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Austrian Airlines

Lockdowns fressen Reserven, Liquidität aber „weiter gut“! OS-Kasse „ausreichend gefüllt“

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Weiter mit Nachdruck auf der Kostenbremse steht Austrian Airlines. Der Grund: die Entwicklung der Nachfrage (und damit des Angebotes) stimmen seit längerem nicht mehr überein. Für den Winterflugplan 2020/2021 bis Ende März war ursprünglich ein Angebot in Höhe von bis zu 50 % im Vergleich zur Vorkrisenzeit geplant, dieser Wert wurde aber nie erreicht. Derzeit sind es im Durchschnitt rund 15 % (dies entspricht einem Rückgang um -85 % gegenüber dem Vorkrisen-Niveau).

Weihnachts-Hoch & Jänner-Knick

Die Entwicklung der zurückliegenden Monate lässt sich anhand der Eurocontrol-Statistik sehr gut darstellen (siehe untere Grafik): Von 1. November (Lockdown „light“) bis zu Beginn des zweiten Lockdowns sanken die täglichen Flüge von OS von -71,3 % auf -85,7 % (Basis: Vergleichstage 2019). Rund um Weihnachten erfolgte ein Anstieg auf -66,5 %, um danach auf -75 % zurückzugehen. Als der dritte Lockdown nicht wie geplant Mitte Jänner 2021 zu Ende war, sondern in die Verlängerung ging, erfolgte ein weiterer Knick nach unten auf rund -82,5 %.

Freude nur mit Fracht

Erfreulich ist der weiterhin große Bedarf an Frachtflügen. „Wir werden versuchen, unser Engagement im Cargo-Geschäft in den kommenden Monaten weiter auszubauen“, so Austrian Airlines CCO Michael Trestl (r.). In der Passage rechnet er „vor allem im touristischen Bereich“ mit Nachholeffekten für die warme Jahreszeit: „Derzeit bereiten wir uns mit Hochdruck darauf vor, ein attraktives Angebot an Urlaubszielen zusammenzustellen.“

Entscheidend ist und bleibt aber die Liquidität. Und die ist „aktuell weiter gut“, wie Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech (l.) betont. „Wir haben weiterhin eine ausreichend gefüllte Kasse.“

Dies entspricht den Aussagen des AUA-Chefs von Anfang November („Wir stehen von der Liquidität deutlich besser da. Wir brauchen diesen Buffer“, betonte von Hoensbroech damals >>>), doch die zweite Corona-Welle und die neuerlichen Lockdowns hätten, wie jetzt erwähnt wird, „wichtige Reserven gekostet.“

Wie hoch die Cash-Mittel aktuell sind, darüber dringen keine Informationen nach außen. Zur Erinnerung: Im Sommer flossen 600 Mio. Euro an Staatshilfen in das Unternehmen, schon zuvor wurde das Kostensenkungsprogramm weiter intensiviert. Laut Pressemeldung von Anfang Oktober reduzierte sich die Liquidität der Airline damals um rund 40 Mio. Euro pro Monat.

Verschärfte Kostensenkungen

Um trotzdem „damit über den Berg“ zu kommen, wie Alexis von Hoensbroech damals ankündigte, wurden die „Maßnahmen zur Gegensteuerung“ verschärft. So wird die bereits angekündigte Halbierung der Büroflächen im Austrian-Hauptgebäude anstatt bis Herbst nun bis zum Sommer 2021 umgesetzt. Ebenso wird gehofft, dass die Kurzarbeit für die rund 6.400 MitarbeiterInnen über den 30. März hinaus verlängert werden kann: „Sie ist für die Entlastung der Austrian in Zukunft unabdingbar“ und sei laut von Hoensbroech „der entscheidende Hebel, um möglichst viele Jobs in unserem Unternehmen abzusichern.“

Auf Hochdruck läuft auch die Flotten-Redimensionierung. Von den ursprünglich 18 Bombardier/Dash 8-400 Turboprops (alle geleast) sind noch acht Teil der Flotte, die bis Ende März aus dem Betrieb genommen werden. Die Halbierung der Boeing 767 Flotte (alle im OS-Eigentum) von sechs auf drei Jets wird bis Jahresende abgeschlossen. Ab Sommer wird dann bis Anfang 2022 auch monatlich ein Airbus A319 (alle geleast) die Flotte verlassen. Danach wird die OS-Flotte auf rund 60 Flugzeugen bestehen (zuvor 80).

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