Vueling–NIKI Deal

NIKI-Rettung perfekt! Zukunft in Europas wertvollstem Airline-Konzern

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Kurz vor Jahresende 2017 sind die Würfel gefallen: die IAG (International Airlines Group) erwirbt über ihre Low Cost Tochter Vueling um kolportierte 36,5 Mio. Euro die bisherige Airberlin-Tochter NIKI inkl. 15 Airbus-Jets der A320 Familie, sämtlicher Slots sowie 740 MitarbeiterInnen. Die Übernahme soll bis Ende Februar unter Dach und Fach sein. Vueling übernimmt auch die Markenrechte an NIKI.

Erfolgreiche IAG-Tochter

Vor wenigen Tagen sprach orf.at noch von Vueling als der „großen Unbekannten“ rund um die NIKI-Übernahme. Es dürfte dem ORF entgangen sein, dass es sich um eine der größten Billigairlines Europas handelt und um eine Tochter von Europas erfolgreichstem Airline-Konzern IAG:

Die IAG, zu der neben Vueling die Legacy-Carrier British Airways und Iberia sowie die irische Aer Lingus gehören, ist die erfolgreichste von Europas Big-Three, zu denen auch Lufthansa und Air France-KLM gehören. Mit 4 Mrd. Euro an liquiden Mitteln und einer operativen Rendite von 11 Prozent in 2016 übertraf die beiden Mitbewerberinnen. Von der Marktkapitalisierung ist die IAG mit aktuell 14,97 Mrd. Euro wertvoller als die vom Umsatz her größeren KonkurrentInnen Lufthansa (14,62 Mrd. Euro) und Air France-KLM (5,83 Mrd. Euro).

Die NIKI-Zukunft

Zurück zu NIKI: die Airberlin-Tochter war Ende 2016 vom rein österreichischen Carrier zum Ferienflieger für den deutschsprachigen Raum umgewandelt worden. Im Sommer 2017 flog NIKI von 21 Airports der DACH-Region aus (davon vier in Österreich und zwei in der Schweiz) mitwöchentlich 386 Flügen zu insgesamt 35 Destinationen großteils im Mittelmeerraum. Mit der Airberlin-Pleite im August geriet auch NIKI ins Wanken. Die geplante Übernahme durch Lufthansa scheiterte am Widerstand der EU-Wettbewerbskommission, worauf NIKI kurz vor Weihnachten 2017 ebenfalls Insolvenz anmeldete.

DACH-Wachstum für Vueling durch NIKI

Durch die nunmehrige Übernahme von NIKI sichert Vueling nicht nur deren Fortbestand, sondern baut auch ihre Position in der DACH-Region massiv aus. Aktuell bedient Vueling neben Wien und Zürich auch Düsseldorf, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. NIKI verfügt in Deutschland über Slots an 15 Flughäfen, dazu kommen die Bundesländerairports in Österreich sowie Basel. Wo und wie NIKI in das Vueling-Flugnetz eingebunden wird und wie dieses künftig aussieht, wird in den kommenden Wochen entschieden.

Vueling und ihre Mitbewerber

  • Die 2004 gegründete Vueling mit Sitz in Barcelona erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von 2,027 Mio. Euro und ist damit bereits halb so groß wie die Legacy-Konzernschwester Iberia (4,09 Mrd. Euro). Der Gewinn erreichte 48,9 Mio. Euro (Iberia 260 Mio. Euro). Vom Umsatz her war Vueling damit die Nummer 5 auf Europas Low Cost-Himmel (hinter Ryanair, Easyjet, Norwegian und Eurowings, die im Vorjahr rund 2,06 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete, aber mit -90 Mio. Euro tief in den roten Zahlen steckte.
  • Von den Passagierzahlen her war Vueling mit rund 28,5 Millionen Europas Nummer 4, hinter Ryanair (116,8 Millionen), Easyjet (73,1) und Norwegian (29,3). Eurowings beförderte 2016 rund 18,43 Millionen Fluggäste. Die Flotte von Vueling besteht aktuell aus 107 Jets. Durch Übernahme von NIKI werden es 123 sein.
  • In Österreich fliegt Vueling derzeit Wien an und die Zeichen stehen auf Expansion. Bereits Ende November wurde die Aufnahme von vier wöchentlichen Wien – Mallorca Flügen angekündigt, beginnend mit 1. Juni 2018. Ebenso werden im Sommer 2018 die bestehenden Vueling-Verbindungen von Wien nach Barcelona sowie nach Rom-Fiumicino aufgestockt. Dazu kommen noch fünf wöchentliche Flüge nach Paris Charles de Gaulles.

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