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TAP Air Portugal

Rekordergebnis und große Pläne beim Übernahmekandidaten! TAP Air Portugal hat viel vor

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Sie gilt seit Jahren als einer der heißen Übernahmekandidaten in Europas Luftfahrt und kann aktuell eine hervorragende Entwicklung vorweisen: TAP Air Portugal. Soeben präsentierte CEO Luís Rodrigues, der die Airline seit einem Jahr leitet, die Zahlen für 2023. Die brachten neben einem Rekordumsatz von 4,215 Mrd. Euro auch einen Rekordgewinn von 177,3 Mio. Euro. Damit wird der National Carrier Portugals auch für potentielle Käufer teurer.

Hü-Hott bei der Privatisierung

Schon mehrfach wurde TAP Air Portugal – die bis Mitte der 1970er-Jahre Transportes Aéreos Portugueses und zwischenzeitlich TAP Portugal hieß – verstaatlicht. Das war etwa 1975 so, nachdem sie 22 Jahre zuvor privatisiert wurde. Anfang der 2010er-Jahre scheiterten mehrere Privatisierungs-Anläufe, danach trennte sich der Staat von 61 % seiner Anteile, um kurze Zeit später wieder 50 % zu übernehmen und im Zuge der Pandemie den Anteil auf 72,5 % zu erhöhen.

Im September 2023 wurde schließlich ein Regierungsdekret zur Abgabe von 51 % der Anteile an einen Luftfahrt-Konzern erlassen (Finanzinvestoren sind dezidiert ausgeschlossen). Luís Rodrigues: „Die Privatisierung ist für uns ein sehr wichtiger Schritt.“ Der Zeitplan dafür liegt aber in den Händen der neuen Regierung unter Leitung von Ministerpräsident Luís Montenegro, der aus den jüngsten Wahlen als Sieger hervorgegangen ist.

Kranich oder Gallischer Hahn

Das Mitglied der Star Alliance hat seinen Fokus auf Südeuropa sowie auf Flüge von Europa nach Südamerika (hier verfügt TAP über die Marktführerschaft, die Kapazität gemessen an ASK/Available Seat Kilometres wird heuer im Sommer rund 33 % des Gesamtangebotes betragen) sowie Afrika gelegt. Wobei neben der Lufthansa Group als Käuferin (hier würde TAP der Allianz erhalten bleiben) vor allem Air France-KLM gute Chancen eingeräumt werden, was allerdings den Allianzwechsel zu SkyTeam notwendig machen würde.

Eher als gering werden die Chancen der IAG (International Airlines Group) eingeschätzt, die mit Iberia, Vueling und Air Europa (deren Übernahme wird aktuell von der EU geprüft) bereist stark auf der iberischen Halbinsel vertreten ist.

Rekordergebnisse und Zukunftspläne

Zurück zu den hervorragenden Zahlen von 2023: In der Vergangenheit hatte TAP Air Portugal wiederholt kräftige Verlustperioden, so etwa in Folge der Finanzkrise und auch im Zuge der Pandemie. Umso erfreulicher sind die nunmehr erwirtschafteten Gewinn-Rekorde.

Für heuer rechnet CEO Luís Rodrigues – er fungierte bereits zwischen 2009 und 2014 als CFO (Chief Financial Officer) des Carriers und war unmittelbar vor seiner Ernennung zum Chef der TAP Air Portugal CEO der SATA Air Açores – mit einem „herausfordernden Jahr“. Sein Ziel ist es, TAP Air Portugal „zu einem der attraktivsten Unternehmen der Branche“ zu machen.

Die Zukunft sollte größere Flugzeuge bringen (derzeit besteht die Langstreckenflotte aus 22 Airbus A330; künftig soll sie durch Airbus A350 ergänzt werden), damit der Carrier „seinen Wachstumskurs fortsetzt“. Aktuell verbindet TAP Air Portugal Wien mit Lissabon an sechs Verkehrstagen (alle außer Donnerstag) mit sieben Flügen pro Woche (am Freitag sind es zwei), München wird täglich dreimal bedient.

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