China Airlines
EVA Air

„Sind jetzt überall konkurrenzfähig“ Gesundes Netzwerk als Um und Auf!

Print-Ausgabe 12. Juli 2024

„Taiwan hat erkannt, wie stark der Markt in Europa mittlerweile ist“, so General Manager Edward Ho

Lag der Anteil der Passagiere aus dem Quellmarkt Österreich und Osteuropa noch bei 30 %, so sind es jetzt 50 % – als Ziele dominieren Thailand, die Philippinen und Japan

Die taiwanesische EVA Air – sie fliegt täglich zwischen Wien und Taipeh, davon dreimal direkt und viermal über Bangkok – konnte das Vorjahr mit einem Umsatzsprung (+45,1 %) auf umgerechnet 6,44 Mrd. US-Dollar abschließen (das lag um +8,9 % über jenem von 2019). Der Gewinn überschritt sogar erstmals die Milliarden-Dollar-Grenze (1,04 Mrd. US-Dollar, um +131 % über jenem von 2022 und um +181 % besser als vor der Pandemie). Von den Passagierzahlen her war EVA Air im Vorjahr mit 11,27 Mio. noch nicht ganz an den Werten von 2019 dran (es fehlten rund −8,1 %), der Cargo-Bereich lag mit 701.910 Tonnen deutlich darüber (+15 % mehr als 2019). Wie 2024 bei dem Star Alliance-­Mitglied läuft, wie sich der Quellmarkt Öster­reich entwickelt und was EVA Air so alles plant, darum ging es in einem Gespräch von T.A.I. mit Edward Ho, General Manager von EVA Air für Österreich, Zentral- und Osteuropa.

Die Auslastung im ersten Quartal des neuen Jahres war auf den Wien-Flügen mit ca. 90 % überaus stark. Im zweiten Quartal waren es laut Edward Ho rund 85 %. Wobei sich der Anteil jener Passagiere, die von Österreich aus für die Flüge gebucht werden, deutlich verschoben hat: „Vor Covid zeichnete Taiwan für 70 % des Aufkommens verantwortlich, unser Büro für 30 %. Jetzt liegt das Verhältnis bei 50:50“, so Ho. „Taiwan hat erkannt, wie stark der Markt in Europa mittlerweile ist. Das war ein großer Change. Insofern müssen wir der Covid-Zeit danken.“

Die meisten EVA Air-Passagiere aus Österreich fliegen nach Bangkok. Wobei die Airline „eine Vielzahl an Destinationen in Nord- und Südasien bedient und mit Brisbane auch eine in Australien“, so Edward Ho. Aktuell werden in China bereits 12 Passagierziele angesteuert (plus zwei rein im Cargo-Bereich), 30 im übrigen Asien (plus Penang in Malaysia als reines Cargo-Ziel). Insgesamt bedient EVA Air derzeit 62 Destinationen auf vier Kontinenten, darunter sechs in Europa (neben Wien sind dies Amsterdam, Paris, London, München und Mailand) sowie acht in den USA (plus drei reine Cargo-Ziele). Der mit 22 % relativ hohe Cargo-Anteil ist in der Mutter Evergreen Group begründet, die mit aktuell 212 Cargo-Schiffen auf Rang 7 der weltgrößten Reedereien in diesem Bereich liegt.

Der stärkere EVA Air-Fokus auf internationale Quellmärkte ist nicht zuletzt ein Resultat der geänderten Preisstrategie. „Wir können jetzt für jede Verbindung günstige Preise anbieten“, betont Edward Ho, egal ob es sich um Flüge von Barcelona über Wien nach Taipeh handelt, ober um andere Strecken. Das Prinzip funktioniert selbst dann, wenn ein anderer Carrier für seine Teilstrecke einen höheren Preis verlangt: „Wir sind jetzt überall konkurrenzfähig.“

Während die Direktflüge zwischen Wien und Taipeh mit der Boeing 787-9 „Dreamliner“ durchgeführt werden (26 Business Class-Sitze, 278 in der Economy Class), kommt auf den über Bangkok geführten Rotationen die größere 787-10 zum Einsatz (34 Business-Plätze, 308 Economy). In Summe verfügt EVA Air aktuell über 15 „Dreamliner“, noch einmal so viele sind bestellt. Darüber rangieren die größeren 34 Boeing 777-300ER, die auch mit einer Premium-Eco-Klasse bestückt sind. Die 11 Airbus A330-200 und -300-Maschinen werden künftig durch 18 Jets vom Typ A350-1000 ergänzt, deren Auslieferung 2026 beginnt. Auf der Kurz- und Mittelstrecke kommen 17 Airbus A321-200 zum Einsatz, die ab 2029 durch AirbusA321neo ersetzt werden.

Und wie steht es um die Sales-Aktivitäten in Österreich? Diesbezüglich ist EVA Air überaus aktiv. Wobei Edward Ho die im vergangenen Herbst geschaffene und sehr erfolgreiche Plattform hervorhebt, die zusammen mit den Tourist Boards von Thailand, Japan, Indonesien und den Philippinen realisiert wurde. Sie erlebte Anfang Oktober 2023 mit dem „Green Travel Fest“ in Wien Mitte The Mall ihre Premiere (es gab Tanzvorführungen und Showacts sowie kulinarische Genüsse in Form asiatischer Snacks und Süßspeisen; bei einem Gewinnspiel verloste EVA Air zwei Economy-Tickets). Auf der Ferien-Messe Wien 2024 fand die Aktion ihre Fortsetzung (alle vier Tourist Boards stellten gemeinsam mit EVA Air auf einem Stand aus), die Neuauflage im Jänner 2025 ist bereits fix.

Thailand ist und bleibt das Nummer-1 Ziel von EVA Air in Österreich, vor den Philippinen (hier werden mit Manila, Cebu sowie Clark drei Ziele angeboten), Vietnam und Japan: „Diese Destination entwickelt sich sehr stark“, so Edward Ho. EVA Air bietet in Japan bereits Linienflüge zu neun Destinationen, ergänzt um viele Charter. Mit Zuwächsen von +30 % (allerdings von einem niedrigen Level ausgehend) zählt auch Taiwan selbst zu den Gewinnern. Edward Ho: „Vor allem die Verkehrsbüro Group mit Ruefa, Hofer Reisen und Eurotours hat hier tolle Angebote.“

Wird 2024 vom Umsatz und den Ergebnissen her mit dem Vorjahr mithalten können? Edward Ho: „Auch wenn das erste Quartal heuer sehr gute Ergebnisse hatte, ist seither eine Rückkehr zur Normalität feststellbar. Im Vorjahr waren alle Quartale sehr gut. Die Preise dürften heuer nach unten tendieren.“

Bleibt der kulturelle Austausch zwischen Österreich und Taiwan, für den Edward Ho unheimlich viel tut: So wird es heuer im Juli das bereits dritte Summer-Camp für taiwanesische Kinder in der Ferienunterkunft der Wiener Sänger­knaben in Sekirn geben, ergänzt um eine große Herbst-Tournee der Sängerknaben in Taiwan. Im Jänner 2025 wird dies durch eine Tanz-Komponente erweitert: Erstmals wird dann eine Truppe aus Taiwan am Zuckerbäckerball teilnehmen.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:

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