Austrian Airlines

OS wird noch schlanker! Gegenüber 2019 um 28% kleinere Flotte, 20% weniger MitarbeiterInnen

T.A.I. 24 TOP News

Austrian Airlines muss weiter abschlanken. Das teilte Österreichs Flagg Carrier heute in einer Presseaussendung mit. „Die Pandemie dauert deutlich länger als erwartet“, wird darin CEO Alexis von Hoensbroech zitiert. Die Auswirkungen werden ihm zufolge „noch mehrere Jahre spürbar sein“. Die im Frühjahr 2020 gesetzten Maßnahmen reichen deshalb nicht.

Wichtig ist vor allem der Erhalt der Liquidität. Diese liege zwar „weiterhin trotz geringerer Produktion über Business Plan“, wie Alexis von Hoensbroech erst vor wenigen Tagen neuerlich betonte, und konnte durch die bislang ergriffenen Sparmaßnahmen von 1 bis 2 Mio. Euro pro Tag zu Beginn der Krise vor einem Jahr auf aktuell 500.000 bis 1 Mio. Euro pro Tag reduziert werden. Doch nun sind weitere Nachjustierungen unvermeidbar.

Deshalb wird die Flotte um zwei weitere Airbus-Jets reduziert und mehr als 650 weitere MitarbeiterInnen müssen gehen. Letzteres soll einerseits durch „natürliche Fluktuation“ (z.B. Austritt durch Rente), anderseits durch Maßnahmen bewerkstelligt werden, die noch mit den Betriebsräten Boden und Bord ausgehandelt werden müssen. Am Ende wird die OS-Flotte um 28 % kleiner sein, als vor der Krise, die Zahl der MitarbeiterInnen um rund 20 %.

Nur noch 58 Flugzeuge …

Die geplante Reduktion auf künftig 60 Flugzeuge (ausgehend von 80 Maschinen vor der Krise) wird nicht reichen. Jetzt werden zwei weitere Airbus-Jets stillgelegt („Langzeit-Parking“). Um welche es sich handelt, diese Entscheidung steht noch aus, wie es auf Anfrage von T.A.I. heißt.

Nachdem die Trennung von den sieben Airbus A319 bereits fixiert wurde (ebenso von der kompletten Dash 8 Flotte sowie drei Boeing 767-300ER), verbleiben dafür die 29 Airbus A320 (von denen derzeit 21 geparkt sind) und die sechs A321 (derzeit fünf geparkt). Zur Erinnerung: Erst Anfang 2019 hatte Austrian Airlines bei den Leasingfirmen Aviation Capital Group und CDB Aviation sechs zusätzliche A320 geordert, die bis Anfang 2020 in die Flotte integriert wurden.

Die beiden ältesten A320 der OS-Flotte stammen von 1998 und sind je 23,3 Jahre alt. Die A321 haben noch mehr Jahre auf dem Buckel (im Schnitt 23,4 Jahre), die älteste stammt aus 1995, die jüngste aus 2001.

… und 5.700 MitarbeiterInnen

Bis Ende Februar 2021 wurden gegenüber vor der Krise rund 650 Vollzeitstellen durch natürliche Fluktuation abgebaut. Das wird nicht reichen: Jetzt muss bis 2023 nochmal etwas mehr als die gleiche Menge der Personalkapazität reduziert werden. Laut Hoensbroech werde dies „nicht in allen Bereichen durch weitere Fluktuation erreichbar sein.“ Mit anderen Worten: Es wird Kündigungen geben müssen.

Ziel sei es aber, „möglichst wenige Kündigungen aussprechen zu müssen.“ Deshalb sollen gemeinsam mit den Betriebsräten „temporäre Lösungen“ erarbeitet werden. Alexis von Hoensbroech schweben diesbezüglich „Teilzeitmodelle zur vorübergehenden Reduktion der Personalkapazität“ vor.

Fest steht, dass „Austrian Airlines nach der Krise eine ganz andere sein“ wird: schlanker, digitaler und moderner. Das Modell des Langstreckendrehkreuzes stehe hingegen nicht zur Disposition.

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