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Mit einer Online-Pressekonferenz via Microsoft Teams informierten heute die beiden Flughafen Wien Vorstände Julian Jäger (r.) und Günther Ofner (l.) über die Ergebnisse von 2020 sowie erste Einschätzungen für 2021.
Mit 7,8 Millionen abgefertigten Passagieren (-75%) brachte das Vorjahr wie erwartet einen extremen Rückgang (2019 waren es 31,7 Millionen). Julian Jäger: „Alle unsere schlimmsten Befürchtungen (Anm.d.Red.: gemeint sind jene, die nach Ausbruch der Corona-Krise im März gehegt wurde) sind um ein Vielfaches übertroffen worden.“
Rekord-Langstreckenflug und Fracht-Hoch
Begonnen hatte 2020 noch mit dem stärksten Jänner und Februar aller Zeiten, danach gab es nur noch Rückgänge im hohen zweistelligen Prozentbereich. Bester Monat nach dem ersten Lockdown war der August (-74,7%), der auch den stärksten Verkehrstag brachte (mit ca. -30% gegenüber dem Vorjahr). Das Jahr schloss dann mit -90,8% im Dezember.
Das Jahr brachte aber auch einen Rekord: den längsten Flug den der Flughafen bislang hatte, für den Austrian Airlines mit 22,5 Stunden bei der Rückholung von ÖsterreicherInnen aus Auckland sorgte.
Der Frachtbereich stieg seit April um +30% bzw. 22.000 Tonnen. Bei den Fracht-Flugbewegungen gab es einen Zuwachs um +20%, es kamen 30 zusätzliche Frachtdestinationen hinzu, wie Xiamen oder Penang.
Spürbare Erholung erst im zweiten Halbjahr 2021 …
Für das erste Quartal 2021 sind die Aussichten „nicht besonders optimistisch“, wie Julian Jäger betonte. Aktuell beläuft sich das Aufkommen auf 5.000 Passagiere pro Tag, ein Niveau, wie es nach Wiederaufnahme des regulären Flugbetriebs im Juni herrschte. Jäger: „Wir rechnen mit einer leichten Erholung im 2. Quartal.“
Optimismus besteht vor allem für das 2. Halbjahr 2021. „Wir erwarten eine deutliche Trendwende“, so Jäger. Mehr als 70% des für 2021 budgetierten Volumens von rund 12,5 Mio. Passagieren sollten in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Für Impulse sollte ein Nachzieheffekt sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftsreisen sorgen.
… und Rückkehr in die Gewinnzone
Günther Ofner: „Entscheidend ist der Blick nach vorne.“ Er rechnet für 2021 nach dem Verlustjahr 2020 wieder mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. Die derzeitige Prognose geht von einem Konzernergebnis in Höhe von ca. 4 Mio. Euro aus, der Umsatz sollte bei rund 430 Mio. Euro landen.
Die Kurzarbeit für alle rund 5.300 MitarbeiterInnen des Flughafens bleibt vorerst aufrecht, ebenso werden die geplanten Investitionen zurückgefahren (vor allem Süderweiterung und Pier-Ost) und die 3. Piste vorerst auf Eis gelegt. Unter dem Strich sollte es dank all dieser Maßnahmen 2021 wieder einen positiven Cashflow geben. Günther Ofner abschließend: „Wir haben diese Krise sehr gut bewältigt.“
Erstellt am: 21. Jänner 2021
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