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Rosige Aussichten für Boeing, Airbus & Co

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Airbus und Boeing rechnen für die nächsten 20 Jahre mit einer Nachfrage nach 32.600 neuen Passagier-Jets für mehr als 100 Passagiere. Derzeit befinden sich rund 19.000 weltweit im Einsatz, mehr als 13.400 stehen zusammen mit Embraer und Bombardier in den Bestellbüchern.

Im Rahmen des Luftfahrt Symposiums in Wien Mitte September gaben die beiden Weltmarktführer unter den Flugzeugherstellern, Airbus und Boeing, ihre aktuellen Einschätzungen für die Nachfrageentwicklung in den kommenden zwei Jahrzehnten bekannt. Julien Manhes, Marketingdirektor von Airbus, geht davon aus, dass sich der Luftverkehr in den nächsten 15 Jahren verdoppeln wird, was einem jährlichen Wachstum von 4,6 Prozent entspricht. Europa sollte um 3,3 Prozent zulegen.

Seine Kollegin von Boeing, Debra Santos (Managing Director Marketing Europe Boeing Commercial Airplanes), bezifferte den Bedarf an Flugzeugen für mehr als 100 Passagire allein für Europa in den nächsten 20 Jahren auf 7.310 Maschinen. Wesentlicher Wachstumstreiber sind die Low Cost Airlines. Weltweit dürften nach Ansicht von Airbus 32.600 Passagierjets in den kommenden zwei Jahrzehnten benötig werden, teils als Ersatz für bestehende Maschinen, zum Teil um das weiter zunehmende Passagier-Volumen bewältigen zu können. Zum Vergleich: aktuell stehen in aller Welt knapp 19.000 im Einsatz.

Wobei bei Boeing vor allem die treibstoffsparenden MAX-Modelle der 737-Serie auf großes Interesse stoßen, ihre Auslieferung startet im ersten Halbjahr 2017. Auch bei Airbus sind die umweltschonenden neo-Modelle Verkaufshit, wobei neben der A320neo-Familie (16 wurden seit Jahresbeginn ausgeliefert) auch der A330 im neo-Format kommt (die Endmontage des ersten Jets startet Ende September). Boeing will eine Größenklasse darüber mit der 777X punkten (Auslieferung ab 2020).

Sowohl bei Boeing als auch bei Airbus wird es Jahre dauern, bis die aktuellen Bestellungen abgearbeitet sind: Airbus lieferte im Vorjahr 635 Maschinen aus, so viele Flieger wie nie in der Firmengeschichte, Boeing schaffte 762.

Dicke Auftragsbücher

  • Bei Airbus stehen derzeit 6.869 Flugzeugbestellungen in den Auftragsbüchern, 5.535 oder vier Fünftel davon entfallen auf die A320-Familie und zwar sowohl ceo als auch neo. Der Rest verteilt sich auf die Typen A330 der inkl. der neo-Versionen bei 345 Orders hält, den A350 mit 774 Bestellungen und den A380, von denen noch 125 ausgeliefert werden müssen.
  • Boeing kann aktuell 5.659 fixe Orders vorweisen, 4.369 davon bzw. starke drei Viertel beziehen sich auf die 737-Serie der Versionen -700, -800, -900 sowie MAX. Für den "Dreamliner" 787 liegen 706 Bestellungen vor, für die "Tripleseven" 777 (inklusive der künftigen X-Variante) sind es 469. Der Rest verteilt sich auf Frachtversionen der Modelle 767 und 747.
  • Der drittgrößte Flugzeugproduzent der Welt, Embraer, hat derzeit 530 Betellungen in seinen Büchern, wobei 263 auf die aktuelle E-Jet Family (170, 175, 190 und 195) entfallen und 267 auf die E2-Jets (175, 190 und 195), deren Auslieferung 2018 beginnen soll.
  • Bei Bombardier liegen aktuell 356 Bestellungen für die seit heuer ausgelieferte C-Series vor.

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