht vor, dass wir bis 2035 die Flottenzahl, das Streckennetz sowie unser Serviceangebot verdoppeln und erweitern.

Es geht darum, den sich verändernden Bedürfnissen unserer Kund:innen weltweit gerecht zu werden, was unsere Position als globaler Marktführer in der Luftfahrt festigt. Im Rahmen unserer ‚Vision 2035‘ planen wir, künftig mit über 271 modernen und umweltfreundlichen Flugzeugen mehr als 209 internationale Ziele anzufliegen.

Darüber hinaus wollen wir bis zum Jahr 2035 Ethiopian Cargo zu einer der 20 besten Frachtfluggesellschaften der Welt im Hinblick auf FTK (Freight Tonne Kilometres) entwickeln, indem es sichere, marktorientierte und kundenorientierte Luftfracht-, Kurier- und Post-Transportdienste anbietet.“

T.A.I.: Seit dem März 2022 fungiert Mesfin Tasew Bekele, ein langjähriger äthiopischer Mitarbeiter und zuvor 11 Jahre lang COO bei Ethiopian, als CEO. Wie beurteilen Sie seinen Führungsstil und was dürfen wir von ihm erwarten?

Saba Gebremedhin Kassaye: „Mesfin Tasew Bekele bringt umfangreiche Erfahrung und Fachwissen mit. Sein Managementstil legt den Schwerpunkt auf Innovation, operative Exzellenz und Mitarbeiterförderung. Dass er zuvor unser Chief Operating Officer war, unterstreicht die Bedeutung wichtiger operativer Entscheidungen. Er legt auch Wert auf Sicherheit, Effizienz und Kundenzufriedenheit, was die weitere Expansion und Modernisierung von Ethiopian Airlines vorantreibt.“

T.A.I.: Ende 2025 feiert Ethiopian Airlines den 80. Jahrestag seit der Gründung. Der Erstflug geht auf den 8. April 1946 zurück. Was planen Sie rund um dieses Jubiläum?

Saba Gebremedhin Kassaye: „Wir planen, diesen Meilenstein auf sinnvolle und unvergessliche Weise zu feiern. Während sich konkrete Pläne noch in der Entwicklung befinden, möchten wir unsere reiche Geschichte würdigen, unsere Erfolge feiern und uns auf eine Zukunft mit anhaltendem Wachstum und Erfolg freuen.“

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