T.A.I. vor Ort in Singapur

Löwenstadt mit vielen Reizen! Tolles Singapur-Comeback mit Scoot

Print-Ausgabe 18. Juli 2025

Erstmals seit 19 Jahren gibt es wieder eine Nonstop-Verbindung von Wien nach Singapur, diesmal mit der Low-Cost-Tochter von Singapore Airlines – T.A.I. war beim Erstflug dabei

Etwas mehr als 25 Jahre ist es her, seit Singapore Airlines die Nonstop-Flüge von Wien in die Löwenstadt eingestellt hat, vor 19 Jahren quittierte auch Austrian Airlines die Flüge. Es war also „höchste Zeit, dass die SIA-Gruppe nach Wien zurückkehrt“, wie Ng Chee Keong, COO der Singapore-­Tochter Scoot, betonte. Der Low-Cost-Carrier fliegt seit Anfang Juni 2025 dreimal wöchentlich (Dienstag, Donnerstag und Samstag) direkt von Wien zum Singapore Changi Inter­national Airport (SIN). T.A.I. hatte auf Einladung von Scoot die Gelegenheit, beim Erstflug mit dabei zu sein und dem Inselstaat im Rahmen eines Kurztrips einen Besuch abzustatten.

Streichquartett & ScootPlus

Die Route wird ganzjährig mit einer Boeing 787-8 „Dreamliner“ bedient. Der Abflug von Singapur erfolgt früh morgens um 03:00 Uhr, mit Landung in Wien um 09:05 Uhr. Der Rückflug startet um 11:25 Uhr in Wien und kommt um 04:50 Uhr am Folgetag in Singapur an.

Empfangen wurde der erste Scoot „Dreamliner“ in Wien mit einem feierlichen Wassersalut. Neben Ng Chee Keong waren auch Singapore Airlines Regional Vice President Europe Joey Seow, Flughafen Wien Vorstand Julian Jäger, Österreich Werbung COO Sandra Neukart und Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner vor Ort, um die neue Direktverbindung zu eröffnen. Für die Gäste am Gate hatte sich Scoot ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen: Schon vor dem Abflug stimmte das berühmte in Singapur beheimatete T‘ang Quartet – ein Streichquartett – mit Stücken österreichischer Komponisten auf die anstehende Reise ein. Auch während des Fluges gab es ein musikalisches Intermezzo, diesmal mit Kompositionen von singapurischen Musiker:innen.

Die knapp 12 Stunden dauernde Reise konnte T.A.I. in der ScootPlus-Klasse (2-3-2-Konfiguration, entspricht in etwa Premium Economy) genießen. Diese bietet im Unterschied zur Economy Class (3-3-3-Konfiguration) größere Sitze mit mehr Beinfreiheit sowie Priority Check-In und Boarding. Dazu kommt eine Auswahl an asiatischen und westlichen Speisen und Getränken (sie sind inklusive, müssen über www.flyscoot.com vorbestellt werden), eine kostenlose Steckdose am Sitz, gratis WLAN (30 MB) sowie ein Aufgabegepäck (30 kg) und zwei Handgepäckstücke (je 15 kg). In der Economy Class stehen Passagieren mehrere Optionen offen: die „Scoot-in-Silence“-­Sitzplätze in einem eigenen Ruhebereich sowie „Stretch Seats“ und „Super Seats“ mit noch mehr Beinfreiheit. One-Way-Tickets von Wien nach Singapur sind bereits ab 217 Euro erhältlich.

Als erste internationale Fluglinie in Südostasien hat Scoot außerdem eine Partnerschaft mit The Pokémon Company gestartet (bei Pokémon handelt es sich um ein Medien-Franchise, in dem sich alles um niedliche Fantasiewesen dreht, die gesammelt, getauscht und trainiert werden können), was sich nicht nur in der bunten Bemalung des sogenannten „Pikachu Jets“ widerspiegelt, sondern auch in exklusiven Produkten, die an Bord erworben werden können (z. B. Taschen und Hüte mit Pokémon-Aufdruck).

