Flughafen Klagenfurt

Kräftemessen hält weiter an. Entscheidend wird das Projekt Liliair

Print-Ausgabe 14. April 2023

Mit Liliair will Franz Peter Orasch ab 23. April ein neues Kapitel aufschlagen, geplant sind Flüge nach Deutschland


 

Während die beiden Koalitionspartner SPÖ und ÖVP um die Call-Option streiten, plant Mehrheitseigentümer Orasch für Ende April den Start seiner Airline

In Kärnten herrscht weiterhin Tauziehen um den Flughafen Klagenfurt. Er steht zu 20,8 % im Eigentum des Landes, zu 5,02 % von Klagenfurt und zu 74,9 % von Immobilienentwickler Franz Peter Orasch. Die Ende März erfolgte Regierungsvereinbarung zwischen SPÖ und ÖVP hat nichts zur Klärung beigetragen: Während die ÖVP den Rückkauf des Flughafens mittels Call-Option fordert, hält die SPÖ dagegen.

Orasch möchte auf einem über 150.000 m² großen Areal des Flughafengeländes eine „Aviation City“ errichten, mit Flughafenhotel, Technologiepark, Logistik- und Messe­zentrum. Während ÖVP-Mann Martin Gruber „Luftschlösser“ vermutet und das Projekt Liliair als „reines Ablenkungsmanöver“ sieht, macht für Landeshauptmann Kaiser das Ziehen der Call-Option nur dann Sinn, „wenn Abmachungen seitens des Flughafenmehrheitseigentümers nicht eingehalten werden.“ Ein Ziehen der Option wäre bereits möglich gewesen, da 2022 mit 82.562 weniger als die vertraglich vereinbarten 100.000 Passagiere abgefertigt wurden.

Ein weiteres Problem stellt die vereinbarte Kapitalerhöhung um 3,7 Mio. Euro dar. Während Stadt und Land ihre Zahlungen geleistet haben, ist Orasch nur dazu bereit, wenn auf die Call-Option verzichtet wird.

Wie dem auch sei, soll mit Liliair – sie gehört Franz Peter Orasch zu 100 % – ab 23. April ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Geplant sind werktags zwei tägliche Frankfurt-Flüge, am Wochenende je einer. Je zweimal wöchentlich sollen Hamburg (Di., Do. und So.) und München (Mo., Mi. und Fr.) bedient werden. Zum Einsatz kommen zwei Bombardier CRJ 900 (je 90 Passagiere). Auf www.liliair.com sind die Flüge bereits buchbar.

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