Print-Ausgabe 20. Mai 2015
Es zeichnet sich ein neuerlicher Abwärtstrend bei den Pax-Zahlen ab – ab Mitte September ist der Airport wegen Renovierung für drei Wochen komplett gesperrt
Die Mitte dieser Woche laut Finanzminister Hans Jörg Schelling erfolgte grundsätzliche Einigung über eine außergerichtliche Beilegung des Streits mit den Heta-Gläubigern sollte der ins Stocken geratenen Teilprivatisierung des Flughafens Klagenfurt frischen Schwung verleihen. Der Grund: der Verkauf war solange auf Eis gelegt worden, bis die Heta-Gläubiger dem Schuldenschnitt zustimmen. Dies dürfte nun, nach der erfolgten Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“, der Fall sein. Landeshauptmann Peter Kaiser hatte bereits Ende März die Ausschreibung der Teilprivatisierung angekündigt.
Auch bei den dringend notwendigen Sanierungsarbeiten sieht es gut aus. Flughafendirektor Max Schintlmeister hat für 12. September bis 3. Oktober eine Sperrung aufgrund von Hauptarbeiten an der Landebahn angekündigt. Die Kosten 2016 belaufen sich zusammen mit weiteren anfallenden Investitionen auf 15,4 Mio. Euro – rund die Hälfte stellen Stadt und Land. Für 2017 gibt es vom Land die Zusage über 2,32 Mio. Euro für weitere Arbeiten, 2018 werden weitere 1,7 Mio. Euro von Stadt und Land locker gemacht.
Mit knapp 228.000 Passagieren konnte der Flughafen im Vorjahr den zuvor starken Abwärtstrend vorerst aufhalten (+ 1,24 %), doch für heuer zeichnet sich ein weiteres Minus ab. Von den Charterflügen im Sommer 2015 nach Griechenland, Mallorca und in die Türkei ist nur noch die Kette von Springer Reisen mit Adria Airways nach Kefalonia übrig. Damit nicht genug, streicht Austrian Airlines im Juni eine ihrer vier täglichen Wien-Rotationen (der Abendflug OS 943 um 22:40 Uhr von VIE nach KLU sowie der zweite Frühflug um 08:25 von KLU nach VIE). Wann diese Flüge wieder aufgenommen werden, steht noch nicht fest. Damit verbleiben täglich drei Verbindungen bzw. sechs AUA-Flüge zwischen Klagenfurt und Wien. Eurowings bietet tägliche Dienste von/nach Köln-Bonn und weitere Verbindungen nach Hamburg (Do und So) sowie Berlin (Mi, Fr und So).
Sollte es mit der Teilprivatisierung jetzt klappen (interessiert zeigt sich eine Investorengruppe rund um Hans Peter Haselsteiner, das Land will eine Sperrminorität von 25% behalten) könnte dies dem Flughafen neues Leben einhauchen. Das ist dringend notwendig: mit dem derzeitigen Volumen können laut Unternehmensberater Roland Berger lediglich die Betriebskosten gedeckt werden.
Erstellt am: 20. Mai 2016
Foto: Flughafendirektor Max Schintlmeister © Kurt Pinter
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