Junger Staat auf Erfolgskurs

Nun zur Löwenstadt: Die Insel Singapur ist ein Stadtstaat und mit rund 6 Mio. Einwohner:innen auf 735,7 km2 der bevölkerungsreichste Zwergstaat der Erde. Der Name Singapur stammt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern „Singha“ für Löwe und „Pura“ für Stadt zusammen. Einer Legende zufolge soll der Prinz Sang Nila Utama des Sultanats von Malakka bei seiner Ankunft auf der Insel im Jahr 1299 einen Löwen im Dschungel gesehen haben, was er als gutes Omen deutete: Er entschied sich eine Siedlung zu errichten, die er „Löwenstadt“ taufte, ein Beiname, den Singapur bis heute trägt. Tatsächlich dürfte es sich bei dem erspähten Tier viel wahrscheinlicher um einen malaysischen Tiger gehandelt haben, da in dieser Region keine Löwen beheimatet waren. Egal. Als Wahrzeichen der Stadt gilt seit 1964 (damals gehörte Singapur noch der Föderation Malaysia an, erst 1965 wurde es eine unabhängige Republik) der „Merlion“, ein Wesen mit Löwenkopf und Fischschwanz, das sich einerseits auf Singapur als Löwenstadt, andererseits auf seinen Ursprung als Fischerdorf bezieht.

Am 9. August feiert Singapur sein 60-jähriges Jubiläum. 1819 wurde die erste britische Niederlassung auf der Insel gegründet, die später zu einer Kronkolonie avancierte, 1963 als Teil Malaysias unabhängig und zwei Jahre später unter Lee Kuan Yew zu einem eigenständigen Stadtstaat wurde. Seither vollzog Singapur eine beeindruckende Entwicklung: Trotz politischer Krisen und fehlender natürlicher Ressourcen hat es sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer modernen Metropole und einem wichtigen Knotenpunkt für das internationale Finanz- und Logistikwesen entwickelt. Heute zählt Singapur zu den reichsten und menschlich am besten entwickelten Ländern (und Städten) der Welt.

Die Bevölkerung setzt sich aus Chines:innen (rund 74 % ), Malai:innen (13 %), Inder:innen (9 %) und Eurasier:innen (oder „Mixed Race“ Personen) zusammen. Amtssprachen sind Malaiisch, Mandarin, Tamil und Englisch. Als Verkehrssprache wird in der Regel Englisch verwendet, was die Kommunikation vor Ort auch für Tourist:innen sehr einfach macht. Im alltäglichen Leben wird oft „Singlisch“ gesprochen, eine Variante der englischen Sprache, die mit Begriffen und Wendungen der übrigen Amtssprachen gespickt ist.

Grüne Insel mit vielen Attraktionen

Trotz seiner geringen Größe kann Singapur mit einer beeindruckenden Anzahl an Sehenswürdigkeiten aufwarten. Weltweit bekannt ist das Gebiet Marina Bay mit dem aus drei 55 Stockwerken hohen Türmen bestehenden Hotel Marina Bay Sands (Zugang zum Dachgarten mit Eintrittskarte), der Formel-1-Rennstrecke Marina Bay Street Circuit, auf der seit 2008 der Große Preis von Singapur stattfindet, und den Gardens by the Bay, einem 110 ha großen Parkgelände, als Highlights. Beliebtes Fotomotiv in den Gardens by the Bay sind die Supertrees, 25 bis 50 m hohe mit Pflanzen bewachsene Stahlgerüste, die Niederschläge sammeln und zur Kühlung der angrenzenden Gewächshäuser dienen. Besonders malerisch zeigen sich die Supertrees abends, wenn sie bei musikalischen Lichtspielen hell erleuchtet werden. Das größere der beiden Glashäuser, der Flower Dome, erstreckt sich über 1,28 ha und ist mit seinen 3.300 Glaspanelen das größte Glasgewächshaus weltweit. Zu sehen sind Pflanzenarten aus aller Welt sowie ständig wechselnde Ausstellungen wie zuletzt „Rose Romance“, wo Rosen im Zusammenhang mit der Legende von König Artus in den Mittelpunkt gerückt wurden.

