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Austrian Airlines

OS-Finanzvorstand geht, Ticketrückzahlungen auf Hochtouren … oder doch nicht?

T.A.I. 24 TOP News

Von drei auf zwei Mitglieder verkleinert wird der Vorstand von Austrian Airlines: Wolfgang Jani, seit April 2018 Chief Financial Officer (CFO), wird das Unternehmen per Ende August 2020 verlassen. Seine Aufgaben übernimmt CCO Andreas Otto, der zusammen mit CEO Alexis von Hoensbroech die Airline leiten wird. Dem erweiterten Vorstand gehört unverändert Jens Ritter als COO an.

Die Änderung im Vorstand hatte sich bereits im Zuge der Aussendung um die Auszahlung von Ticket-Rückerstattungen abgezeichnet. Darin kündigte CCO Andreas Otto – und nicht CFO Wolfgang Jani – an, dass die bislang nur marginal erfolgten Rückerstattungen beschleunigt werden sollen. Demnach werden ab sofort „wöchentlich mehrere tausend Tickets in Millionenhöhe refundiert.“

Es geht um 200 Mio. Euro

Der nicht erfolgte Refund war seit Monaten Zankapfel zwischen KundInnen, Reisebürovertrieb und Austrian Airlines bzw. der Lufthansa Group. Bereits Ende März wurden die Refund-Funktionen in den Reservierungssystemen und auf den Websites der Konzern-Airlines abgestellt.

Die Höhe des Rückzahlungsbetrags der Lufthansa Gruppe an österreichische Passagieren und Reisebüros soll Mitte Juni rund 200 Mio. Euro betragen haben. Im April schätzte Andreas Sernetz, Chef und Gründer des Protal ticketrefund.de, die von Austrian Airlines vereinnahmten Kundengelder in Österreich auf 300 Mio. Euro. Wieviel davon aufgrund stornierter Flüge tatsächlich zurückgezahlt werden muss, stand damals noch nicht fest.

Rückzahlung auf Hochtouren wird bezweifelt

Laut Austrian Airlines-Information von 7. Juli 2020 sind angeblich bereits 40 Prozent aller Anträge bearbeitet worden und „auch die Rückerstattung an Reisebüros läuft auf Hochtouren.“ Wie CCO Andreas Otto in der Medienaussendung betonte, konnten „mittlerweile rund zwei Drittel aller Reisebüro-Buchungen refundiert werden.“

Von Seiten der Reisebüros wird dies bezweifelt, wie eine Blitz-Umfrage unter den größten Geschäftsreise-Agenturen – darunter Verkehrsbüro Business Travel, BTU, BCD, fcm Columbus, Mondial, Zuklin etc. – ergeben hat. „Wir können in keiner Weise bestätigen, was in den Medien von der AUA behauptet wird“, so der einhellige Kommentar.

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