KLM Royal Dutch Airlines

Stolzes Jubiläum, starke Premiere Älteste Airline ist auch Umwelt-Primus

Print-Ausgabe 18. Oktober 2019

Beim Anschneiden der Jubiläums-­Torte (v.l.): Thijs Komen, Aldrik Gierveld und Guido Hackl
Bild: © Philipp Hutter

KLM konnte erstmals nicht nur den relativen, sondern auch den absoluten Level der CO₂-Emissionen senken – im 101. Jahr erfolgt eine Biotreibstoff Offensive

Den Anspruch, älteste Airline der Welt zu sein, stellen einige. Doch bei diesen handelt es sich um später hineinfusionierte VorgängerInnen. Tatsächlich ohne Wenn und Aber älteste Airline der Welt ist nur eine: KLM (Koninklijke Luchtvaart Maatschappij), die Anfang Oktober 2019 die ersten 100 Jahre ihres Bestehens feierte und zwar auch in Wien: hier lud der niederländische Botschafter Aldrik Gierveld zusammen mit Thijs Komen (General Manager Air France KLM Alps, Balkans & Central Europe) und Country Sales Manager von Air France KLM Guido Hackl zur Jubiläums-Feier in seine Residenz.

Auf Konzernebene bilden KLM und Air France seit 2004 eine Einheit, doch die königliche Niederländerin (sie führt das Prädikat „Royal“ seit ihrer Gründung) veröffentlicht nach wie vor auch einen eigenen Geschäftsbericht. Demzufolge erweist sich die 100-Jährige laut T.A.I. Recherche als überaus fit: mit 10.099 Mrd. Euro Umsatz 2018 steuerte sie starke zwei Fünftel (41 Prozent) zum AF-KL Umsatz bei, durch 1.073 Mrd. Euro rund vier Fünftel (80 Prozent) zum operativen Gewinn.

Österreich wurde laut Guido Hackl 1936 erstmals von KLM angeflogen, damals mit einer 14 Passagiere fassenden DC2. Wie seit ihrer Gründung (Erstflug 7. Mai 1920 von London über Amsterdam nach Paris) setzte die „Königliche“ auch im Falle von Wien auf ein „Hub & Spoke“-System, wie Thijs Komen in seinem Vortrag unterstrich: die Flüge wurden von London aus über Amsterdam und Wien bis Budapest geführt.

„Durchaus interessante Routings“ gab es laut Guido Hackl auch später: ab 1958 war Wien im Rahmen der Langstrecke Amsterdam-Wien-Athen-Teheran ins Streckennetz eingebunden (DC7 mit 109 Passagieren), ab 1965 mit DC8-Jets auf Flügen über Arusha im Nordosten Tansanias nach Dar es Salaam an der Küste des Landes. Das Ende der KLM-Langstrecken über Wien (zuletzt weiter via Dubai nach Bangkok) kam Mitte der 1990er Jahre, als Lauda Air auf den Plan trat.

Weitere Österreich-Highlights von KLM erfolgten Anfang der 1970er Jahre durch die Taufe der zweiten KL-Boeing 747 auf den Namen „Donau“ sowie durch die Partnerschaft mit Tyrolean Airways in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre.

Auf internationalem Parkett setzte KLM durch den ersten Linienflug einer europäischen Airline nach New York (1946), das Joint Venture mit Northwest und die 2003 initiierte bzw. 2004 umgesetzte Fusion mit Air France Maßstäbe.

Heute betreibt KLM eine Flotte von 123 Maschinen (plus 93 der Töchter KLM Cityhopper, Transavia und Martinair), fliegt zu über 160 Städten und bedient viermal pro Tag die Strecke Amsterdam - Wien sowie einmal pro Tag Amsterdam - Graz. Mit 37 Prozent werden knapp zwei Fünftel aller KL-Tickets online verkauft. Die Website klm.com zählt pro Jahr rund 192 Millionen BesucherInnen.

„Wir sind auf sehr gesundem Weg 100 Jahre geworden“, betonte Thijs Komen. Gesundheit – in diesem Fall Nachhaltigkeit – dominiert auch den Start in die nächsten 100 Jahre, wobei der Einsatz von Bio­treibstoff im Fokus steht: Bereits seit zehn Jahren investiert die Airline in dessen Forschung und Produktion. Im Jahr 2020 wird die weltweit erste Biotreibstoff-Raffinerie eröffnet (Jet-Fuel aus Abfallprodukten, wie gebrauchtem Speiseöl), die anfangs rund zwei bis drei Prozent des Jahresverbrauchs von KLM decken soll. Damit nicht genug, konnte KLM 2018 erstmals den absoluten Level seiner CO₂-Emissionen senken. KLM ist somit nicht nur die älteste, sondern – einmal mehr – auch die erste Airline der Welt, der dies gelang. 

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