Ein beliebtes Ausflugsziel für Tourist:innen und Einheimische ist die Insel Sentosa (auf maliisch „Ruhe“ oder „Frieden“), die per Seilbahn von der Hauptinsel aus zu erreichen ist. Hier warten neben der höchsten Merlion-Statue des Landes (37 m) auch viele Attraktionen auf Gäste, darunter das Meerwasseraquarium Underwater World, die Universal Studios Singapore, die SkyHelix (eine Freiluft-Gondel, die Gäste bequem auf 79 m über dem Meerespiegel bringt), Madame Tussauds (wo Gäste auch einen Einblick in die Geschichte Singapurs bekommen), eine Sommerrodelbahn, ein Golfplatz und mehr. Die Flora und Fauna des Regenwaldes kann im Rahmen von Night oder River Safaris entdeckt werden.

Bunte Shophouses, Cafés und Restaurants

Das multikulturelle Wesen Singapurs wird in ethnischen Vierteln wie Little India mit dem Sri Veeramakaliamman Temple und Chinatown mit dem Buddha Tooth Relic Temple erlebbar gemacht. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis ist die von Singapore Sidecars organisierte „Vespa Sidecar Tour“, bei der es im Beiwagen eines restaurierten Motorrollers durch die Viertel Joo Chiat und Katong geht. Hier können Gäste in das Singapur des frühen 20. Jahrhunderts eintauchen und die farbenfrohen Shophouses und Reihenhäuser mit ihren kunstvollen Fassaden und Keramikfliesen bewundern. Das Areal ist außerdem als Shopping- und Kulinarik-Paradies bekannt, denn hier gibt es zahlreiche kleine Geschäfte und Boutiquen sowie Cafés und Lokale. Im Restaurant Guan Hoe Soon etwa wird seit 1953 authentische Peranakan-Küche serviert (Perankan sind Nachkommen chinesischer und indischer Einwanderer, die im 15. Jahrhundert Einheimische aus dem Malaiischen Archipel geheiratet haben; im 20. Jahrhundert haben sich viele von ihnen in Katong und Joo Chiat angesiedelt).

„Singapore Sling“ darf nicht fehlen

Wer auf der Suche nach hochwertigem Gin ist, wird bei Brass Lion, Singapurs erster Craft Gin Destillerie, fündig. Gründerin Jamie Koh hat es sich zum Ziel gesetzt, mit ihren Kreationen die einzigartige Kultur und Identität des Inselstaats zu reflektieren und verwendet daher ausschließlich Zutaten von traditionellen „Wet Markets“, chinesischen Medizinläden oder aus dem eigenen Kräutergarten. Im Rahmen einer Führung können Gäste nicht nur mehr über die Herstellung von Gin erfahren und die Kupfer-Still „Nala“ (benannt nach dem Charakter aus dem Film „König der Löwen“) kennenlernen, sondern auch die „Signature Gins“ von Brass Lion verkosten. Ein persönlicher Favorit war der „Pearl Jasmine Gin“, der von den floral duftenden Noten von Jasmintee inspiriert ist.

Apropos Gin: Als Nationalgetränk Singapurs gilt der „Singapore Sling“, ein Cocktail aus Gin, Bénédictine, Kirschlikör, Curaçao, Grenadine, Ananas- und Limettensaft sowie Angostura, der erstmals um 1915 von Ngiam Ton Boon, Barkeeper im berühmten Raffles Hotels (Platz 6 im Ranking „The World‘s 50 Hotels 2024“), gemixt wurde. Die Long Bar des Hauses bietet sich auch heute noch an, um den Tag bei einem gemütlichen Drink und Erdnüssen als Snack (die Schale wird nach Brauch übrigens einfach auf den Boden geworfen) ausklingen zu lassen.

Weitere Informationen:
www.flyscoot.com
www.visitsingapore.com

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