Print-Ausgabe 12. Februar 2016
Die Boeing 777-300ER unterstreicht nicht nur für Swiss den Premium-Status, sondern markiert für den Lufthansa-Konzern einen wichtigen Wendepunkt
Auch ohne roten Teppich glich der Andrang am Flughafen Zürich Ende Jänner einem Staatsempfang. Der Ehrengast, dem die Aufwartung von MedienvertreterInnen, Geschäftsreisenden, Luftfahrt-Fans und Schaulustigen galt, war die erste Boeing 777-300ER von Swiss, das neue Flaggschiff der Flotte. Deren Auslieferung bedeutet eine wichtige Weichenstellung in der Flottenpolitik des gesamten Lufthansa-Konzerns. T.A.I. war auf Einladung von Swiss bei dem historischen Ereignis mit dabei und konnte zugleich auch einen Blick in die Kabine der ersten eidgenössischen „Triple Seven“ werfen.
Bislang bildeten die Airbus-Modelle A330 und A340 in verschiedenen Versionen mit 92 Maschinen das Rückgrat der Langstreckenflotten von Lufthansa und Swiss. Die B777 stand innerhalb des Konzerns bislang nur bei Lufthansa Cargo (fünf 777F, Durchschnittsalter 1,8 Jahre) sowie Austrian Airlines (fünf Boeing 777-200ER, Durchschnittsalter: 15,3 Jahre) im Einsatz. Künftig wird sie, anders als bisher, das Schwergewicht der Langstreckenflotten bilden. 41 Jets dieser Typenreihe wurden vor drei Jahren vom Konzern bestellt, für weitere 29 bestehen Optionen. Während Swiss auf neun Boeing 777-300ER als Nachfolgerin für einen Teil der in die Jahre gekommenen A340-300 setzt (bei zwei von ihnen handelt es sich um ehemalige Austrian Airlines-Jets), entschied sich Lufthansa – neben 25 Airbus A350-900 (Auslieferung: ab Ende 2016) für die neue B777-9X, für die sie auch als Erstkunde fungiert (Auslieferung ab 2020).
Der enthusiastische Empfang für die erste B777 von Swiss und damit die erste neue (abgesehen von den Fracht-Versionen) für den Konzern war also der Bedeutung des Augenblicks durchaus angemessen. Pünktlich zum geplanten Ankunftstermin landete der Jet mit Kennung HB-JNA direkt von den Boeing-Werken in Everett im US-Bundesstaat Washington kommend in Zürich Kloten. Er wird mit einem Top-Kabinenprodukt im Februar und März auf innereuropäischen Routen vorgestellt und im Sommer vorrangig nach Hongkong, Bangkok, Los Angeles, San Francisco, São Paulo und Tel Aviv zum Einsatz kommen.
In dem neuen Jet feiert auch das überarbeitete Kabineninterieur seine Premiere. Die 777-300ER verfügt in der Swiss-Konfiguration über 340 Sitzplätze (8 First, 62 Business Class sowie 270 Economy Class). Gegenüber der bisherigen A340-300 (sie hat 219 Sitze) bietet die „Triple Seven“ durch die deutlich breitere Kabine mehr Privatsphäre in First (mit 81cm derzeit größte Bildschirme der Luftfahrt) und Business (1-2-2 Anordnung). Die Economy-Passagiere (3-4-3 Bestuhlung) dürfen sich dank verbesserter Ergonomie über noch bequemere Sitze und größere Bildschirme mit Touchscreen freuen. USB-Anschlüsse gibt es jetzt an allen Plätzen.
Erstmals kommen Swiss-Passagiere in allen Reiseklassen der Triple Seven in den Genuss von WLAN an Bord. Dabei stehen unter „SWISS Connect“ drei Preisoptionen von 9 bis 39 CHF (zwischen 8,50 und 35,50 Euro) zur Wahl. First Class Kunden erhalten pro Flug einen kostenlosen 50 MB Voucher. Im Rahmen einer einjährigen Testphase bietet Swiss darüber hinaus Roaming-Telefonie samt SMS und Daten an.
Das neue Flaggschiff der Swiss-Langstreckenflotte setzt neue Qualitäts-Standards. Sie ist überdies im Betrieb deutlich günstiger, als die A340-300. Swiss nennt Kosteneinsparungen von 23 Prozent pro Passagier, zu der noch eine deutlich höhere Kapazität kommt. Bis Juli dieses Jahres sollen fünf weitere Triple Seven zur Flotte stoßen, die restlichen drei folgen 2017.
Nicht nur in der Luft kommen Swiss-Passagiere in den Genuss brandneuer Annehmlichkeiten, auch am Boden wurde viel investiert. Auf einer Gesamtfläche von über 3.300 m² wurden im Terminal E
am Flughafen Zürich nahe den Abfluggates neue Lounges für First Class, Business Class und Senatoren eröffnet – inkl. Terrasse und einzigartigem Alpenpanorama. Zu den kulinarischen Highlights gehören Front-Cooking-Zonen, in denen Köche ausgewählte Speisen vor den Augen der Gäste zubereiten. In der Senator Lounge gibt es eine Whisky-Bar mit über 120 Sorten. In der First Class Lounge verwöhnt ein 5-Sterne Bedien-Restaurant.
Erstellt am: 12. Februar 2016
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