ANA
Ethiopian Airlines

Gewinnwunder aus Afrika mit Auftrieb durch SKYTRAX-Awards

Print-Ausgabe 15. Oktober 2021

V.l.: Ethiopian-CEO Tewolde GebreMariam, Flufhafen Wien-Vorstand Julian Jäger und Country Managerin Saba G. Kassaye


 

Als eine von vier Airlines weltweit schaffte es Äthiopiens National Carrier, auch 2020 einen Gewinn zu erwirtschaften – jetzt wurde in Wien ein doppeltes Jubiläum gefeiert

Ihren 75. Geburtstag feiert heuer Ethiopian Airlines, Afrikas größte Fluglinie und seit 10 Jahren Mitglied der Star Alliance. Seit sieben Jahren steht auch Wien auf deren Flugplan. Jetzt reiste CEO Tewolde GebreMariam, – er ist seit 37 Jahren für das Unternehmen tätig und steht seit 10 Jahren an dessen Spitze –, nach Wien, um gemeinsam mit Country Managerin Austria, Central and Eastern Europe Saba G. Kassaye und Flughafen-Vorstand Julian Jäger die Jubiläen 75 Jahre Airline-Gründung und sieben Jahre der Direktflüge zwischen Addis Abeba (Bole International Airport) und der Donaumetropole zu feiern.

Begonnen hat alles Anfang April 1946 mit dem Erstflug von Addis Abeba nach Kairo. Zum Einsatz kamen damals fünf Douglas DC-3-Propellerflugzeuge. Heute verfügt Ethiopian Airlines über eine Flotte von 128 Flugzeugen, darunter 27 Boeing 787 „Dreamliner“ und 16 Airbus A350, die beiden aktuell modernsten Langstreckenjets der Welt. Das Durchschnittsalter der gesamten Flotte beträgt 7,5 Jahre.

Worauf Tewolde GebreMariam besonders stolz ist: Ethiopian Airlines ist – neben Taiwans China Airlines, Vietnams Regional Carrier Bamboo Airways und Korean Air – eine von nur vier (!) Fluggesellschaften weltweit, die 2020 Gewinne erwirtschaften konnten (das Geschäftsjahr endete mit Juli 2020; Umsatz rund 3,3 Mrd. US-Dollar, Gewinn laut Deloitte-Bericht 260 Mio. US-Dollar).

Obwohl sich Ethiopian Airlines zu 100 % im Eigentum des Staates befindet, kann das Management vollkommen frei agieren und eigenständige Entscheidungen treffen. „Diese Konstellation ist sicherlich Teil unseres Erfolgs“, betonte Tewolde GebreMariam. „Wir haben Agilität, schnelle Entscheidungsfindung und Widerstandsfähigkeit bewiesen. Das hat uns geholfen.“ Ebenso ist Ethiopian Afrikas erste Airline, die den Gesundheitspass der IATA (International Air Transport Association) testet.

Geholfen hat in der Krise sicherlich der Fracht-Fokus, insbesondere das Dreiecksgeschäft Afrika-Europa-­China, so Tewolde GebreMariam. Neben medizinischen Geräten (bis Anfang Mai 2021 wurden von Ethiopian mehr als 20 Millionen Impfstoffdosen in mehr als 20 Länder transportiert) betrifft dies auch Industrieprodukte, Elektronik und Computerausrüstung. Mehr als 50 Maschinen pro Woche sind in diesem Bereich eingesetzt (20 wurden von Passagier- auf Frachtflieger umgerüstet). Tewolde GebreMariam: „Covid-19 hatte einen positiven Einfluss auf unsere Aktivitäten.“

Darüber hinaus ist Ethiopian Airlines seit Beginn der Pandemie anderen Fluggesellschaften zu Hilfe geeilt. Vor einem Jahr etwa bot sie der in Schwierigkeiten geratenen South African Airlines (SAA) im Rahmen eines Joint Ventures betriebliche Unterstützung an (Piloten, Wartung und Flugzeuge). Anteile hält Ethiopian bereits an Chadian Airlines (49 %), Zambia Airways (45 %), – deren Neustart wurde auf Ende 2021 verschoben –, Malawi Airlines (49 %), die vor der Liquidation steht, und Ethiopian Mozambique Airlines (99 %), die im Zuge von Corona ihren Flugbetrieb einstellen musste.

Zurück nach Wien: Die Donau­metropole (Erstflug 2. Juni 2014) war für Ethiopian Airlines die neunte Europadestination (heute sind es bereits 20) und hat bis jetzt für 160.000 Passagiere gesorgt. „Der Wiener Flughafen ist ein wichtiger Hub für unser Unternehmen. Wir verwenden ihn in Kooperation mit Austrian Airlines als Tor nach Osteuropa“, erklärt Tewolde GebreMariam.

Keine der europäischen Destinationen wurde während der Pandemie stillgelegt, sondern wenn überhaupt nur die Frequenzen angepasst. Im Falle von Wien etwa erfolgte die Reduzierung auf einen Flug pro Woche. Aktuell sind es wieder vier, ab Dezember 2021 soll fünfmal wöchentlich zwischen Wien und Addis Abeba geflogen werden. Wie Country Managerin Saba G. Kassaye betonte, ist auch eine tägliche Wien-Verbindung wieder in Planung.

Für zusätzlichen Auftrieb sorgten die jüngsten SKYTRAX-Auszeichnungen: So hat sich Ethiopian Airlines zum vierten Mal in Folge als beste Fluggesellschaft Afrikas etabliert, wurde zum dritten Mal in Folge als „Best Business Class“ und „Best Economy Class“ in Afrika ausgezeichnet sowie erstmals mit dem Award für die „Beste Kabinen­besatzung in Afrika“. Damit ist Ethiopian im „World‘s Top 100 Airlines“ von SKYTRAXX um 7 Ränge aufgestiegen und belegt nun Platz 37.

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