Salzburg Airport W.A. Mozart

Kurs Richtung 2 Millionen Gäste

Print-Ausgabe 7. April 2017

Für starke Impulse sorgt dabei der in Salzburg stationierte Eurowings-
Airbus – auch British und Turkish halten ihr Angebot hoch.

Einmal schon, 2007, lag die Marke von 2 Millionen Passagieren pro Jahr für den Salzburger Flughafen in Griffweite. Doch die damals erzielten 1,946 Millionen Fluggäste blieben bis auf weiteres die bisher erreichte Bestmarke. Im Jahr der Finanzkrise 2009 plumpste das Aufkommen auf 1,55 Millionen hinunter und kam im Vorjahr nach mehreren Aufs und Abs bei 1,74 Millionen Passagieren zu liegen. Doch jetzt zeichnet sich ein neuer Höhenflug ab: „Wir nähern uns der 2 Millionen Passagier-Marke“, betonte Rudolf Lipold, Direktor-Stellvertreter und Prokurist des Salzburger Flughafen, in einem Mediengespräch in St. Johann im Pongau.

Rudolf Lipold, seit 1989 Mitglied des Airport-Managements, war für dieses von der Bundessparte Tourismus arrangierte Hintergrund-Gespräch für den kurzfristig verhinderten Airport-Chef Roland Hermann eingesprungen. Hermann hat Lipold zufolge durch das Eurowings-Engagement mit Stationierung eines Airbus A320-Jets in Salzburg wesentlichen Anteil daran, dass der Flughafen heuer überaus dynamisch wachsen wird: „Der Eurowings-Deal ist sein Baby, er hat ihn nahezu im Alleingang entwickelt.“

Der Lufthansa-Billigflieger hat seine Salzburg-Ära am 12. Jänner 2017 „mitten in der Toten-Hose-Zeit“ (Lipold) begonnen. Zu den fünf seither angeflogenen Zielen (Hamburg, Köln, Düsseldorf sowie als neue SZG-Ziele Brüssel und Paris) kommen im Sommer mit Olbia, Dubrovnik, Split, Thessaloniki und Palma fünf weitere Destinationen hinzu. In Summe sind an die 30 EW-Flüge pro Woche geplant, die meisten von dem in Salzburg stationierten Airbus, sieben von außerhalb.

Unter dem Strich ergibt dies für den Zeitraum 12. Jänner bis 31. Dezember rund 400.000 angebotene Eurowings-Sitze ab Salzburg. Gerechnet wird mit 280.000 Passagieren, was einer 70-prozentigen Auslastung gleich kommt. 25 FlugbegleiterInnen wurden dazu von Eurowings aus Salzburg aufgenommen, alles in allem entstehen dadurch 120 bis 150 zusätzliche Jobs.

Der Eurowings-Deal ist für den Flughafen Salzburg ein echter Segen in einer ansonsten überaus schwierigen Zeit. NIKI etwa hat sein Salzburg-Volumen auf nun noch 12 Flüge im Sommer reduziert, auch Airberlin gelte es „im Auge zu behalten.“ Airberlin/NIKI sorgten in der Vergangenheit für 40 bis 45 Prozent des Aufkommens. Dahinter rangierten Austrian Airlines (viermal täglich Frankfurt, dreimal täglich Wien) und easyjet (Berlin, Hamburg, Amsterdam). Freude bereitet British Airways (bis zu sechs Mal im Winter nach Gatwick plus Sa und So nach Heathrow), im Sommer wird Gatwick durchgehend sechsmal pro Woche angeboten.

Turkish Airlines, die im Vorjahr noch auf 10 wöchentliche Flüge erhöht hatte, war im Winter nur mit vier Flügen pro Woche in Salzburg, die im Sommer auf sieben erhöht werden sollen. Ob es so viele werden, ist noch nicht fix, „die Buchungen sind aber relativ gut“, so Lipold. Die TK-Flüge werden nicht zuletzt von Red Bull gerne für Geschäftsreisen genützt, ebenso läuft das Incoming aus Fernost auf diesen Diensten sehr gut (u.a Gruppen aus Singapur).

Ein Tiefpunkt erreicht wurde auch beim Ski-Incoming aus Russland, wo anstatt wie zu früheren Bestzeiten 25 Maschinen nur noch drei im Einsatz standen. Generell ist das Ski-Incoming aber weiterhin stark, heuer wurden an Samstagen bis zu 84 Flieger gezählt (UK, Irland, Skandinavien, die Niederlande). „Wir sind damit nach Genf das zweitgrößte Alpen-Gateway im Winter“, so Lipold, der das Aufkommen der Winter-Charter mit rund 250.000 bis 280.000 Gästen beziffert. Wickelt der Salzburg Airport an Normaltagen 5.000 bis 7.000 Fluggäste ab, sind es an Spitzensamstagen bis zu 30.000.

Und wie sieht Rudolf Lipold den mit Jahresende fixierten Abgang von Airport-Chef Roland Hermann (er geht in Pension): „Das wird ein harter Brocken für den Flughafen. Wir hoffen, dass er uns als Berater weiter zur Verfügung stehen wird. Sein Wissen, sein Netzwerken, seine Kontakte und sein Umgang mit Mitarbeitern sind einzigartig.“ 

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Erstellt am: 07. April 2017

Rudolf Lipold, Flughafen Salzburg

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