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Bei Austrian Airlines beginnt dieser Tage die Rückkehr zum „New Normal“: Mit Rückbau der zweiten Boeing 777-200 ER zum reinen Passagierflieger mit 306 Sitzen und „Bellys“ für die Fracht im Bauch, wird nun die komplette Flotte wieder reguläre Passagierflüge durchführen. Zur Erinnerung: Seit März 2020 wurden zwei „Triple Seven“ von OS als „Prachter“ eingesetzt.
Bedeutung des OS-Frachtumsatzes deutlich gestiegen
Ende Juni 2021, als die Öffentlichkeit über diesen Schritt informiert wurde, erschien auch im Firmenbuch der Jahresabschluss 2020 von Austrian Airlines. Aus dem geht laut T.A.I.-Recherche u.a. der deutlich gestiegene Anteil der Fracht hervor: 2019 lag er noch bei 2,5 % des gesamten Flugumsatzes, 2020 kletterte er auf 10,2 %. Damit wurde auch bei Austrian Airlines die Fracht während der Corona-Ära zu einem wichtigeren Faktor, als es vor der Krise der Fall war.
Insgesamt ist aber auch bei OS der Fracht-Umsatz auf 43,8 Mio. Euro zurückgegangen (-13,9 %). In Relation zum Einbruch bei den Passagiererlösen (inkl. Übergepäck) mit -80,5 % war der Rückgang des Frachtumsatzes damit extrem gering. Für den Löwenanteil der Frachterlöse (30,4 Mio. Euro, also knapp 70 %) sorgten übrigens die beiden „Prachter“.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Feststellung, dass die OS-Frachtumsätze seit Mitte 2010 komplett über Lufthansa Cargo abgewickelt werden. Dem Vernehmen nach hätte Austrian Airlines im Vorjahr bei direkter Vermarktung um einiges mehr an Fracht befördern können.
159 Rotationen, 4.500 Tonnen Hilfsgüter
In Summe konnten in den 15 Monaten des Einsatzes der beiden „Prachter“ seit März 2020 (ergänzt um Boeing 767-300 ER, die - zwar mit Passagiersitzen versehen - auf reinen Frachteinsätzen flogen) auf insgesamt 159 Rotationen 4.500 Tonnen Hilfsgüter nach Österreich, Deutschland und Italien transportiert werden, darunter 200 Millionen Schutzmasken, 30 Millionen Test-Kits sowie über 15 Millionen medizinische Schutzhandschuhe. „Ich bin sehr stolz auf unser Team, das diesen anspruchsvollen Einsatz effizient und reibungslos durchgeführt hat“, so Austrian Airlines COO Francesco Sciortino.
Passagiersitze wiegen 6 Tonnen
Dieser Tage bekam der zweite Boeing 777 „Prachter“ seine Kabinensitze zurück und bringt damit rund 6 Tonnen mehr auf die Waage, als zuvor. Die Frachtkapazität reduziert sich dadurch wieder auf das Normalmaß von 160 m³ (beim Einsatz als „Prachter“ waren es mit 220 m³ um nahezu zwei Fünftel bzw. 37,5 % mehr).
Ab Juli 2021 werden die beiden Boeing 777-300 ER ebenso wie eine ihrer insgesamt vier Schwestern (drei Jets sind geparkt) wieder reguläre Passagierflüge durchführen, u.a. nach Nordamerika. Francesco Sciortino: „Austrian Airlines konzentriert sich auf der Langstrecke somit wieder vollständig auf das Kerngeschäft Passagierflüge.“
Erstellt am: 25. Juni 2021
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