ShuttleMe

Nächste Schritte nach der gelungenen Markteinführung

Print-Ausgabe 12. August 2016

Markus Rameis-Savara blickt mit T.A.I. zurück auf den ShuttleMe-Launch – ein Gespräch über Learnings, Kundenverhalten und Zukunftstrends.

Der preiswerte Sammeltaxi-Dienst ShuttleMe hat es in kurzer Zeit geschafft, kostendeckend zu operieren. Eine Herausforderung besteht aber weiterhin darin, Vorbehalte gegenüber dem in Wien neuartigen Produkt aufzulösen, wie Markus Rameis-Savara, Geschäftsführer der AD Mietwagen Service GmbH, im T.A.I.-Interview erklärt.

T.A.I.: Wie hat sich ShuttleMe in seinen ersten 1,5 Jahren entwickelt? Wie war die Auslastung?

Markus Rameis-Savara: „Die durchschnittliche Auslastung liegt bei knapp über zwei Personen pro Fahrt. Damit ist die Marke, vom Fahrbetrieb her, kostendeckend. Mein erklärtes Ziel ist, dass bis Januar 2017 – dann ist die Marke zwei Jahre am Markt – im Minimum drei Personen pro Fahrzeug unterwegs sind. Das ursprünglich auf einige Wiener Bezirke beschränkte Einzugsgebiet wurde bereits auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt. Je nach Auslastung und Nachfrage ist auch eine Erweiterung auf ausgewählte, angrenzende Bezirke in Niederösterreich Thema.“

T.A.I.: Welche Learnings konnten Sie aus dem Launch der Marke ziehen?

Rameis-Savara: „Ein Learning ist sicherlich, dass eine Markeneinführung von Null weg mit einem geringen Werbebudget sehr schwer ist. Ein weiteres Learning betrifft das Kundenverhalten: Es ist einigermaßen schwierig, mehrere Leute in einem Fahrzeug gleichermaßen zufriedenzustellen – vor allem, weil es diese Art von Sammeltransfer in Österreich zuvor nicht gab und das System nicht bekannt ist. Es herrschen daher noch gewisse Vorbehalte. Aber: Wir lernen und der Kunde lernt. Wenn fünf Leute auf einer optimierten Strecke abgeholt werden, kann es natürlich sein, dass ich für den tollen Preisvorteil auf der anderen Seite womöglich einen Zeitnachteil habe – wobei dieser minimal ist.“

T.A.I.: Um welche Zeitspannen handelt es sich dabei?

Rameis-Savara: „Es kann vorkommen, dass der Kunde eine halbe Stunde vor seiner gewünschten Ankunftszeit am Flughafen aussteigt, weil die Route so optimiert wurde. Im Hinblick auf die durchschnittlich 20 bis 25 Euro Ersparnis gegenüber anderen Einzeltransfers, wird das gerne in Kauf genommen. Die Rückmeldungen unserer Kunden sind bis jetzt durchwegs positiv.“

T.A.I.: Welches sind die wichtigsten Marketingkanäle für ShuttleMe?

Rameis-Savara: „Hauptsächlich Social Media und Radio. Über die sozialen Medien kommen wir mit humorigen Postings gut an unsere Kunden heran. Dabei geht es in erster Linie darum, die Marke zu stärken. Dieses Jahr haben wir zusätzlich stark auf Radio gesetzt – vor allem um den Preis-Leistungsaspekt zu kommunizieren. Da kommt einiges zurück, gerade auch durch die Reisesendung auf Radio Arabella von Peter Agathakis. Der wichtigste Vertriebskanal ist und bleibt das Internet.“

T.A.I.: Ist auch eine App geplant?

Rameis-Savara: „Als erstes kommt eine App für Airport Driver – also die große Marke –, in weiterer Folge aber auch für ShuttleMe. Technisch ist das kein großer Sprung mehr. Es geht dann nur noch darum, den Bezahlungsprozess umzulegen. Airport Driver kann nach der Fahrt in Bar oder mit Karte bezahlt werden und ShuttleMe nur im Vorhinein mit Kreditkarte oder paypal.“

T.A.I.: Wie hat sich das Geschäftsjahr von Airport Driver entwickelt? Womit rechnen Sie für die Gesamtsaison?

Rameis-Savara: „Wir verzeichnen dieses Jahr monatliche Steigerungen in den Fahrtzahlen. Ich tippe einmal, dass wir 3 Prozent zulegen können, was die Gesamttransfers 2016 betrifft. Wir haben heuer zudem unseren Fuhrpark vergrößert.“

T.A.I.: Wieviele Fahrzeuge umfasst Ihre Flotte derzeit insgesamt?

Rameis-Savara: „Wir haben die Flotte auf 145 Fahrzeuge erweitert. Mit 8. August kommt zudem der erste Tesla. Ich bin selbst schon Probe gefahren und kann sagen: Das ist wirklich ein tolles Auto. Über die neue Buchungsplattform wird es dann möglich sein, CO2-neutrale Transfers mit dem Tesla zu buchen. Ansonsten wird der Wagen ganz normal im Business-Fuhrpark mitfahren.“

T.A.I.: Ist E-Mobilität generell ein Zukunftsthema für Sie?

Rameis-Savara: „Ob sich E-Mobilität bei Transferleistungen langfristig wird durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Für eine gewerbliche Nutzung kostet ein Tesla im Moment einfach zu viel. Der Preis liegt ja beim Dreifachen einer Mercedes E-Klasse. Ich denke für uns funktioniert das Produkt in erster Linie gut für Neugierige, die immer schon mal in einem Tesla sitzen wollten. Ob Kunden generell bereit sind, für einen CO2-neutralen Transfer auch mehr zu zahlen, werden wir sehen.“
 
T.A.I.: Wie gut lassen sich die beiden Produkte ShuttleMe und Airport Driver vereinen. Gibt es Synergien oder sind die Marken auf jeweils eigene Beine gestellt?  

Rameis-Savara: „Es gibt natürlich Synergien bei der Flotte. Wenn ein Fahrzeug gerade nicht für ShuttleMe unterwegs ist, fährt es für Airport Driver – und auch umgekehrt. Auch die Fahrer sind für beide Unternehmen unterwegs und auch gleich uniformiert – alle mit der roten Krawatte.“ 

ShuttleMe in Stichworten

Anfang 2015 startete in Wien mit ShuttleMe, einer Marke der AD Mietwagen Service GmbH, eine neue, preiswerte Art des Flughafentransfers. Bis zu acht Personen werden an einer gewünschten Adresse in der Stadt von einem Minibus eingesammelt. Die Routen werden so berechnet, dass die Fahrtzeit so kurz wie möglich gehalten und jeder Fahrgast zur gewünschten Ankunftszeit zum Flughafen gebracht wird. Der Service ist ab 9,90 Euro pro Person buchbar. Der Buchungs- und Bezahlvorgang geschieht ausschließlich online via www.shuttle-me.at

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Erstellt am: 12. August 2016

„Die Rückmeldungen zu ShuttleMe sind bis jetzt durchwegs positiv“ - Markus Rameis-Savara

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