Print-Ausgabe 10. Jänner 2019
Nach dem erwarteten Mega-Abgang im Premierenjahr soll das zweite operative Jahr von Laudamotion einen deutlichen Schritt Richtung positive Zahlen bringen
Sie ist die größte Airline-Neugründung der Geschichte in Österreich: Laudamotion. Austrian Airlines startete 1958 mit vier Vickers Viscounts, Lauda Air hob Ende der 1970er Jahre mit zwei Turboprops ab, ebenso Tyrolean Airways (1980). Styrian Airways folgte Anfang 2003 mit drei Canadair Regional Jets, FlyNIKI Ende 2003 mit zwei Airbussen aus der Aero Lloyd-Konkursmasse, Peoples Viennaline im Frühjahr 2011 mit einem Embraer-Jet, Eurowings Europe Ende 2015 mit einem Airbus A320 und LEVEL im Juli 2018 mit vier Maschinen der A320-Familie – um die wichtigsten zu nennen.
Laudamotion hingegen legte als NIKI-Nachfolgerin im März 2018 mit gleich neun Maschinen der Airbus A320-Familie los, die bis Sommer 2019 auf 21 Jets anwachsen werden (inkl. sechs Boeing 737-800 von Ryanair). Neben dem Headquarter in Wien gibt es Basen in Düsseldorf, Stuttgart und auf Palma de Mallorca.
Möglich machte diesen Laudamotion Blitz-Start ab Österreich und Deutschland nicht zuletzt die 75-Prozent Beteiligung von Ryanair, ihres Zeichens Cashflow- und Rendite-stärkste Airline der Welt: Im Geschäftsjahr 2017/2018 lag der erreichte operative Cashflow bei 31,2 Prozent vom Umsatz, die operative Rendite kam bei 23,2 Prozent zu liegen. Vom absoluten Umsatz her „nur“ auf Rang 24 der größten Airline-Konzerne der Welt, flog Ryanair den achthöchsten operativen Gewinn ein.
Die liquiden Mittel von Ryanair erreichten zuletzt (Halbjahresbilanz 2018/2019) über 2,8 Mrd. Euro. Damit lässt sich der laut Ryanair-CEO Michael O‘Leary für Laudamotion im Premierenjahr 2018/2019 prognostizierte Abgang in Höhe von rund 150 Mio. Euro leicht verkraften.
Nicht nur der Start war von der Dimension her beeindruckend, auch die geplante Expansion für 2019 ist es. Laudamotion-CEO Andreas Gruber rechnet mit einem Passagierwachstum von mindestens 70 Prozent auf über fünf Millionen Gäste zu über 50 Destinationen in 19 Ländern (im Vorjahr waren es rund drei Millionen Passagiere bei einer durchschnittlichen Auslastung von 94 Prozent). Bislang wurden vier Millionen Tickets verkauft.
All dies soll Laudamotion zügig in schwarze Zahlen bringen. Bereits in ihrem zweiten operativen Jahr soll sich die Österreich-Tochter, wie Ryanair-CEO Michael O‘Leary vor kurzem betonte, mit „deutlich höheren Umsätzen und deutlich niedrigeren Kosten deutlich in Richtung Break-Even Point bewegen“. Damit wäre Laudamotion nicht nur Österreichs bislang größte Airline-Neugründung, sondern auch eine der vom Start weg erfolgreichsten. T.A.I. wird berichten.
Erstellt am: 10. Jänner 2019
Rechnen für 2019 mit einem Passagierwachstum: Ryanair-Chef Michael O‘Leary und Laudamotion-CEO Andreas Gruber
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