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Bereits im Vorjahr gab Airbus bekannt, 2021 die Produktion des weltgrößten Passagierflugzeugs A380 einzustellen. Bedingt durch die Corona-Krise gingen die meisten Airlines daran, diesen Typ auszumustern. So auch Lufthansa. Bei Emirates (EK), dem mit 115 Jets dieses Typs mit Abstand weltgrößten A380 Betreiber, hat man andere Pläne:
„Sobald das Geschäft wieder zurück kommt, wird der A380 bei uns wieder eine Rolle spielen. Es ist ein sehr gutes Flugzeug und die Kunden wollen damit fliegen“, betonte heute, Donnerstag, Martin Gross, Area Manager für Österreich, Ungarn, die Slowakei, Slowenien sowie sechs Balkanländer, in einem kleinen „Round Table“ vor ausgewählten MedienvertreterInnen.
LHR und CDG wieder EK A380-Ziele
Die meisten der derzeit etwas mehr als 80 von Emirates wieder angesteuerten Destinationen (täglich kommen weitere hinzu, vor Corona waren es über 150) werden aktuell mit Boeing 777-300ER bedient (EK besitzt aktuell 132 Maschinen dieses Typs), aber mit weniger Frequenzen als sonst üblich. Doch auch die A380 wird bereits wieder eingesetzt, in Europa u.a. nach London (Heathrow wiird seit Mitte Juli zweimal täglich mit diesem Typ angeflogen) und Paris.
Emirates setzt bei der jungen A380-800 Flotte (Durchschnittsalter 6,1 Jahre) auf unterschiedliche Bestuhlungen: einige mit nur 2 Klassen (Business und Eco) für 615 Passagiere, die meisten mit 3 Klassen, wobei die First stets 14 Suiten aufweist, die Business Class immer 76 Fauteuils und die Economy zwischen 399 und 429 Plätzen. Damit variieren diese Flugzeuge mit Kapazitäten zwischen 489 und 519 Sitzen. Die A380 fasst damit zwischen rund zwei Fünftel (38%) und beinahe die Hälfte (44%) mehr Passagiere, als die „Triple Seven“. Wien wurde bis Corona üblicher Weise mit dem größten A380 Modell und der kleineren B777 (354 Passagiere) bedient.
„Emirates hat den A380 Flugbetrieb perfektioniert“
Die wichtige Rolle, die die Airbus A380 bei Emirates auch künftig spielen wird, ist einfach erklärt: „Keine andere Airline weltweit hat den Flugbetrieb mit diesem Typ so perfektioniert, wie der Flaggcarrier aus Dubai“, so ein Luftfahrt-Insider gegenüber T.A.I.
Während andere Fluggesellschaften lieber zwei Frequenzen mit kleineren Jets anboten, um bei Nachfrageschwankungen reagieren zu können, stellte Emirates den Verkauf auf bestimmten Strecken komplett auf die A380 um (London wurde z.B. bis zu siebenmal täglich mit dem Riesen-Airbus angeflogen). Ergebnis war, dass im Drehkreuz Dubai A380-Flieger nach ihrer Ankunft wieder A380-Jets für deren Weiterflug füllten. Insgesamt erstreckte sich das Emirates A380-Netz vor Corona über 48 Destinationen.
Nach wie vor gute Effizienz
Von der Wirtschaftlichkeit wurde der Super-Airbus zwar inzwischen von den noch neuern Typen Boeing 787 „Dreamliner“ und Airbus A350 überholt, zählt aber immer noch zu den effizientesten Großraumjets der Gegenwart. Als er auf den Markt kam, verbrauchte er pro Sitzplatz bis zu einem Fünftel weniger Treibstoff, als das bis dahin größte Passagierflugzeug, die Boeing 747-400. Deren erfolgloser Nachfolger, die B747-8 schaffte konnte gegenüber der -400 die Effizienz zwar nochmals um 15% steigern, doch das war im Vergleich mit der A380 zu wenig.
Bei dem Emirates „Round Table“ mit Martin Gross ging es aber nicht nur um die Airbus A380. Mehr dazu in der nächsten T.A.I. am 9. Oktober 2020.
Erstellt am: 24. September 2020
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